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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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wachsen.

    DIE ULGOS

    Sie sind das vielleicht sonderbarste Volk unter den Völkern des Westens. Sie verehren nicht nur einen merkwürdigen Gott, leben in Höhlen tief unter der Erde und sprechen eine Sprache, die nichts mit den zivilisierten Idiomen des Nordens und Westens gemein hat, sie unterscheiden sich auch vom Körperbau her von jeder bekannten Rasse. Ulgos sind bedeutend kleiner als die Arender und Alorner, und ihre Haut ist sichtlich blaß, was möglicherweise auf das generationenlange Leben unter der Erde zurückzuführen ist. Ihr Haar ist völlig farblos, die Augen sind ziemlich groß und lichtempfindlich. Ihre Bevölkerungszahl ist unbekannt, da ihre Behausungen unterirdisch sind und kein Fremder je in der Lage war, die Ausdehnung der Höhlen und Galerien unter ihren Bergen zu bestimmen. Sie sind ein argwöhnisches und geheimniskrämerisches Volk und scheinen nicht das geringste Interesse an Handel und Warenaustausch zu besitzen.

    DIE GESCHICHTE DER ULGOS

    Man vermutet, daß es sich bei den Ulgos um die ursprünglichen Bewohner des Kontinents handelt, obwohl uns kein Dokument bekannt ist, das über die erste Begegnung zwischen einem zivilisierten Menschen und einem Ulgo berichtet. Man nimmt allgemein an, daß die zivilisierten Menschen irgendwann im Verlauf des ersten Jahrtausends aus dem Osten auf diesen Kontinent einwanderten, in einer Zeit also, als auch die ursprünglichen fünf Königreiche (Alorien, Arendien, Tolnedra, Nyissa und Maragor) gegründet wurden. Es scheint, daß die Ulgos schon vor dieser Völkerwanderung hier ansässig waren. Ihre heimlichtuerische und kontaktscheue Art macht es jedoch unmöglich, Genaueres herauszufinden.
    Aufgrund des unwirtlich hres Landes verirrten sich en Charakters i im Verlauf der ersten vier Jahrtausende unserer gegenwärtigen Ära nur wenige Reisende in ihr Gebiet. Abergläubische Märchen über abscheuliche Ungeheuer, die Reisende ohne Vorwarnung angriffen, waren zweifellos das Ergebnis systematischer Terrorisierung von seiten der Ulgos, die dazu diente, ihr Land vor Eindringlingen jeglicher Art zu schützen.
    In jüngster Zeit hat sich ein beschränkter Handel entwickelt, und nach der Schlacht von Vo Mimbre wurde eine Straße bis nach Prolgu durch das Gebirge geschlagen.
    Die ersten Kontakte mit den Ulgos wurden durch die Bemühungen des tolnedrischen Handelsagenten Horban hergestellt, des persönlichen Vertreters und Neffen Kaiser Ran Horbs XVI. in den zwanziger Jahren des 45. Jahrhunderts. Es war Horban, der den legendären Schrecken der ulgonischen Berge trotzte und sich, nur von einer kleinen Kavallerieeinheit begleitet, zur verbotenen Stadt Prolgu durchschlug.
    Zunächst weigerten sich die Ulgos nicht nur, Handel zu treiben, sondern auch, s onate lagerte ich Horban auch nur zu zeigen. Acht M er in den Mauern einer Stadt, die verlassen schien. Er durchstreifte die moosüberwachsenen Straßen und erkannte mit Staunen das unglaubliche Alter jener Stätte.
    An einem Spätnachmittag im Herbst des Jahres 4421 sah Horban sich völlig überraschend von einer Gruppe von Männern in Umhängen mit Kapuzen umringt, die ihn gefangennahmen und in ein leerstehendes Haus in der Nähe schafften. Dann wurde er in einen Keller unter diesem Haus gebracht, und eine Tür im Boden wurde geöffnet und enthüllte ihm die schwach beleuchteten Höhlen darunter, in denen die Ulgos wohnen.

    Horban versuchte, sich seinen Häschern verständlich zu machen, doch vergeblich. Die Sprachen des Westens gehören natürlich alle zur selben Sprachfamilie. So kann ein Tolnedrer ohne große Schwierigkeiten mit einem Alorner sprechen oder ein Arender mit einem Nyissaner; und mit großer Geduld auf beiden Seiten kann man sogar rudimentäre Gespräche mit einem Angarakaner führen; die Sprache der Ulgos jedoch war Horban völlig fremd.
    Man verfrachtete ihn in einen ziemlich bequemen Raum und gab ihm zu essen und zu trinken. Nach einiger Zeit erhielt er Besuch von drei sehr alten Männern, die sich mit ihm zu unterhalten versuchten. Als sie feststellten, daß Horban sich nicht mit ihnen verständigen konnte, machten sie sich daran, ihn ihre Sprache zu lehren.
    Nach zwei Jahren Unterricht wurde Horban vor den König gebracht, der traditionsgemäß UL-GO genannt wird und den Titel ›Gorim‹ trägt, offenbar ein Ausdruck des Respekts.
    Das Gespräch zwischen Horban und dem Gorim der Ulgos ist bemerkenswert – nicht nur aufgrund dessen, was es offenbart, sondern mehr noch aufgrund dessen, was es

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