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Das Ambulanzschiff

Das Ambulanzschiff

Titel: Das Ambulanzschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Ereignisse hier in dieser Sektion stehen in krassem Gegensatz zu denen an Bord der Rhabwar. Wir haben dort auch den Patienten versorgt und behandelt und mehrere Leichen untersucht, ohne Anzeichen einer Krankheit zu bemerken …“
    „Vielleicht sind einige irdische DBDG’s immun“, wandte Skempton ein. „Soweit es das Hospital betrifft, ist das allerdings nur ein schwacher Trost.“
    „Doktor Prilicla und die Krankenschwester Naydrad haben ebenfalls mit dem Patienten zu tun gehabt“, sagte Conway. „Ungeschützt.“
    „Ich verstehe“, meinte der Colonel nachdenklich. „Eine Kenianerin in der Sektion unten ist betroffen, während eine andere an Bord der Rhabwar unbehelligt blieb. Vielleicht gibt es Immune auch in anderen Spezies, und das Personal der Rhabwar hat lediglich Glück gehabt. Ihm wird natürlich auch jeglicher Kontakt mit dem Hospital oder anderen Raumschiffen untersagt, das Problem der Versorgung des Hospitalschiffes ist allerdings einfacher. Aber wir haben dreißig Stunden, um uns darum zu kümmern, wenn Sie Ihre Atemluft rationieren …“
    „Zu diesem Zeitpunkt“, sagte der TLTU mit einer unemotional übersetzten Stimme, „wird meine Atemluft längst zu Wasser kondensiert und ich werde den Tod durch Ersticken gestorben sein.“
    „Ich ebenfalls“, sagte Gilvesh, ohne seine Aufmerksamkeit von dem Schlauch abzuwenden, den er am Nacken der kelgianischen Krankenschwester befestigte. „Und der Virus, um den Sie alle so besorgt sind, ist nicht einmal an einem Chloratmer interessiert.“
    Conway schüttelte zornig den Kopf. „Was ich eigentlich sagen will ist, daß wir noch überhaupt nichts über diesen Virus wissen.“
    „In diesem Fall wird es eigentlich höchste Zeit“, sagte O’Mara mit einer Stimme, so scharf wie das Skalpell, das Conway erst vor kurzem benützt hatte, „etwas darüber herauszufinden, meinen Sie nicht auch, Doktor?“
    Es folgte eine längere Pause, in der Conway bemerkte, wie sein Gesicht noch heißer wurde. Dann wurde die Stille von der Stimme Hudlars, der den Männern Anweisungen zum Beatmen Thornnastors gab, unterbrochen. „Die Dinge waren ein wenig hektisch“, sagte er schließlich müde. „Außerdem ist Thornnastors Analysator für tralthanische Dimensionen geschaffen, aber ich werde sehen, was sich machen läßt.“
    „Je früher“, sagte O’Mara ätzend, „desto besser.“
    Conway überhörte den Tonfall des Chefpsychologen, da O’Mara ganz genau wußte, was in der Sektion alles geschehen war, und ein Zurschaustellen verletzter Gefühle daher nur wertvolle Zeit gekostet hätte. Ganz egal, was mit den Wesen hier in der abgeriegelten Sektion geschah, dachte Conway, dem Rest der warmblütigen Sauerstoffatmer im Hospital mußte ein Höchstmaß an Daten und Hintergrundinformationen gegeben werden.
    Als er zu Thornnastors Analysator ging und die tralthanische Konsole studierte, begann Conway zu sprechen. Er beschrieb den Wesen in der Sektion wie auch den Zuhörern außerhalb die Suche nach Überlebenden in den weit auseinanderliegenden Wrackteilen des DBPK-Raumschiffes. Fraglos konnte Kapitän Fletcher im Zweifelsfall die technische Seite weitaus besser erklären, daher beschränkte Conway sich ausschließlich auf die medizinische Seite der Angelegenheit.
    „Der Analysator sieht furchterregender aus, als er es eigentlich ist“, erklärte Murchisons Stimme, als er sich das Gerät betrachtete und hilflos dreinschaute. „Die Drehknöpfe wurden durch Tasten ersetzt, die einem Druckcode gehorchen, ansonsten ist die Konsole genau wie die in der Rha b war auch. Ein paarmal habe ich Thorny geholfen, das Ding zu bedienen. Die Anzeigen sind natürlich in Tralthanisch, doch die Audioeinheit ist mit einem Übersetzer gekoppelt. Die Vorrichtungen zum Sammeln von Luftproben befinden sich hinter der blauen Schiebewand.“
    „Vielen Dank“, sagte Conway inbrünstig, dann erzählte er weiter über die Rettung des DBPK-Überlebenden und von den Untersuchungen und Examinationen, die sich daran angeschlossen hatten. Gleichzeitig öffnete er die Ventile der Sammelstutzen und schloß sie wieder, nachdem die Probennehmer sich mit der infizierten Luft der Sektion gefüllt hatten. Er entnahm Proben ab einer Entfernung von wenigen Schritten zu dem Patienten bis hin zur am weitesten entfernten Luftschleuse. Schließlich entnahm er Proben vom Fell des Patienten sowie von der darunterliegenden Haut, kratzte etwas von der Oberfläche des Untersuchungstisches und den verwendeten

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