Das Amulett von Gan (German Edition)
verschwunden, und keiner weiß, wohin. Er wird vorgesorgt haben. Und er wird weitere Pläne gegen unser Land schmieden und nicht eher ruhen, bis er seine Rache gefunden hat. Das Böse wird von nun an auch weiterhin in unserem Land leben. Seht euch also vor.«
Nebijahs ernste Worte trübten die Freude über den Sieg. Alle hätten es sich gewünscht, in Gan wieder so wie früher leben zu können, doch nun begann wohl eine neue Epoche für das Land. Während alle Anwesenden diesem Gedanken nachhingen und überlegten, wie die Veränderung sich auswirken würde, trat ein Lichtalb zu Nebijah, verneigte sich vor ihr und flüsterte ihr etwas ins Ohr.
»Ah, sehr gut«, sagte Nebijah und lächelte geheimnisvoll den vier Gefährten zu. »Es gibt noch zwei weitere Personen, denen unser ganzes Volk zu Dank verpflichtet ist.«
Joe, Chika, Pendo und Finn wussten gleich, wer gemeint war und schauten sich suchend um. An einer Stelle tat sich wieder ein Weg durch die Menge auf und da sahen sie die beiden: Alfrigg, das Bergmännchen, und hinter ihm, von zwei Lichtalben gestützt, Alon.
Nun gab es für die Kinder kein Halten mehr. Sie vergaßen die feierliche Stimmung und rannten auf die beiden zu. Sie umarmten das Bergmännchen, dem das offensichtlich etwas peinlich zu sein schien, und auch Alon, ihren treuen Führer. Joe und Finnboten Alon ihre Schultern an und stützten ihn auf dem Weg zu Nebijah. Auch ihnen reichte die Hüterin der Lebensströme die Hände.
»Alfrigg und Alon, Ihr Helden von Gan, seid willkommen. Alfrigg aus dem Reich der Bergmännchen, ohne Eure Hilfe hätten die Trägerinnen und Träger der Amulette niemals die Wege durch die unbekannte Unterwelt gefunden. Selbstlos habt Ihr Euch zum Gefangenen der Schwarzalben gemacht, damit die Träger der Amulette fliehen konnten.« Mit einem strahlenden Lächeln sagte sie: »Danke.« Für das Bergmännchen gab es nun einen tosenden Applaus, den es mit Tränen in den Augen in Empfang nahm.
»Unser Dank gilt auch König Auberon, der sein Reich geöffnet hat, damit die vier Gefährten sicher ein Stück des Weges zurücklegen konnten. Übermittelt ihm unseren Dank und unsere Anerkennung. Ihr müsst wissen, ihr Bewohner Gans, auch unter der Erde hat es Kämpfe mit den Schwarzalben gegeben. Als der Kampf hier an der Quelle entbrannt war, begannen alle Bergmännchen gleichzeitig gegen die Schwarzalben zu kämpfen. Auch dort wurden sie besiegt.«
Nach dieser guten Nachricht waren die mahnenden Worte Nebijahs wieder vergessen. Die Freude über den Sieg der Bergmännchen in der unterirdischen Welt war zu groß.
Nachdem Nebijah sich erneut Gehör verschafft hatte, sprach sie: »Und nun zu Euch, Alon.« Der Waldhüter verneigte sich, soweit es seine Verletzung zuließ.
»Euer Mut ist beispiellos. Selbstlos habt Ihr diese Kinder begleitet und alles Euch Mögliche getan, um sie zu schützen. Ihr habt gekämpft gegen böse Bergmännchen und Menschen und auch gegen die Schwarzalben, die von den vier Enden der Erde kommend in unser Land eingedrungen waren. Ihr wurdet im Kampf schwer verletzt, und es war Euch nicht mehr möglich, die Kinder das letzte Stück ihres schweren Weges zu begleiten. Aber wie ich gehört habe, habt Ihr selbst in dieser Verfassung mit Eurem Bogen noch einige Schwarzalben zur Strecke gebracht. Dankefür Euren heldenhaften Mut.« Und zur versammelten Menge gewandt sagte Nebijah: »Danke euch allen, die ihr so tapfer gekämpft habt.« Erneut brach die Menge in Jubel aus und ließ den Waldhüter hochleben.
»Nun aber genug der Worte. Lasst uns feiern. Wir wollen uns freuen über den Sieg, den wir heute errungen haben.«
Nebijah schaute verschmitzt in die Runde. »Die Waldgeister, die als Erste vom Sterben bedroht waren, da der Wald zu verdursten schien, wollen sich bei uns allen für die Rettung bedanken.«
Nebijah klatschte in die Hände. Da traten von allen Seiten weitere Waldgeister aus dem Wald. Sie brachten Decken und Sitzkissen und servierten im Nu allen Kämpferinnen und Kämpfern ein köstliches Festmahl, wie es noch nie zuvor in Gan eines gegeben hatte. Alle ließen sich nieder, nahmen begierig von den köstlichen Speisen und Getränken und begannen, miteinander den Sieg zu feiern.
Pendo, Chika, Finn und Joe setzten sich mit Alfrigg und Alon zusammen, auch Daniel und Davina riefen sie zu sich. Alon sagte: »Kinder, ihr habt es wirklich geschafft. Ist das nicht wunderbar?«
»Wir alle haben es geschafft, Alon. Du auch«, verbesserte Chika.
»Für mich
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