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Das Ambulanzschiff

Das Ambulanzschiff

Titel: Das Ambulanzschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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hören, die den Worten zusätzlichen Nachdruck verliehen.
    „Conway, warum zum Teufel melden Sie letale Kontamination dort unten? Verdammt, es kann keine solche Kontamination stattgefunden haben, es sei denn, der Platz ist geflutet, das Wasser verseucht, und Sie alle sind am Ertrinken. Ich kann aber keine Anzeichen dafür entdecken.“
    „Warten Sie“, bat Conway. Er kniete inzwischen neben dem gefallenen Mitglied des Überführungsteams. Seine Hand hinter dem offenen Helmvisier, fühlte er nach dem Puls. Schließlich fand er ihn, ein rasches, unregelmäßiges Pochen, das ihm überhaupt nicht gefiel. Danach verschloß er den Helm des Mannes rasch wieder und wandte sich den Wesen im Operationssaal zu. „Bitte vergessen Sie nicht, alle Atemöffnungen, die nicht von den Masken bedeckt werden, zusätzlich zu verschließen. Ich denke dabei etwa an die melfanischen Kiemen oder den kelgianischen Sprechmund. Und Sie, der geschützte illensische Arzt, wollen Sie bitte nach Thornnastor und dem Melfaner Edanelt sehen – rasch. Prilicla, was ist mit dem Patienten?“
    Der Chloratmer watschelte rasch zu dem gestürzten Thornnastor, und sein transparenter Anzug raschelte. „Mein Name ist Gilvesh, Conway. Aber für mich sehen auch alle DBDG’s gleich aus, daher sollte ich Ihnen wohl nicht böse sein.“
    „Tut mir leid, Gilvesh“, sagte Conway. Die Illensanier galten allgemein als optisch unansehnlichste Lebensform der Föderation, doch machten sie sich nicht im geringsten etwas aus ihrem Aussehen. „Eine kurze Diagnose bitte, wir haben keine Zeit für weitreichende Maßnahmen. Was ist geschehen, und welches sind die unmittelbaren physiologischen Auswirkungen?“
    „Freund Conway“, begann der noch immer stark zitternde Prilicla, „dem DBPK-Patienten geht es inzwischen viel besser. Er strahlt Verwirrung und Sorge aus, aber keine Angst und nur ein Minimum an physischem Unbehagen. Der Zustand der vier Ärzte besorgt mich zutiefst, doch ihre emotionale Strahlung ist zu schwach, um sie identifizieren zu können; hinzu kommt der hohe Emotionspegel der anderen Wesen hier.“
    „Ich verstehe“, sagte Conway. Wie er wußte, konnte der Empath es nicht über sich bringen, die emotionalen Unzulänglichkeiten anderer Wesen zu kritisieren, und sei es auch nur milde. „Achtung, an alle, ich bitte um Aufmerksamkeit! Von den vier bereits betroffenen Wesen abgesehen, scheint die Infektion – oder was auch immer es ist – sich nicht weiter auszubreiten. Ich würde sagen, jeder im Druckzelt oder mit einer Atemmaske ist im Moment sicher. Bitte beruhigen Sie sich. Wir sind auf Priliclas Hilfe für eine rasche Diagnose unserer Kollegen angewiesen, doch er kann nicht arbeiten, wenn Sie alle Ihren Emotionen freien Lauf lassen.“
    Noch während Conway sprach, löste Prilicla sich von der Decke und schwebte mit seinen durchscheinenden Flügeln zu der kelgianischen Krankenschwester hinüber. Er holte seinen Taschenröntger heraus und begann mit einer näheren Untersuchung. Gleichzeitig setzte er seine empathischen Fähigkeiten ein. Er zitterte nicht mehr.
    „Keine Reaktion auf physische Stimulanz“, berichtete Gilvesh, der von der Examination Thornnastors aufsah. „Temperatur normal, Atmung funktioniert, Herztätigkeit schwach und unregelmäßig, die Augen reagieren noch immer auf Lichteinwirkung, aber … Das ist seltsam, Conway. Offensichtlich sind die Lungen stark in Mitleidenschaft gezogen; der resultierende Sauerstoffmangel beeinträchtigt Herz- und Gehirntätigkeit. Ich kann aber weder Gewebeschäden erkennen, die auf das Einatmen korrosiven oder hochtoxischen Materials schließen lassen, noch ein Ausfallen seines Immunsystems. Keine Muskelanspannung oder gar Widerstand, alle Muskeln scheinen völlig entspannt.“
    Unter Verwendung seines eigenen Taschenuntersuchungsgerätes hatte Conway sich inzwischen um den Menschen gekümmert, ohne dabei allerdings dessen Anzug auszuziehen oder zu öffnen. Bezüglich Herztätigkeit, Atmungstrakt, Lungen und Kreislauf kam er zu denselben Ergebnissen, doch noch ehe er etwas sagen konnte, sprach Prilicla: „Mein Patient zeigt vergleichbare Symptome, flachen und unregelmäßigen Herzschlag, erlahmende Herztätigkeit, sich vertiefende Bewußtlosigkeit sowie alle physischen und emotionalen Zeichen von Atembeschwerden. Soll ich mich um Edanelt kümmern?“
    „Das werde ich tun“, sagte Gilvesh rasch. „Prilicla, sehen Sie sich bitte vor, daß ich Sie nicht zertrete. Conway, nach meiner Meinung

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