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Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt (German Edition)

Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt (German Edition)

Titel: Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia B. McConnell
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der Tür üben. Sie können die Leine auch am Geländer oder an Ihrem Gürtel festmachen, wenn es ein kleiner Hund ist, damit Sie gar nicht erst versuchen können, ihn damit von der Tür wegzuziehen. Sie müssen den Hund mit Ihrem Körper daran hindern, aus der Tür zu stürmen, nicht mit der Leine.
    Sobald Sie zur Tür kommen, bewegen Sie sich vor den Hund, damit Sie zwischen Tür und Hund stehen. Stellen Sie sich so, dass Sie mit dem Gesicht zum Hund und dem Rücken zur Tür stehen, damit Sie die Reaktion Ihres Hundes sehen und darauf eingehen können. Wenn er in Richtung Tür drängelt (was die meisten Hunde tun), drängen Sie ihn zurück, indem Sie direkt auf ihn zugehen und ihn mit einem »Bodyblock« von der Tür wegschieben. Tun Sie das ruhig und freundlich und bewegen sich mit kleinen, ruhigen Schritten vorwärts, sodass der Hund keine andere Möglichkeit hat, als rückwärts auszuweichen. Wenn er versucht, um Sie herum zu kommen, treten Sie schnell nach rechts oder links und versperren ihm den Weg. Stellen Sie sich einfach vor, Sie wären ein Torhüter und der Hund der Ball. Sobald Sie ihn ruhig und freundlich etwa einen Meter von der Tür zurückgeschoben haben, gehen Sie selbst wieder rückwärts auf die Tür zu, sagen Sie »Warte« (oder Ihr ausgesuchtes Signal) in ruhiger, tiefer Stimme und öffnen Sie die Tür einen Spalt weit.
    Was Sie als Nächstes tun, hängt vom Verhalten Ihres Hundes ab. Die meisten Hunde schießen nach vorn, wenn sie die Tür geöffnet sehen (oder sogar schon, wenn Sie sich rückwärts auf die Tür zu bewegen), also bereiten Sie sich darauf vor, mit Ihrem Körper den Weg zur Tür zu versperren. Konzentrieren Sie sich darauf, Ihr Wortsignal nicht zu wiederholen (das braucht – kaum überraschend – anfangs etwas Übung) und setzen Sie nur Ihren Körper ein, um das Vorwärtskommen des Hundes zu verhindern. Manche machen lieber die Tür zu, bevor der Hund hinauskommt, anstatt ihren Körper als Stopper einzusetzen. So lernt der Hund, dass die Tür zugeht, wenn er hindurchzustürmen versucht, aber sich öffnet, wenn er geduldig dasitzt und wartet. Falls Sie diese Methode anwenden, passen Sie auf, dass Sie Ihrem Hund nicht die Tür vor den Kopf knallen. Weil ich das schon erlebt habe, versperre ich lieber den Weg mit meinem Körper, aber beide Methoden funktionieren. Sobald Ihr Hund innehält (indem er entweder stehen bleibt oder idealerweise stehen bleibt und Sie ansieht), auch wenn es nur eine Mikrosekunde lang ist, sagen Sie »gut« und lassen ihn aus der Tür. Timing ist hier alles. Entscheidend ist, dass Sie Ihren Hund bestätigen, sobald er zum ersten Mal den Druck von der Tür nimmt. Beobachten Sie ihn deshalb gut und seien Sie bereit, die Tür aufzumachen, wenn er auch nur ein ganz kleines bisschen wartet. Mit der Zeit können Sie langsam immer mehr Geduld erwarten, aber verschaffen Sie ihm anfangs Erfolgserlebnisse, indem Sie gut aufpassen und ihn herauslassen, sobald er auch nur ansatzweise das gewünschte Verhalten zeigt.
    Wenn Sie hieran arbeiten, widerstehen Sie bitte dem allzu menschlichen Drang, sich andauernd schützend vor die ganze Tür zu stellen. Ihr Hund soll lernen, selbst eine Entscheidung zu treffen und dass Warten, wenn auch nur ansatzweise, Folgen hat. Lassen Sie den Weg zur Tür frei, aber seien Sie bereit, ihn sofort zu versperren, wenn es nötig wird. Wenn Ihr Hund sich zum Warten entschließt (guter Junge!), lassen Sie ihn hinaus und sagen dabei seinen Namen in einem zuckersüßen Singsangtonfall oder sein übliches Aufhebungskommando wie »guut« oder »OK«. Wenn er hinauszustürzen versucht, blockieren Sie den Weg und geben ihm dann eine neue Chance zu warten. Die meisten Hunde verstehen das unglaublich schnell und lernen, dass sie nach draußen kommen, wenn sie höflich warten, aber aufgehalten werden, wenn sie drängeln.
    Lassen Sie mich noch einmal vor den häufigsten Fehlern warnen, die Hundebesitzer hier machen, damit Sie ihnen aus dem Weg gehen können:

Das Wortsignal immer wieder wiederholen (denken Sie an die Schimpansen). Konzentrieren Sie sich darauf, es nur einmal zu sagen und dann Ihren Körper den Rest tun zu lassen.
Die Leine anstatt den Körper zum Zurückhalten des Hundes verwenden (auch dies ist eine sehr menschliche Handlungsweise: es ist uns fast unmöglich, nichts mit der Leine zu tun, wenn wir sie in der Hand haben).
Auf den Hund zugehen oder sich in seine Richtung lehnen, wenn er schon aufgehört hat, sich auf die Tür

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