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Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt (German Edition)

Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt (German Edition)

Titel: Das andere Ende der Leine: Was unseren Umgang mit Hunden bestimmt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia B. McConnell
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ermuntern. In fast jeder Übungsgruppe gibt es mindestens einen Typ, der »Guter Hund« in einem Ton ruft, der fast alle Hunde und meist auch die Hälfte der anwesenden Menschen zusammenzucken lässt.
    Die Regel ist im Grunde einfach und außerdem unter Säugetieren fast universal: Hohe Töne stehen in Verbindung mit Aufregung, Kindlichkeit oder Angst, während tiefe Töne Autorität, Bedrohung oder Aggression bedeuten. 6
    Bei meiner Arbeit mit Kunden beobachte ich einen durchgängigen Fehler: Die Hundebesitzer sind nicht in der Lage, ihre Stimme so zu verändern, wie es gerade gebraucht wird, insbesondere nicht, tiefer zu sprechen, um ihre Hunde von irgendetwas abzuhalten.
    Üben Sie also »Nein!« oder »Bleib!« eher mit tiefer anstatt mit lauter Stimme zu sagen und lassen Sie Ihren Tonfall ansteigen, wenn Sie »Hier!« rufen oder Ihren Hund loben. Wenn Fido Ihre lieblichen Rufe zum Herkommen ignoriert, schalten Sie auf ein tiefes, grollendes »Nein!« um und rufen dann wieder »Hier« genauso lieblich wie vorher.

    MODULATIONEN DES TONFALLS
    Töne können nicht nur relativ hoch oder relativ tief sein, sie können auch auf- und abgehen. Solche Modulationen können eine enorme Wirkung auf Ihren Hund haben. Die von mir aufgezeichneten Tiertrainer zeigten mir ein simples Regelwerk, dass ich seitdem in mein eigenes Repertoire eingearbeitet habe. Sie gebrauchten durchweg einen flachen, nicht schwankenden Tonfall, um Tiere zu beruhigen, und das Gegenteil, um sie anzufeuern.
    So stieg auch die Tonhöhe dieser zum Antreiben verwendeten kurzen, wiederholten Worte oft am Wortende. Die einfach verwendeten Signale zum Stoppen sich schnell bewegender Tiere beinhalteten dagegen deutliche Tonfallmodulationen, oft bewegte sich der Klang innerhalb nur einer einzigen Silbe auf und ab wie ein Schiff auf den Wellen. Das englische »Whoa!« beispielsweise zum Anhalten von Pferden beginnt mit steigender Tonhöhe und fällt dann wieder ab. Das macht Sinn, wenn man darüber nachdenkt: Schnelles Anhalten erfordert viel Konzentration und größere Muskelanstrengung. Variierende Töne sind von Natur aus eher dazu angetan, die Aufmerksamkeit eines Tieres zu erwecken als ein gleichbleibender, anhaltender Ton.

    FAZIT
    Die Grundregel ist einfach: Verwenden Sie kurze, wiederholte Tonsignale wie Klatschen, Schnalzen oder kurze, wiederholte Worte, um Ihren Hund zu Aktivität zu bewegen. Zum Beispiel, wenn Ihr Hund kommen oder schneller laufen soll. Gebrauchen Sie einen langen, gleichbleibenden Ton, um ihn zu beruhigen oder zu verlangsamen, zum Beispiel, wenn Sie ihn beim Tierarzt beruhigen wollen. Stoßen Sie ein kurzes, hoch moduliertes Signal wie »Nein!« oder »Hey!« oder »Platz!« aus, wenn Sie möchten, dass Chester mit dem Jagen des Eichhörnchens in Ihrem Garten aufhört und auf Sie aufpasst. Schauen Sie sich die Sonogramme im Bildteil dieses Buches an, um sich selbst zu veranschaulichen, wie die Töne aussehen. Es ist viel einfacher, Töne korrekt einzusetzen, wenn man ein Bild davon im Kopf hat.
    Ist all das wirklich genug, um Chester von seinem endlosen Streben abzubringen, endlich ein Eichhörnchen fangen zu wollen? Nein. Nicht mal Pavarotti wäre in der Lage, davon stürmende Hunde in der Mehrzahl der Fälle abzurufen, es sei denn, Sie haben vorher eine Menge Trainingsarbeit geleistet. Sie werden Chester beibringen müssen, dass es einen Grund dafür gibt, die Jagd abzubrechen. Aber Ihre Stimme ist ein kraftvolles Instrument. Und genau wie alle Instrumente funktioniert sie besser, wenn Sie gelernt haben, richtig mit ihr umzugehen.
    T EXAS , J ANUAR 1985
    José und ich fuhren am späten Nachmittag zurück. Ich war erschöpft und erleichtert und glücklich, so viele gute Tonaufnahmen spanischsprechender Reiter gemacht zu haben. Dosenbier und Joints einmal beiseite gelassen, war José unermüdlich hilfreich gewesen. Den ganzen Tag lang hatte er geduldig nach geeigneten Reitern gesucht, zwischen uns übersetzt, beim Herumschleppen der Ausrüstung und Halten nervöser Pferde geholfen. Die Sonne begann unterzugehen, als José vorschlug, dass wir zu einem kleinen See fahren könnten, wo wir parken und dem Sonnenuntergang zusehen könnten. Ich erklärte, wie dringend ich zurück musste, um die Aufnahmen zu sortieren. Es folgte die universale Konversation zwischen einem jungen, gesunden männlichen Säugetier und einem nicht paarungsbereiten weiblichen Säugetier. José gab sein Bestes, um mich zum See zu locken, erkannte aber, dass er

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