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Das Amulett von Gan (German Edition)

Das Amulett von Gan (German Edition)

Titel: Das Amulett von Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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das seltsame Verhalten Finns nach seinem Besuch in der Bibliothek erinnern konnte.
    »Nun ja, ich wollte in Ruhe darüber nachdenken. Ich musste das erst einmal verdauen. Und dann hatte ich das Gefühl, euch damit nur unnötige Sorgen zu machen. Ich dachte immer, einer von uns müsste sterben. Das konnte ich unmöglich erzählen.«
    »Du hättest es aber erzählen müssen. Wir gehören doch zusammen und haben seit unserer ersten Begegnung immer alles zusammen gemacht«, entgegnete Pendo. Finn entging der vorwurfsvolle Unterton in ihrer Stimme nicht.
    »Es tut mir leid. Ihr habt ja recht.«
    Am Ende ihres Berichts sagte Joe etwas enttäuscht: »Aber wirklich gekämpft haben wir nicht. Außer bei dem kurzen Zusammenstoß mit den Schwarzalben vor der Höhle haben wir unsere genialen Lichtalbenwaffen nicht gebraucht.«
    Da sagte Nebijah, die unbemerkt zu ihnen getreten war: »Wenn Ihr diese Art Waffen hättet gebrauchen sollen, hätte ich sie Euch zu Beginn Eures Abenteuers überreicht. Nein, Eure Aufgabe war nicht der Kampf. Ihr solltet die Quelle wieder zum Fließen bringen. Deshalb waren Eure Waffen ganz andere. Genau genommen waren sie viel mächtiger.«
    Joe biss sich auf die Lippen und schaute verlegen nach unten.
    »Die Waffen, die ich Euch an die Hand gegeben habe, konntet Ihr nicht mit Eurer eigenen Kraft einsetzen wie ein Schwert oder einen Bogen. Sie haben Euch vielmehr gezeigt, wie wenig in Euren Händen liegt und wie abhängig Ihr von einer höheren Macht seid.
    Pendo, Euch habe ich Jakar anvertraut, den Diamanten, der den Habgierigen in Stein verwandelt. – Nebenbei bemerkt«, sagte Nebijah augenzwinkernd, »die Statuen der Seeräuber wurden schon außer Landes gebracht. Wenn sie auf ihrem Schiff wieder zum Leben erwachen, werden sie alles für einen bösen Traum halten.« Die Kinder lachten vergnügt. Das gefiel ihnen.
    »Chochuschuvio, Ihr erhieltet von mir die Kerze Orah, die immer die Wahrheit ans Licht bringt. Die List der Zwerge habt Ihr mit ihrer Hilfe durchschaut. Auch sie habe ich außer Landesschaffen lassen.« Alfrigg grunzte vor Freude über diese Nachricht.
    »Chika, Ihr bekamt den Spiegel Marah, mit dem Ihr Wege aus großer Gefahr gefunden habt – Wege, die ein menschliches Auge nicht sehen kann. Um die Kräfte dieser drei Schätze wusste ich. Schon vor Euch haben sie Menschen gebraucht. Aber am geheimnisvollsten erschien mit der vierte Schatz: die Feder des silbernen Pelikans Äbrah. Viele Legenden ranken sich um diesen Schatz. Ich war mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob wirklich etwas passiert, wenn Ihr, Finn aus den nördlichen Landen, sie in die Hand nehmt. Menschen vor Euch hatten sie schon zu gebrauchen versucht, aber nie ist etwas passiert. Vielleicht hat es etwas mit den geheimnisvollen Fähigkeiten der Menschen zu tun, die Ihr wiederentdeckt habt. Ich weiß es nicht. Jedenfalls konntet Ihr als Erster den silbernen Pelikan herbeirufen.«
    Finn dachte über die Fähigkeiten nach, von denen Nebijah sprach: Würde er sie auch in Zukunft haben – auch daheim in »seiner« Welt? Wäre es ihm auch weiterhin möglich, durch Wände zu gelangen? Er wagte es nicht, laut danach zu fragen, obwohl ihm viele Fragen auf der Zunge lagen. Vielleicht könnte er ja noch einmal in die Bibliothek auf Schloss Birah gehen, um sie nach weiteren Informationen zu durchforsten?
    »Nun sollt Ihr aber feiern. Die Lebensquelle fließt wieder!«, sagte Nebijah und verließ die Kinder und ihre Freunde.
    »Lasst uns noch etwas umhergehen«, schlug Joe vor. »Wir können doch nicht von hier weggehen, ohne ein sprechendes Einhorn, die Waldgeister und all die andern Lebewesen in Gan kennengelernt zu haben.«
    »Au ja«, stimmten die anderen begeistert zu und zogen gleich los. Sie trafen aber nicht nur die ihnen noch fremden Wesen, sondern auch alte Bekannte wie die Wasserratte und die Bergmännchen, die sie befreit hatten. Auch der Lichtalb Elbachur kam auf sie zu. Die Kinder waren rundum glücklich und ausgelassen und genossen die Freundlichkeit der Bewohner Gans. Sie sogen diewunderbare Stimmung auf dem Platz rund um die Statue in sich auf, hatten sie doch in den letzten Tagen so viele Ängste und Sorgen ausgehalten.
    Spät in der Nacht aber kam Nebijah auf sie zu: »Ihr Hüter der Amulette, es ist nun Zeit zu gehen.«
    Alle vier wollten ihr widersprechen. Wie gerne wären sie noch geblieben und hätten mehr über Gan und seine Bewohner erfahren, alte Geschichten gehört und noch Stunden den Sieg über Harah

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