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Das Amulett der Pilgerin - Roman

Titel: Das Amulett der Pilgerin - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Bastian
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versuchte, die Ärmel seiner Jacke abzustreifen. Viviana kam wieder hoch und rieb sich dabei gekonnt an seiner harten Männlichkeit. Sie blickte ihm tief in die Augen.
    »Langsam«, sagte sie wieder und formte jede Silbe des Wortes.
    Melchor stöhnte, eine Schweißperle rann ihm von der Stirn.
    Viviana stieß ihn auf das Bett. Sie stand zwischen seinen Beinen an der Bettkante und blickte ihn an. Dann drehte sie sich um, beugte sich vor und zog ihm langsam die Schuhe aus. Es war eine provozierende, fast obszöne Geste, mit der sie ihm ihr Hinterteil darbot, und Melchor kämpfte sich schwer atmend aus seiner Jacke. Doch ehe er die Hände wieder frei hatte, um nach Viviana greifen zu können, hatte sie sich aufgerichtet und war einen Schritt von ihm weggetreten. Melchor saß, nur noch mit Hemd und Hose bekleidet, zitternd auf dem Bett, und Viviana hatte den Eindruck, dass er jeden Moment die Beherrschung verlieren würde. Sie löste die seitliche Schnur ihres Gewandes und reichte sie Melchor. Mit ein paar anzüglichen, geschmeidigen Bewegungen tänzelte Viviana rückwärts, und das Band löste sich. Dasselbe tat sie mit dem anderen Band, um sich dann schließlich mit einer geschickten Bewegung das Kleid über den Kopf zu ziehen. Melchor wollte aufstehen, aber Viviana war schneller, streckte das Bein aus und legte ihren nackten Fuß auf seinen Bauch. Er sank zurück auf das Lager. Gekonnt zog sie Melchor die Hose aus und rieb sich wieder kurz an ihm. Er keuchte, aber ehe er sie festhalten konnte, war sie leichtfüßig um das Bett herum auf die andere Seite gelaufen. Sie stellte sich vor das Fenster und zog sich langsam mit lasziven Bewegungen das Unterkleid aus. Sie hörte sein erregtes Stöhnen, und seine Begierde schien den Raum zu füllen. Jetzt stand sie nackt vor ihm, und doch konnte er nur ihren Umriss sehen. Sie hob die Arme und löste ihr Haar, dass es wie ein Wasserfall über ihre Schultern fiel. Dann kam sie auf ihn zu, jeden Schritt genau bemessen. Melchor starrte sie wie hypnotisiert an. Er atmete stoßweise. Viviana erreichte das Bett.
    »Willst du das nicht auch ausziehen?«, flüsterte sie und zog ihm das Hemd über den Kopf. Mit der gleichen Bewegung fasste sie auch Rinaldos Anhänger. Melchor bemerkte es nicht, zu sehr war er auf das Ziel seiner Wünsche, auf seine bevorstehende Erlösung, fixiert. Das Hemd samt Anhänger fiel neben das Bett, und Viviana ließ sich jetzt von Melchor festhalten. Er hatte keine Zeit mehr für Küsse oder Liebkosungen, er kam gleich zur Sache. Viviana lauschte auf seinen Atem, und einen kurzen Augenblick später machte sie eine geschickte, schnelle Bewegung, die ihn aus ihr gleiten ließ, und im gleichen Moment ergoss er sich mit einem fast schrillen Schrei auf das Laken. Keuchend lag er schweißgebadet auf dem Bauch. Viviana betrachtete ihn kalt. Er war ein Wicht und ein leichtes Opfer gewesen. Durch ihre Verführungskünste hatte sie ihn so aufgeheizt, dass er nur noch zum Ziel kommen wollte, und damit hatte er die Gelegenheit für ein langes Liebesspiel verpasst. Was genau das war, was Viviana sich erhofft hatte. So musste sie nicht seine Hände auf ihrem Körper spüren oder seine Küsse ertragen. Sie rutschte vom Bett und ging zu dem kleinen Beistelltisch, auf dem ein Krug mit Wein stand. Sie füllte Melchors Becher bis zum Rand und trug ihn samt Krug zu ihm hinüber. Er würde durstig sein. Lächelnd reichte sie ihm den Becher. Er hatte das beschmutzte Laken an das Fußende des Bettes geschoben und lag auf dem Rücken.
    »Warum hast du das gemacht?«, fragte er, immer noch erschöpft. Viviana kniete sich neben ihn auf das Bett und reichte ihm den Becher.
    »Ich wusste nicht, dass du schon einen Sohn wolltest.«
    Er stürzte den Becher Wein hinunter, und sie füllte ihn erneut.
    »Du bist eine Hexe, du raubst mir die Sinne.«
    »Dann hat es dir also gefallen?«, fragte sie unnötigerweise.
    Er trank auch den zweiten Becher Wein aus und ließ sich wieder in die Kissen sinken.
    »Morgen machen wir es nach meinen Spielregeln.«
    Melchor hatte keine Kraft mehr für einen zweiten Versuch. Er war selten mit Frauen zusammen, und die ungewohnte Anspannung mit der anschließenden Entspannung hatte ihn erschöpft, zwei große Becher Wein hatten dabei nachgeholfen. Fürsorglich legte Viviana das zweite Laken über ihn und ließ sich neben Melchor nieder. Kurz darauf war er eingeschlafen.
    Der seltsame Anhänger war eine Art flacher Lederbeutel, vielleicht so groß wie der Daumen

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