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Das Areal: Thriller (German Edition)

Das Areal: Thriller (German Edition)

Titel: Das Areal: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sean Cregan
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deshalb werde ich weitermachen, solange es nötig ist«, erklärte Turner. »W ie viel von Ihrem Kollegen gedenken Sie für Sirius zu opfern?«
    Lee schwieg einen Moment und vermied es, White anzusehen. Dann sagte sie: »I ch weiß nicht, wie weit sie mit der anderen Bombe gekommen sind. Der Fernzünder befindet sich im Chemikalienschuppen am Großen Becken, an der anderen Seite des Tunneleingangs. Kirchberg ist wahrscheinlich auch dort. Folgen Sie den Lichtern und lassen Sie uns in Ruhe.«
    Als sie sich von den beiden Sirius-Angestellten entfernten, rief Lee ihnen nach: »S ie wissen nicht, was Sie tun, Friedman. Sie werden uns alle umbringen.«
    Sie durchquerten ein weiteres Becken und stießen auf eine Reihe von Leuchtstäben, die man in den Metallsprossen einer Leiter verkeilt hatte, die vermutlich zum Chemikalienschuppen emporführte. Sie waren bereits im Hochklettern begriffen, als sie Myra Lee schreien hörten. Sei es Einbildung oder Folge einer akustischen Anomalie, jedenfalls meinte Kate eine zischende Stimme zu hören. »F ür uns alle«, sagte sie.
    Sie hielt inne. Turner blickte auf sie herunter und schüttelte leicht den Kopf. »W ir würden ohnehin zu spät kommen«, sagte er. »W ir müssen weiter.«
    Sie folgten den Lichtern durch ein Netzwerk von Schleusenkanälen und ein Gewirr dicker, verrosteter Rohre bis zu einer Stelle, wo ihnen Leute entgegenkamen. Liebers Leute, benommen und unbewaffnet. Einem Mann fehlte das rechte Ohr. Blutend tappte er an ihnen vorbei, mit leerem Gesicht, den Blick nach innen auf eine geistige Landschaft gerichtet, die weit entfernt war von den Pools und dem, was er soeben erlebt hatte. Der zweite war blutüberströmt, wirkte aber unverletzt. Dennoch taumelte er, schluchzend und hustend, und als er die ihm entgegenkommende Dreiergruppe sah, heulte er: »L asst mich in Ruhe! Rührt mich nicht an! Lasst mich!«, bis sie ihn passiert hatten. Als sie auf den Weg einbogen, der zum Großen Becken führte, begegneten sie dem dritten Mann, bleich im Gesicht und schweigend, sein Handgelenk umklammernd. Als Kate ihn erreicht hatte, sah sie, dass dem Mann die rechte Hand fehlte, säuberlich abgehackt. Blut spritzte auf seine Stiefel. Als sie an ihm vorbei waren, hörte sie, wie er zusammenbrach.
    »W as zum Teufel ist da passiert?«, fragte sie.
    Turner sah sie nicht an. »D er Tower.«
    »S orrow«, sagte Ghost, und Kate hörte die Angst in ihrer Stimme. »S orrow ist hier.«

54
    D ie beiden Schleusentore des Großen Beckens waren geschlossen, und Templegate hatte sie anscheinend zugemauert. Das Becken war unbeleuchtet und stank nach faulenden Pflanzen, doch zu Kates Verwunderung schwammen etwa in der Mitte der spiegelnden Wasserfläche Seerosen, blasse Gespenster. Das Wehr war löchrig und hatte Wasserflecken, und das Schleusentor und die darüber hinwegführende Brücke hallten dumpf unter ihren Füßen wider. Der Chemikalienschuppen auf der anderen Seite war ein gedrungener Betonkasten mit nur einem Eingang und einer Luke daneben, die mit einem kaputten Rollladen verschlossen war. Dicke Stromkabel traten an der Tür aus, führten an der Brücke vorbei und verschwanden in Richtung der Tunnel im Wassergraben. In diesem Teil der Anlage gab es noch Strom, doch die Leute vom Tower huschten wie Motten umher und verwandelten das Halogenlicht in Feuerschein. Kate hörte ein leises Geheul. Ghost schien zu schrumpfen, sank in sich zusammen, wurde fast wieder zum Kind.
    Am Eingang des Chemikalienschuppens kauerten vier von Liebers Männern und hielten eine nervöse Besprechung ab. Der eine zeigte hektisch in ihre Richtung, ohne sie anzusehen. Selbst aus der Entfernung sah Kate die Angst in seinem Gesicht. Das Wort »T ower« wurde übers Wasser herangetragen. Außer der Dunkelheit gab es keine Deckung, keine Möglichkeit, sich ihnen unbemerkt zu nähern.
    »W ie sollen wir vorgehen?«, fragte Kate mit leiser Stimme. »I ch glaube nicht, dass wir uns an ihnen vorbeischleichen können. Sollen wir sie von hier aus ausschalten?«
    Turner runzelte die Stirn. »F ür einen Schusswechsel haben wir nicht genug Munition, und wenn die ersten Schüsse danebengehen und sie das Feuer erwidern, fehlt es uns an Deckung. Vier Kanonen gegen zwei …« Er bleckte die Zähne und grinste in die Dunkelheit. »I ch glaube, ich kann das kampflos regeln. Haltet euch bereit einzugreifen, falls es schiefgeht und ihr meint, der Zeitpunkt wäre gekommen, die Sache zum Abschluss zu bringen …«
    »W ie meinst du

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