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Das Areal: Thriller (German Edition)

Das Areal: Thriller (German Edition)

Titel: Das Areal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Cregan
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das?«
    »V ertrau mir, ihr werdet schon sehen«, erwiderte er und entfernte sich schwankend, mit schleppenden Schritten über die Brücke; offenbar imitierte er den Gang der geschockten Überlebenden, die ihnen entgegengekommen waren. Die SMG von Barnard Security hielt er deutlich sichtbar in der Hand. Dass er keine Arbeitsuniform trug, würde in der Dunkelheit vielleicht unbemerkt bleiben.
    Als er die halbe Strecke zum Chemikalienschuppen zurückgelegt hatte, legte er zitternd die Waffe an und rief mit schriller, ängstlicher Stimme: »W er zum Teufel seid ihr? Wer zum Teufel seid ihr? Gebt euch zu erkennen! Gehört ihr zu denen? Gehört ihr zu diesen Arschlöchern? Mich kriegt ihr nicht. Mich nicht!«
    Zwei der vier Männer am Schuppen sprangen auf die Beine und wären beinahe weggerannt. Einer, dessen Stimme kaum besser klang als Turners, rief: »P rivate McKinley. Was zum Teufel ist dort drüben los?«
    Turner entspannte sich. »G ott sei Dank. Sie sind weg … alle weg. Verdammt, die haben Chris direkt vor meinen Augen umgebracht. Sie haben die Bombe. Scheiße, die haben ihn einfach in Stücke gehackt. Die anderen … Keine Ahnung, wie viele davongekommen sind, aber es ist aus, Mann, Scheiße, es ist aus. Sie sind hinter mir her. Wir müssen verschwinden. Wir müssen sofort verschwinden.«
    Kate, die im Schutz der Dunkelheit alles mit anhörte, hätte am liebsten Beifall geklatscht. McKinley wechselte einen Blick mit seinen Kameraden, dann rief er: »W ir dürfen unseren Posten nicht verlassen. Mr Kirchberg …«
    »S cheiße, ihr habt es wohl immer noch nicht kapiert. Wenn die Bombe hochgeht, sind wir alle tot. Falls diese Freaks uns nicht schon vorher abschlachten. Von den anderen ist keiner mehr da; entweder geflüchtet oder tot. Nur wir sind noch übrig. Scheiß auf Kirchberg. Ich hab nicht vor, hier zu krepieren, nicht wegen dem. Ihr habt nicht gesehen … was die mit den Leuten anstellen.« Er humpelte schneller, eine Silhouette vor den leuchtenden Becken, der Schatten eines verwundeten Soldaten.
    Ghost legte die Hände trichterförmig an den Mund und sandte einen trillernden Schrei in die Nacht. Die vier Männer am Chemikalienschuppen spannten sich an und spähten in die Finsternis. McKinley umklammerte seine Waffe.
    »S cheiße!«, brüllte Turner und drehte sich um. »V erflucht, sie kommen! Lauft, lauft weg, wenn euch euer Leben lieb ist!« Er feuerte ein paar Schüsse ab, dann ging er in die Knie und schlug um sich, als habe jemand – oder etwas – sein Bein gepackt und zöge ihn in den Schleusenkanal hinunter. Währenddessen brüllte er aus vollem Hals, ein gellender Schmerz- und Entsetzensschrei. Einen Moment lang fürchtete Kate, das sei blutiger Ernst und er sei tatsächlich gepackt worden. Dann kam ihr die Befürchtung, die Männer würden ihrem vermeintlichen Kameraden zu Hilfe eilen.
    Ihre Befürchtungen waren grundlos. Turners Schicksal gab den bereits verängstigten Söldnern den Rest. Zwei von ihnen wandten sich zur Flucht, einer warf seine Waffe weg, sprang ins Große Becken und schwamm hektisch los. McKinley zögerte einen Moment, dann wandte auch er sich ab und rannte, so schnell er konnte.
    Sie warteten, bis die Schritte der Soldaten in der Ferne verhallt waren, und eilten dann zu dem am Boden liegenden Turner. Als Kate ihn erreichte, grinste er schon wieder. Er sagte: »E inen Moment lang dachte ich, er würde es mir nicht abkaufen.«
    »G ut gemacht.«
    »J etzt hab ich einen wunden Hals. Passt auf, falls sie zurückkommen.«
    Ein fahles Licht fiel um die Ecke des Chemikalienschuppens, als sie dort anlangten. Es war nicht zu erkennen, ob und wenn ja welche Wirkung der Lärm und das Geschrei auf die Leute im Schuppen gehabt hatten. Als Turner die Tür mit dem Lauf seiner Waffe weiter aufdrückte, hörte Kate jemanden reden. Sie trat hinter ihm in den Raum und erblickte einen großen Metallkasten mit verschiedenen Knöpfen und LCD -Anzeigen. Der Fernzünder für die Bomben. Das von draußen kommende Stromkabel führte hinten in den Kasten hinein. An der Wand lag in einer Blutlache ein Mann in Militärkleidung, leichenblass und leblos, mit zahlreichen Schnittverletzungen. Auf dem Namensschild an seiner Brusttasche stand LIEBER . Die gegenüberliegende Wand war vor langer Zeit eingestürzt, und durch die Lücke blickte ein Mann, der Ernst Kirchberg sein musste. Er unterhielt sich entweder mit dem toten Lieber oder führte Selbstgespräche, die Hände hinter dem Rücken verschränkt.

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