Das Amulett der Pilgerin - Roman

ihr das nur passieren?«
    »Henry ist doch nicht nach Devon gereist. Da hat sie sich mit dem Gutsverwalter vergnügt, und leider ist das herausgekommen. Jedenfalls sind diese Anschuldigungen jetzt vom Tisch.«
    »Aha.«
    »Bist du nicht froh darüber?«
    »Doch.«
    »Das hört sich aber nicht so an.«
    Julian lehnte sich gegen die warme Hauswand und schloss schläfrig die Augen. Simeon sprach weiter.
    »Terrence wird heute noch in Westminster verhört werden. Er ist tief in Thorns Machenschaften verstrickt und wird vielleicht mit den Namen von ein paar anderen zwielichtigen Burschen herausrücken. Ich bin schon sehr gespannt. Das wird sicher eine interessante Untersuchung werden.«
    Julian brummte etwas Unverständliches.
    »Wann willst du nach Westminster aufbrechen?«
    »Wieso will ich nach Westminster?«
    »Ich dachte, du würdest die Verschwörung und die Sache mit Terrence untersuchen wollen.«
    »Das kann jemand anderer übernehmen.«
    »Was? Bist du von Sinnen, so kenne ich dich gar nicht.« Simeon rüttelte Julian an der Schulter, aber der öffnete die Augen nicht.
    »Was hast du denn dann vor?«
    »Ich glaube, ich werde eine Reise unternehmen.«
    »Eine Reise? Wohin denn?«
    »Ins Heilige Land.«
    »Allein? Wozu denn?«
    »Nicht allein, und ich kann dir nicht sagen, warum, weil es ein Geheimnis ist.«
    »Zum Teufel, Julian. Wann hast du dir denn das ausgedacht?«
    »Gerade eben.«
    Simeon starrte seinen Freund überrascht und irritiert an.
    »Ich glaube, ich werde über Frankreich reisen«, sagte Julian und faltete zufrieden die Hände über dem Bauch.