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Das Ambulanzschiff

Das Ambulanzschiff

Titel: Das Ambulanzschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Zeit berechnet, die Ihnen noch bleibt, bis die Luftvorräte in Ihrer Abteilung aufgebraucht sind, Doktor“, sagte er leise. „Die Leute an den Atemmasken können, immer vorausgesetzt, der Erreger erreicht sie nicht durch eine andere Körperöffnung und sie schlafen nicht ein und lassen dabei ihre Masken los, noch drei Tage durchkommen. Das liegt daran, daß die sechs Ventilatorsysteme jeweils einen Sauerstoffvorrat für zehn Stunden enthalten; das gilt übrigens auch für andere Gase, die in der gegebenen Situation allerdings ohne Bedeutung für Sie sind – Stickstoff, C0 2 und so weiter.
    Die Mitglieder des Überführungsteams haben in ihren Anzügen einen auf vier Stunden begrenzten Vorrat, wenn sie ihren Sauerstoff durch möglichst lange Schlafpausen strecken …“
    Der Colonel brach ab. Conway wußte, daß er die vier Team-Leute anstarrte, die bei der Beatmung Thornnastors halfen. Schließlich räusperte er sich und sprach weiter. „Der Kelgianer, Nidianer und die drei Menschen in dem Druckzelt haben nur noch einen Vorrat, der knapp eine Stunde reichen wird. Es ist allerdings möglich, die Anzüge des Teams und das Druckzelt wieder mit Luft aus dem Ventilatorsystem nachzufüllen, wenn es nötig sein sollte. Wenn all das getan wird und jeder soviel wie möglich schläft, sollten diejenigen, die nicht von dem Virus betroffen sind, eigentlich noch in dreißig Stunden am Leben sein, was uns Zeit gibt zum …“
    „Was ist mit Gilvesh und dem TLTU?“ fragte Conway scharf.
    „Das Lebenserhaltungssystem eines TLTU ist eine Sache für Spezialisten“, antwortete Colonel Skempton. „Jedes unqualifizierte Herumspielen könnte zu einer Dampfexplosion dort unten führen, und Sie haben ja bereits genug Schwierigkeiten, Doktor. Und was Gilvesh betrifft, so erinnern Sie sich bitte, daß Sie sich in einer Station für warmblütige Sauerstoffatmer befinden. Es gibt kein Chlor. Tut mir leid.“
    Conway antwortete mit leiser, aber bestimmter Stimme. „Wir brauchen Vorräte, Sauerstoff- und Chlortanks sowie einen Nahrungsmittelsprüher für den Hudlar, eine Versorgungseinheit für das Vehikel des TLTU und Nahrungsmittel in Form von Tuben-Konzentraten mit Aufnahmeröhren, die es ermöglichen zu essen, ohne die Nahrung der Luft auszusetzen. Mit Ausnahme der Versorgungseinheit – die der Teamführer sicherlich handhaben kann, wenn er ausreichend von einem verantwortlichen Techniker instruiert wird –, sind alle diese Gegenstände nicht unförmig oder zu groß. Sie könnten sie ohne größere Probleme durch die AUGL-Sektion in unsere Schleusenkammer bringen lassen; wahrscheinlich würde es einfacher verlaufen als der Transport unseres DBPK-Patienten hier.“
    Skempton schüttelte den Kopf. Seine Antwort erfolgte ebenso leise und bestimmt. „Wir haben uns über diese Möglichkeit, Sie zu versorgen, auch schon Gedanken gemacht, Doktor. Doch die Schleusenkammer blieb offen, nachdem der Patient hereingebracht wurde, und daher war die Kammer ebenso lange für eine Kontamination offen wie der Rest der Abteilung. Wenn wir diese Schleuse benützen, dann müssen wir Wasser aus der AUGL-Sektion hineinpumpen. Pumpen wir dann das Wasser wieder hinaus, damit Sie die Vorräte holen können, dann pumpen wir das infizierte Wasser wieder zurück in die AUGL-Abteilung, mit Folgen, die wir nicht einmal ahnen können. Mir wurde von einer Reihe Ihrer Kollegen gesagt, daß Bakterien der Luft mitunter auch im Wasser weiterleben und wirken können.
    Ihre Sektion muß unter strikter Quarantäne bleiben, Doktor. Wir können uns bezüglich eines Pathogens, das nicht nur die heimische Spezies, sondern auch vier Wesen anderer Planeten befallen hat, keine Fehler leisten. Das wissen Sie so gut wie ich.“
    Conway nickte. „Aber es besteht auch die Möglichkeit einer allzu voreiligen Hysteriereaktion unsererseits, vielleicht fürchten wir uns unnötig, weil …“
    „Ein tralthanischer FGLI, eine kelgianische DBLF, ein melfanischer ELNT und ein irdischer DBDG wurden innerhalb von wenigen Minuten so krank, daß sie eine künstliche Atemunterstützung benötigen“, unterbrach der Colonel ihn. Als er Conway betrachtete, stellte er die Miene eines Mannes zur Schau, der einem todgeweihten Patienten die Nachricht überbringt, er habe kaum noch eine Chance.
    Conway fühlte, wie ihm das Blut ins Gesicht schoß. Als er wieder sprach, bemühte er sich, seine Stimme unter Kontrolle zu halten, damit es nicht aussah, als plädiere er für das Unmögliche. „Die

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