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Das Ambulanzschiff

Das Ambulanzschiff

Titel: Das Ambulanzschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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auseinanderspreizten, um den Brustkorb weit zu expandieren. „Zieht zusammen! Fester! Halten! Loslassen!“ sagte der Hudlar immer wieder. Bei „Loslassen!“ nahmen die Beine ihre natürliche Stellung wieder ein, während der Hudlar mit seiner nicht unerheblichen Kraft den Brustkorb zusammenpreßte, um die Lungen zu entleeren, bevor der Prozeß wiederholt wurde. Hinter den Helmvisieren der Männer, die die Beine bewegten, sah man gerötete, schwitzende Gesichter, und einige der Dinge, die sie sagten, eigneten sich kaum für eine Übersetzung.
    Jeder Mediziner im Hospital mußte die Grundregeln der Ersten Hilfe bei allen Spezies, die die galaktische Föderation bildeten, kennen – zumindest bei denen, deren Physiognomie nicht so exotisch war, daß sie nur von einem anderen Mitglied ihrer Rasse behandelt werden konnten. Die Regeln für die künstliche Beatmung eines Tralthaners waren eben, die Hinterbeine zusammenzubinden und die beiden vorderen Beinpaare zu spreizen, um die Lungen optimal mit Luft füllen zu können. Thornnastor trug seine Atemmaske, über die er fast reinen Sauerstoff atmete, außerdem konnte Prilicla über jede Verschlechterung seines Zustandes berichten.
    Doch die Tracheotomie bei einer Kelgianerin war ganz sicher keine Erste-Hilfe-Maßnahme. Von einer dünnwandigen Knochenkapsel, die das Gehirn enthielt, abgesehen, hatte die DBLF-Spezies kein Skelettgerüst. Der Körper eines DBLF bestand aus einem äußeren Muskelzylinder, der zusätzlich zu seiner primären Funktion als Bewegungsapparat auch die vitalen Organe im Inneren beschützte. Die kelgianische Lebensform war über alle Maßen empfindlich gegenüber äußeren Verletzungen, denn das komplexe und leicht verwundbare Kreislaufsystem, das diese gewaltigen Muskelbänder versorgte, verlief direkt unter der Haut und war lediglich durch den dichten Pelz geschützt. Verletzungen, die bei einer anderen Rasse als leichter Kratzer abgetan wurden, konnten bei einem Kelgianer innerhalb weniger Minuten zum Tod durch Verbluten führen. Conways Problem war, daß die Trachee der Kelgianerin tief unter der Nackenmuskulatur lag und nur wenige Millimeter neben der Hauptvene und -arterie verlief, die für den Blutkreislauf im Gehirn direkt verantwortlich waren.
    Von einem menschlichen Chirurgen unter der verbalen Anleitung eines anderen Kelgianers, und zudem gehandicapt durch das Fehlen eines Ausbildungs-Bandes und durch die Anzughandschuhe, versprach die Operation sowohl schwierig als auch gefährlich zu werden.
    „Mir wäre es lieber“, sagte der kelgianische Diagnostiker, das Gesicht gegen die transparente Wand des Druckzeltes gepreßt, „wenn ich die Operation selbst durchführen könnte, Doktor.“
    Conway antwortete nicht, denn sie wußten beide, wenn der Diagnostiker das Zelt verließ, öffnete er es damit der Atmosphäre und jeder darin enthaltenen Form von Infektionskeimen, denen er die anderen, die das Zelt mit ihm teilten, auslieferte. Er rasierte ein kleines Stück Fell hinter dem Nacken ab, wonach Gilvesh das Gebiet sterilisierte.
    „Versuchen Sie, nicht zuviel Fell abzurasieren, Doktor“, bat der kelgianische Diagnostiker, der seinen Namen als Towan angegeben hatte. „Es wird bei einer Erwachsenen nicht wieder nachwachsen, und der Zustand des Fells ist von großer psychologischer Wichtigkeit für eine Kelgianerin, besonders bei der Partnersuche.“
    „Ich weiß das“, sagte Conway.
    Im Verlauf seiner Arbeit merkte Conway, daß manche seiner Erinnerungen an die Bänder über Kelgianer zuverlässig waren, viele andere aber nicht. Er war sehr froh über die Stimme hinter der Zeltwand, die ihn vor fatalen Fehlern warnte. Im Verlauf der fünfzehn Minuten, die er für die Operation brauchte, überschüttete ihn der Diagnostiker förmlich mit einem unaufhörlichen Strom von Warnungen, Ratschlägen und Instruktionen, die manchmal fast schon an persönliche Sorge und Betroffenheit erinnerten – das Kameradschafts- und Zusammengehörigkeitsgefühl unter Kelgianern war sehr stark ausgeprägt. Dann endlich war die Operation vorüber. Gilvesh machte sich daran, die Sauerstoffversorgung der Krankenschwester zu überwachen, während Conway hinüberging und Thornnastor näher in Augenschein nahm.
    Plötzlich leuchtete der Schirm wieder auf und zeigte das Gesicht O’Maras und Colonel Skemptons, des Monitor-Korps-Offiziers, der für Versorgung und Wartung zuständig war. Es war der Colonel, der schließlich das Wort ergriff.
    „Wir haben gerade die

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