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Das Attentat

Das Attentat

Titel: Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Kuhhandels geriet, war er nahe am
Ersticken. Selbst jetzt sah er aus, als ob er einen unangenehmen Geruch in der
Nase habe, als er mir zuwinkte und hineinging.
    Ich wartete noch eine Weile und
überlegte, wann wohl Walker aufkreuzen würde — Bryan hatte ihn bestimmt
vorgeladen — , und schlenderte dann wieder die Straße hinunter zu meinem
Ersatzzuhause. Walker mußte für die Zeit nach dem Lunch vorgeladen sein.
    Die besten Leute trifft man am
Vormittag in einer Bar — keine Pfefferminzcocktails, keine Daiquiris und solches Zeug. Am Morgen sind die Leute alle seriös, gewissenhafte und
individuelle Trinker, die unmittelbar nach jedem Schnaps ihr Bier trinken.
Ernie begrüßte mich mit einem Glas Scotch in der Faust, kein Bier, danke, und
ich setzte mich nieder, um weiter nachzudenken.
    Aber ich kam nicht recht
weiter, solange ich nicht wußte, was die Zeugenaussagen im Gerichtssaal beinhaltet
hatten. Ich hätte besonders gern gewußt, was Grossman und Walker erzählt
hatten; und ich fragte mich, ob Bryan muffig sein und sich weigern würde, mir
Einzelheiten mitzuteilen, oder ob ich sie wohl aus ihm herausziehen könnte. Ein Meineidsverfahren ist die einzige Möglichkeit für
eine Freigabe der Protokolle einer Grand Jury, und nachdem der Stellvertretende
Staatsanwalt alle Hemmungen hatte fahrenlassen und sich an dem Schwindel mit
Lois Teal beteiligt hatte, würde er wahrscheinlich
verschlossen sein wie eine Auster, um sich wieder als ehrlicher Mann fühlen zu
können. Nun, Wheeler seinerseits war noch nie über ein kleines
Erpressungsmanöver erhaben gewesen, wenn es die Situation erfordert hatte, und
wenn ich ihm die Sache nicht auf freundschaftliche Weise — etwa über eine
Flasche Scotch — entlocken konnte, so war ich bereit, es auf die harte Tour zu
schaffen.
    Ich aß eine altbackene Brezel
zum Lunch und kehrte rechtzeitig ins Gerichtsgebäude zurück, um die
nachmittägliche Garnitur der Vorgeladenen hineinstreben zu sehen. Walker
tauchte endlich auf, eilte geschäftig die Stufen empor, blinzelte und zupfte an
seiner Krawatte. Zehn Minuten später fuhr Grossman vor — Bryan mußte ihn erneut
vorgeladen haben. Während ich von meinem Standpunkt aus das geschäftige Treiben
beobachtete, schien es mir so, als ob sich die Dinge dem Höhepunkt näherten und
eine Art Explosion kurz bevorstünde — . Selbst die Mitglieder der Grand Jury
beeilten sich, als ob sie kaum das Ende der Angelegenheit abwarten könnten. Ich
beschloß, ebenfalls hineinzugehen, und kehrte in den Korridor zurück, der an
dem Sitzungssaal vorbeiführte.
    Das Ende kam schneller, als ich
erwartet hatte. Walker war in etwa einer halben Stunde mit seiner Zeugenaussage
fertig und trieb sich im Korridor herum, polierte immer und immer wieder seine
Brillengläser und kaute an seinen Nägeln. Gelegentlich warf er mir aus
kurzsichtigen Augen einen haßerfüllten Blick zu. Aber
ich bildete lediglich eine Ablenkung für ihn. Er hatte eine Menge Dinge, die
ihn bedrückten.
    Ein paar Minuten später flogen
die Flügel der Tür zum Gerichtssaal weit auf, und Grossman kam herausgestürzt.
Ich hörte Bryans Stimme, die ihm von drinnen etwas über »ungebührliches
Verhalten vor Gericht« nachrief; aber er ging, ohne zu zögern, den Korridor entlang
auf den Haupteingang zu. Walker war ihm dicht auf den Fersen und schnatterte
auf ihn ein, und ich bildete die Nachhut.
    Auf der Treppe vor dem
Gerichtsgebäude hielt Walker Grossman an der Anzugjacke fest und schrie ihm ins
Gesicht, er sei den Wölfen zum Fraß vorgeworfen, betrogen und gedemütigt
worden. Er schrie mit so gellender Stimme, daß ich nicht viel verstehen konnte.
Leute begannen sich so wohl von der Straße her als
auch aus dem Gebäude heraus zu versammeln, aber sie hielten Abstand wie bei
einem Hahnenkampf. Ein paar unentwegte Reporter, die noch herumstanden, zückten
ihre Bleistifte und Kameras und gratulierten sich ob ihres brillanten Riechers.
    Plötzlich spie Walker in
Grossmans Gesicht. Grossman holte aus, schlug Walker nieder, drehte sich um und
ging die Treppe hinunter.
    Walker weinte wie ein kleines
Kind. Er richtete sich auf die Knie auf und zog eine Pistole aus der Tasche.
Seine Brille war zerbrochen, und das Gestell hing ihm von einem Ohr herab, aber
auf diese Entfernung konnte er nichts verfehlen. Er schoß Grossman zweimal in
den Rücken. Dann, bevor irgend jemand Gelegenheit
gehabt hatte, auch nur nach Luft zu schnappen, richtete er die Pistole auf sich
selbst und drückte

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