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Das Attentat

Das Attentat

Titel: Das Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Schwachsinnigen, einschließlich seiner selbst, und was er
brauche, sei ein guter Polizeibeamter — mich. Jemand, der einen Fall aufklären
kann, anstatt die Akten an die Vermißtenabteilung zurückzuschicken.«
    Hammond
hob mit einem Ruck den Kopf und schnupperte mit seiner dünnen Nase in die Luft
wie ein Jagdhund, der einen neugepflanzten und noch unberührten Baum wittert.
    » Vermißtenabteilung ?« sagte er. »Parker hat Ihnen den Fall
übertragen, ja?«
    »Ja —
oder wie er sich ausdrückte«, log ich leichtfertig, »die Schwachköpfe hätten
ihre Chance gehabt — nun wollte er sehen, wie ein gerissener Kriminalbeamter
damit zurechtkäme.«
    »Na
klar«, sagte Hammond und grinste gehässig, »das meine ich auch. Ich kann gar
nicht erwarten, zu sehen, was Sie damit anstellen, Wheeler — ich meine, auf
welche Weise Sie die Sache verpfuschen.«
    »Ja.«
Bannister grinste breit. »Wir wollen sehen, wie der Wunderknabe Wheeler damit
zurechtkommt.«
    »Wenn
ihr mich bitte entschuldigen wollt«, sagte ich, »ich muß arbeiten. Captain
Parker möchte euch beide sprechen — es war irgend etwas mit einem Hund, der den Gehsteig vor dem Rathaus bepinkelt hat — .« Heftig über einer passenden Antwort brütend, entfernten sich die
beiden langsam aus dem Raum.
    Ich
setzte mich an den nächsten Schreibtisch und öffnete den Schnellhefter. Die
angebliche Leiche war die eines Mädchens namens Lily Teal .
Sie teilte eine Wohnung mit ihrer Schwester, und am vergangenen Samstagabend
war sie weggegangen, um im Drugstore an der Ecke etwas zu kaufen, und nicht
mehr zurückgekehrt.
    Ihre
Beschreibung war interessant: blond, ein Meter fünfundsechzig groß, hundertzehn
Pfund schwer. Sie trug eine schwarze Hose und einen roten Pullover. Das einzige
besondere Kennzeichen war eine kleine Narbe an der Innenseite ihres rechten
Oberschenkels. Die Schwester hieß Lois Teal , und die
Adresse war Glenshire , was unmittelbar neben dem
protzigen Valley Heights liegt, aber dessenungeachtet eine Million Kilometer davon entfernt ist.
    Die Vermißtenabteilung hatte die üblichen Ermittlungen
angestellt: Krankenhäuser, das Leichenschauhaus und was sonst noch anfällt. Die
Schwester hatte ausgesagt, daß Lily ihres Wissens keine Feinde hatte und daß
sie weder unter irgendeiner seelischen Anspannung gelitten noch sich auffällig
benommen habe, als sie an diesem Abend die Wohnung verlassen hatte. Der Inhaber
des Drugstore erinnerte sich, daß Miss Teal gegen elf
Uhr dreißig in seinen Laden gekommen war — sie hatte Beruhigungsmittel und
Aspirin gekauft — und ihm erzählt hatte, daß sie Migräne habe. Und das war
alles. Das einzige, was ich nun also tun konnte, war das, was Hammond bereits
getan hatte — zu ihrer Schwester zu gehen und mit ihr zu reden.
     
    Ich
drückte auf den Summer der Wohnung in Glenshire und
wartete in der festen Annahme, daß sie in keinem Fall mitten am Tag zu Hause
sein würde. Aber die Tür öffnete sich, und es stellte sich heraus, daß ich mich
aufs erregendste geirrt hatte.
    Sie
war tizianblond, und ihre Haare standen in dichten Locken um den Kopf. Der Mund
mit den vollen roten Lippen war energisch und zugleich weich, und der weiße,
wirklich echt wollene Pullover, der jede Kontur ihrer festen Brüste nachformte,
bewies wieder einmal mehr, daß es bei Pullovern und in der Anatomie keinen
wirklich gleichwertigen synthetischen Ersatz gibt. Der weiche graue Rock, der
eng um ihre Hüften saß, tat ebenfalls sein Bestes.
    »Was
wollen Sie?« Ihre Stimme klang energisch und keineswegs freundlich.
    »Ich
bin Lieutenant Wheeler vom Büro des Sheriffs — von der Mordabteilung«,
korrigierte ich mich. »Ich möchte mit Ihnen wegen Ihrer Schwester sprechen.«
    »Ich
habe bereits mit der Polizei über meine Schwester gesprochen«, sagte sie kurz.
»Haben Sie sie gefunden?«
    »Das
kann man nicht gerade sagen.«
    »Warum
vergeuden Sie dann meine Zeit?«
    »Ich
dachte, wir könnten uns noch einmal ausführlicher über sie unterhalten«,
beharrte ich.
    »Ich
habe nichts Neues zu sagen.«
    »Das Leben
wird ohnehin für alle immer langweiliger und monotoner«, sagte ich. »Wir wollen
es beide nicht noch schlimmer machen.«
    Sie
zuckte gleichmütig die Schultern. »Okay. Aber beeilen Sie sich. Ja? Dieses
verdammte Kopfweh bringt mich noch um!«
    Ich
folgte ihr in die Wohnung und in ein behagliches Wohnzimmer, das wesentlich
einladender wirkte als seine Besitzerin. Sie wies auf einen mit Chintz
bezogenen Sessel, ließ sich mir

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