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Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt (German Edition)

Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt (German Edition)

Titel: Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia B. McConnell
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zuzubewegen. Denken Sie daran, dass Bodyblocks sehr machtvolle visuelle Signale sind und dass Sie exakt in der Mikrosekunde, in der Ihr Hund aufhört, nach vorn Druck auszuüben (Sie können diesen Moment spüren, selbst, wenn Sie den Hund gar nicht anfassen), sofort reagieren und Ihre eigene Vorwärtsbewegung einstellen müssen. Wenn Sie weiter nach vorn gehen oder lehnen üben Sie zu viel Druck auf Ihren Hund aus und schaffen neue Probleme.

    A BER ER IST DOCH SO LIEB !
    Ehrlich, Sie müssen es sich nicht gefallen lassen, dass Ihr Hund Ihnen die ganze Zeit auf dem Kopf herumtanzt. Wenn Sie es mögen, dass Ihr Hund Sie zur Begrüßung anspringt, dann prima, aber es gibt keinen Grund dafür, dass Ihr Hund so wenig Respekt vor Ihnen haben sollte, dass er Sie umschmeißt. Andere Hunde würden so grobes Verhalten nie tolerieren, und auch Sie sollten das nicht tun. Einer der ersten Hunde überhaupt, mit denen ich gearbeitet habe, war Duke, ein großer, schlappohriger Dobermann, den seine ältere Besitzerin Edith zu ihrem Schutz angeschafft hatte. Duke wuchs in seinem ersten Lebensjahr mit viel Liebe, aber ohne Grenzen auf. Als ich ihn zum ersten Mal an der Tür traf, stellte er sich auf und legte mir seine riesigen Pfoten auf die Schultern. Nachdem er mich fast umgeworfen hatte (Duke hatte mehrere Freundinnen in Ediths Alter flach gelegt), ging Duke dazu über, Rennen im Wohnzimmer zu spielen, er sprang über Tische und Stühle und stieß in seiner Aufregung Lampen und Bücher um, bis er sich schließlich auf der Couch in meinem Schoß niederließ, wieder mit den Pfoten auf meinen Schultern, und mit seiner Zunge durch mein Gesicht schlabberte. Edith lachte unterdessen, bis ihr die Tränen kamen und erzählte, wie sehr sie Dukes Freundlichkeit liebte. Wenn Duke dieses Begrüßungsverhalten gegenüber den anderen Hunden im Park gezeigt hätte, wäre er innerhalb von Sekunden zum sozialen Außenseiter geworden. Dumme kleine Welpen bekommen von ihren Eltern beigebracht, dass es nicht höflich ist, anderen auf den Kopf zu springen und seine Individualdistanz zu ignorieren. Es gibt keinen Grund, warum Hunde nicht auch lernen sollten, unsere Individualdistanz zu respektieren.
    Genauso wenig wie ich Kinder jedes Mal knicksen sehen möchte, wenn Erwachsene den Raum betreten, möchte ich auch nicht, dass Hunde jedes Mal zum Sitzen und Bleiben gezwungen werden, wenn sie einen Menschen begrüßen. Aber alle sozialen Tiere haben ein Bewusstsein von der Individualdistanz, von dem persönlichen Raum um einen anderen herum, und beim Heranwachsen lernen sie, höflich zu sein und anderen nicht im Gesicht zu hängen, auch nicht, wenn sie aufgeregt sind. Eigentlich ist es sehr einfach, Hunden Höflichkeit bei der Begrüßung oder dann, wenn sie zum Kuscheln mit auf die Couch möchten, beizubringen. Sie müssen einfach aufhören, sich wie ein Mensch zu benehmen und lernen, sich wie ein Hund zu bewegen. Anstatt zurückzuweichen, wenn ein freundlicher, aber aufdringlicher Hund Sie bedrängt, wenden Sie lieber die in Kapitel 2 beschriebenen Bodyblocks an, um Ihren persönlichen Raum zu schützen. Nehmen wir an, Sie sitzen auf einem Stuhl und Duke kommt in Lichtgeschwindigkeit durch das Zimmer auf Sie zugeschossen. Noch drei Sprünge, und er wird auf Ihrem Schoß sitzen. Anstatt das zu tun, was Ihnen als natürliche Reaktion am leichtesten fällt, nämlich sich zurückzulehnen und dem pelzigen Geschoss auszuweichen (was dem Hund einen Raum öffnet, in den er sich hinein bewegen kann), lehnen Sie sich mit dem Oberkörper nach vorn und kommen ihm auf halbem Weg entgegen. Drehen Sie Ihr Gesicht weg, verschränken Sie Ihre Arme über dem Bauch und benutzen Sie Schultern und Oberkörper, um den Hund aus dem unsichtbaren Kreis Ihres persönlichen Freiraumes um Sie herum abzublocken.
    Sobald er damit aufhört, Ihnen auf den Schoß zu klettern, belohnen Sie ihn mit Streicheln, Worten, Leckerchen oder Spiel, wenn er alle vier Pfoten wieder auf dem Boden hat. In der Regel müssen Sie die Bodyblocks ein paar Mal wiederholen, bis alle vier Pfoten wirklich auf dem Boden bleiben, aber es ist erstaunlich, wie viele Hunde das Aufspringen auf Personen danach aus ihrem Repertoire streichen. Manche Menschen fühlen sich schuldig, wenn sie ihren Hunden verbieten, auf ihnen herumzuspringen. Das ist Unsinn, solange sie nicht auch ausgewachsenen Menschen erlauben, ihnen auf Kopf und Schultern zu hüpfen, wann immer ihnen danach ist. Wenn Sie es mögen, dass Ihr Hund

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