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Das Ambulanzschiff

Das Ambulanzschiff

Titel: Das Ambulanzschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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benötigen alle eine Intensivbehandlung – so schnell als eben möglich – sowie eine sofortige Atemhilfe.“
    „Ich stimme zu, Freund Gilvesh“, sagte der Empath, der wieder zur Decke emporschwebte. „Der Zustand aller vier Wesen ist außerordentlich ernst.“
    „Gut“, stimmte Conway kurz zu. „Teamleiter! Bringen Sie Ihren Mann, den DBLF und den ELNT soweit wie möglich weg von dem Patienten, aber sehr nahe an eine Sauerstoffversorgungsöffnung. Doktor Gilvesh wird die fachmännische Anbringung der Atemmasken übernehmen. Aber lassen Sie bitte das Mitglied Ihres Teams in seinem versiegelten Anzug, und erhöhen Sie den Sauerstoffgehalt auf fünfzig Prozent. Betrachtet man Thornnastor, dann brauchen Sie wohl den Rest Ihrer Leute, wenn Sie ihn …“
    „Oder einen Antigravschlitten“, warf der Teamleiter ein. „Im nächsten Stockwerk gibt es einen.“
    „… auch nur ein paar Meter bewegen wollen“, fuhr Conway fort. „Angesichts seines sich verschlechternden Zustandes wird es wohl besser sein, eine Leitung zum nächsten Sauerstoffanschluß zu legen und Thornnastor dort zu beatmen, wo er gerade liegt. Und eines noch, Teamleiter: Verlassen Sie auf gar keinen Fall diese Sektion wegen eines Schlittens oder sonst etwas, bis wir genau wissen, was hier drinnen los ist. Das gilt für jeden hier …“
    O’Mara konnte nicht länger schweigend zusehen. „Es ist also tatsächlich etwas freigesetzt worden, Doktor?“ fragte der Chefpsychologe harsch. „Etwas unglaublich Schlimmeres als nur ein Fall atmosphärischer Kontamination? Haben Sie nun endlich die Ausnahme gefunden, die die Regel bestätigt, einen Virus, der sich über die Grenzen der Spezies hinwegsetzt und auch artfremde Wesen befällt?“
    „Nach unserem Wissen können irdische Pathogene keinen Extraterrestrier befallen, und umgekehrt“, sagte Conway ungeduldig und wandte sich dem Schirm zu. „Es galt als unmöglich, aber das Unmögliche scheint hier zu geschehen, und wir brauchen Hilfe, um …“
    „Freund Conway“, unterbrach Prilicla das Gespräch, „Thornnastors Zustand verschlechtert sich unaufhaltsam. Ich spüre Gefühle von Ersticken und Strangulation.“
    „Doktor“, erklang nun auch die übersetzte Stimme Gilveshs, „die Atemmaske der Kelgianerin hat keinen großen Nutzen. Der Doppelmund der DBLF und die fehlende Muskelkontrolle machen Schwierigkeiten. Künstliche Beatmung der Lungen direkt durch die Tracheen ist dringend erforderlich, um einen vollständigen Kollaps des Kreislaufes zu verhindern.“
    „Können Sie eine Tracheotomie bei einer Kelgianerin durchführen, Gilvesh?“ fragte Conway und wandte sich von dem Schirm ab. Er wußte beim besten Willen nicht, wie er Thornnastor helfen sollte.
    „Nicht ohne ein Band“, antwortete Gilvesh.
    „Kein Band“, sagte O’Mara bestimmt, „oder sonst etwas.“
    Conway fuhr herum und starrte das Bild des Chefpsychologen an. Er wollte protestieren, doch er wußte bereits, was O’Mara sagen würde.
    „Als Sie den Kontaminationsalarm ausgelöst haben, Doktor“, erklärte der Chefpsychologe mit grimmiger Miene, „handelten Sie instinktiv, nehme ich an, aber korrekt. Durch diese Tat haben Sie wahrscheinlich die Leben Tausender Wesen im Hospital gerettet. Doch ein Kontaminationsalarm Stufe eins bedeutet, daß die betroffene Sektion abgeriegelt und isoliert wird, bis die Ursache der Kontamination gefunden und neutralisiert worden ist. Dieser Fall ist allerdings von wesentlich ernsterer Natur. Es scheint ein Erreger freigesetzt worden zu sein, der alle warmblütigen, sauerstoffatmenden Wesen im Hospital dezimieren könnte. Aus diesem Grund wurde Ihre Sektion gänzlich versiegelt. Energie, Licht, Kommunikation und Übersetzungsgeräte sind nach wie vor im Einsatz, doch sind Sie völlig von der Luftversorgung des Hospitals wie auch von der zentralen Nahrungsmittelversorgung abgeschnitten. Sie werden auch keinerlei Medikamente bekommen. Noch wird es irgendeinem Wesen erlaubt werden, gleich aus welchen Gründen, die abgeriegelte Sektion zu verlassen. Kurz, ich werde weder Doktor Gilvesh erlauben, sich ein Band zu holen, noch, daß ein melfanischer oder tralthanischer Arzt sich zu Ihrer Unterstützung in die abgeriegelte Sektion begibt. Haben Sie das verstanden, Doktor?“
    Conway nickte langsam.
    O’Maras faltige Züge zeigten ein tiefes und ungewohntes Mitgefühl, als er Conway einige Sekunden lang stumm musterte. Man sagte, O’Maras übliches ungehobeltes und sarkastisches Verhalten sei

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