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Das Amulett von Gan (German Edition)

Das Amulett von Gan (German Edition)

Titel: Das Amulett von Gan (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Buß
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bewahrt vor manchem Schaden. Aus Liebe ward Ihr sogar dazu bereit, bis in den Tod zu gehen. Solche Liebe ist stärker als die Mächte der Finsternis. SolcheLiebe kennt Harah nicht und auch nicht seine finsteren Gesellen, die Schwarzalben. Aber …«, Nebijah hielt kurz inne, »… den Tod kann auch diese Liebe nicht bezwingen. Und damit sind wir beim düstersten Kapitel unserer Geschichte. Harah, der einstmals der strahlende Lichtalb Me’ir war, wollte Rache nehmen an unserem Land. Er hatte die Verbannung aus Gan nie verwunden. Als die Quelle versiegt und der uns vor dem Bösen schützende Zauber gebrochen war, kam er mit seinen finsteren Gesellen hierher, um seine Dunkelheit über uns allen auszubreiten. Er wähnte sich schon am Ziel, denn keiner konnte die Quelle wieder zum Fließen bringen und damit den Zauber erneuern. Aber da kamt Ihr zur Hilfe. Harah erkannte sofort, wie gefährlich Ihr seinen Plänen werden konntet. Also musste er wenigstens einen von Euch töten. Ja, der Tod von nur einem hätte genügt, um die Quelle für immer sterben zu lassen. Als Pendo, getroffen von seiner Lanze, tot am Boden lag, glaubte Harah sich deshalb am Ziel.«
    Pendo fasste sich ungläubig an die Stelle ihres Umhangs, wo das Loch als einzige Spur des tödlichen Angriffs noch zu sehen war. Sie war also tatsächlich getötet worden. Sie konnte das immer noch nicht fassen.
    »Der Kampf zwischen unserer Armee und Harah mit seinen Schwarzalben war zwar mutig und heldenhaft, hätte aber nicht mehr sein können als ein letztes kleines Aufbegehren vor dem Untergang. An dem Sieg Harahs hätte er nichts geändert, denn alle Hoffnung war zunichte. Doch dann geschah das für ihn völlig Unerwartete: Er, der immer nur an die eigene Stärke und Überlegenheit glaubte, musste sich vor einem Wesen beugen, das er für ein Kindermärchen gehalten hatte. Nun sah er ihn, den silbernen Pelikan, von dem uns die uralten Legenden berichten. Der Vogel Äbrah! Seine bloße Gegenwart vertreibt alles Böse. Die Schwarzalben ertrugen seine Nähe nicht, und selbst Harah musste die Flucht ergreifen vor diesem Vogel aus alter Zeit. Dann vergoss Äbrah vor Euren Augen sein eigenes Blut, damit Pendos Blut wieder fließen konnte. Er nahm ihren Tod auf sich.«
    Alle erinnerten sich an den schrecklichen Moment, als Pendo tot am Boden lag und der große Vogel kam, um sein Blut in ihre Wunde fließen zu lassen. »Was ist aus ihm geworden?«, fragte Pendo die Hüterin.
    »Das wissen wir nicht. Er ist doch wieder davongeflogen«, sagte Chika ungeduldig.
    Nebijah aber verstand den tieferen Sinn der Frage: »Ich weiß nicht genau, was mit ihm geschehen ist. Auch ich hatte Äbrah noch nie zuvor gesehen. Nur seine Feder habe ich all die Jahre als heiligen Schatz unseres Landes aufbewahrt. Die Legende aber sagt: Äbrah, der silberne Pelikan, ernähre seine Kinder mit seinem Blut, damit diese leben können. Ihn selbst kostet es das Leben.« Die vier Gefährten und alle anderen waren über diese Nachricht erschrocken. Sollte dieser herrliche Vogel, der stärker war als alle finsteren Mächte, jetzt wirklich tot sein?
    Nebijah schaute die Kinder mit traurigen Augen an. Finn aber begann die Botschaft der alten Prophezeiung zu verstehen.
    Doch einer naht,
    der die Hoffnung bewahrt.
    Mit des Schöpfers Kraft
    trägt er die Last,
    und in größter Not
    wird besiegt der Tod.
    Nicht er und auch keiner seiner Freunde brauchte zu sterben, damit das Böse besiegt würde. Auch Pendos Tod wäre nicht nötig gewesen. Äbrah war es, der die Last trug und den Tod besiegte.
    »Volk von Gan! Der silberne Pelikan hat seinen Auftrag, der ihm vor Urzeiten gegeben wurde, erfüllt. Ewig gilt ihm unser größter Dank«, sagte Nebijah feierlich. »Ebenso wollen wir aber auch diesen Trägern der Amulette danken. Durch ihren Mut konnte das schlimmste Unheil von uns abgewendet werden.«
    Die Menge der Tiere, Menschen, Lichtalben, Zwerge und Baumgeister applaudierte und jubelte. Nebijah lächelte und bat noch einmal um Ruhe.
    »Allerdings dürfen wir uns nichts vormachen«, mahnte sie. »Gan wird nie wieder so sein wie zuvor. Ich habe im Wald gesehen, wie Truppen der Lichtalben die Schwarzalben und andere böse Kreaturen eingefangen haben, die in unser Land eingedrungen waren. Jetzt, wo die Quelle wieder fließt, sind sie geschwächt und lassen sich leichter besiegen, aber wir werden unmöglich alle vertreiben können. Auch Harah werden wir vermutlich nicht finden. Er ist vor euren Augen einfach

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