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Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition)

Titel: Das Amulett der Zauberin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Coughlin
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Anfragen zurück, weil sie keinem mit Presseausweis trauten. Doch als sich der lange Prozess hinzog und der Wettstreit um Schlagzeilen immer heftiger tobte, wurde die Berichterstattung bösartiger und persönlicher. Schließlich konnte sie die Familie mit ihrer einfachen, ehrlichen Berichterstattung der Fakten überzeugen. Als sie bereit waren, ihre Seite der Geschichte zu erzählen, riefen sie Eve an. Die fertige Fernsehsendung zeichnete den Bürgermeister als komplexe Persönlichkeit und nicht nur als einen in Ungnade gefallenen Mann des öffentlichen Lebens. Sie lief über fünf Abende und gewann einen New England Excellence in Journalism Award. Aber viel wichtiger als jede Auszeichnung war für Eve, dass diese Geschichte ihr geholfen hatte, ihre Stimme und ihren eigenen Stil in der Berichterstattung zu finden. Und sie musste niemals wieder mit einem Mikrofon in der Hand zitternd in einem Schneesturm stehen.
    Einer der Vorteile daran, eine Starreporterin zu sein, waren die freien Wochenenden. Deshalb musste sie heute nicht eilig nach Hause sausen oder sich im Büro umziehen, sondern hatte jede Menge Zeit, sich für den Abend schick zu machen. Obwohl sie sich gewöhnlich nicht aufwendig stylte, hatte sie sich heute Mühe gegeben. Sie wollte richtig gut aussehen … nein, sie wollte besser aussehen als nur richtig gut.
    Dabei war richtig gut bei ihr nicht schlecht. Sie hatte sich oft genug auf dem Bildschirm gesehen, um objektiv zu sein. Alle Bestandteile ihres Äußeren waren ziemlich in Ordnung und fügten sich zu einem angenehmen, gewöhnlichen Gesamtbild zusammen. Und das war in Ordnung so. Aber heute Abend erschien sie nicht auf dem Bildschirm, sondern stand zusammen mit anderen Prominenten auf einer Bühne und präsentierte auf der jährlichen Auktion der Historischen Gesellschaft die Stücke, die zur Versteigerung standen. Sie würde vor einem Livepublikum im Rampenlicht stehen, und – mochte es oberflächlich sein oder nicht – sie wollte glänzen. Nicht allzu übertrieben, da sie ja auch sonst nicht der Blingbling-Typ war. »Strahlen« wäre vielleicht der bessere Ausdruck. Sie wollte strahlen. Sie bekam selten die Gelegenheit, richtig umwerfend auszusehen, und heute würde sie die Chance nutzen.
    Heute Abend gab es kein einfaches Schwarz. Ihre Arbeitsgarderobe bestand aus Schwarz in allen Schattierungen, das sie mit Schmuck und einfachen Seiden-T-Shirts in kräftigen Farben auflockerte, die ihrer hellen Haut sowohl vor der Kamera als auch abseits des Scheinwerferlichts schmeichelten. Sie hatte sich einen Schrank voller vernünftiger, klassischer, gut geschnittener Kleidung zugelegt, die so gut zusammenpasste, dass sie sich anziehen konnte, ohne groß darüber nachzudenken. Das mochte sie. Normalerweise. Heute hatte sie über fast nichts anderes nachdenken können, und insbesondere hatte sie ihre Gedanken nicht von dem Kleid lösen können, das ganz hinten in ihrem Schrank hing. Der weiche Stoff hatte ein tiefes Blaugrün, welches das Licht unauffällig reflektierte. Die Träger waren schmal, der Rücken niedrig geschnitten, und der knöchellange Rock wogte bei jedem Schritt um ihre Beine. Es war ein wunderbares Kleid, weil sie sich darin sexy fühlte und gleichzeitig wie Aschenputtel, und sie hatte es noch nicht ein einziges Mal angehabt.
    Sie war in der Abteilung für Businesskostüme darübergestolpert, wo es an einen falschen Ständer gehängt worden war. Es hatte die richtige Größe und war verführerisch herabgesetzt gewesen. Sie hatte den Laden mit dem Kleid verlassen und sich dabei eingeredet, dass sie es nicht nur aus einer Laune heraus gekauft, sondern eine gute Investition getätigt hatte. Eines Tages würde sie ein phantastisches Kleid brauchen, und dann musste sie keine Zeit mehr darauf verschwenden, eines zu suchen. Und dieser Tag war heute.
    Sie hatte auch rein praktische Gründe dafür, gut aussehen zu wollen. Die Auktion war nicht nur eine Wohltätigkeitsveranstaltung, sondern etwas, was die Fernsehleute als »Sondervorstellung« bezeichneten, auch bekannt als öffentlicher Auftritt. Ihr Vertrag verlangte, dass sie vier davon pro Jahr absolvierte. Das restliche Dutzend Events besuchte sie nur, weil sie es nicht übers Herz brachte, einem guten Zweck eine Absage zu erteilen. Heute würde sie WWRI repräsentieren, und die Eigentümer und das Management des Senders würden von ihren teuren Sitzplätzen ganz vorne zusehen.
    Die Auktion fand im Großen Ballsaal im obersten Stockwerk des

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