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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Karawanen oder sogar eine ständige Handelsniederlassung im Tal bedrängte, verweigerte der Gorim seine Zustimmung mit den Worten: »Die Beschränkung dient eurem eigenen Schutz«, und weigerte sich, dies näher zu erläutern. In den ersten hundert Jahren erwies sich der Handel mit den Ulgos als beklagenswert unprofitabel. Häufig unternahmen tolnedrische Kaufleute die lange und anstrengende Karawanenreise nach Prolgu und warteten die verabredeten drei Wochen, ohne daß auch nur ein einziger Kunde aus den Tiefen der Erde auftauchte, um sich ihre Waren anzuschauen. Bittschriften an den Kaiser, eine Militärexpedition zu entsenden, um die Ulgos mit Gewalt aus ihren Höhlen herauszutreiben, damit die Händler sie mit ihren Waren in Versuchung führen konnten, waren größtenteils wirkungslos, da in dem Vertrag nirgends davon die Rede war, die Ulgos mü ßten etwas kaufen. Außerdem ist die Stadt Prolgu aufgrund ihrer Lage auf dem Gipfel eines mächtigen Berges – der vielleicht unangreifbarste Platz auf dieser Welt. Wie ein ranitischer Kaiser einmal bemerkte: »Ich könnte allen Reichtum und alle jungen Männer des Reiches in jene öden Berge schütten und würde doch nichts dabei gewinnen.« Mit der Zeit wurden unsere Karawanen kleiner und immer seltener von Truppen begleitet, und manchmal verschwanden sie auch spurlos. Die Ulgos erwähnten vage etwas von ›Ungeheuern‹, weigerten sich aber, Konkreteres verlauten zu lassen.
    Während der Invasion der Angarakaner in den sechziger und siebziger Jahren des 49. Jahrhunderts wurden die algarischen Kavallerie- und die drasnischen Infanterieeinheiten, die den Feind auf seinem Marsch zum Schlachtfeld vor der arendischen Stadt Vo Mimbre verfolgten, vom plötzlichen Auftauchen Tausender eigenartig bewaffneter Ulgos aus ihren Höhlen überrascht, die wie üblich ihre Gesichter unter Kapuzen verbargen und ihre Augen gegen das Licht verschleiert hatten.
    Es liegt auf der Hand, daß es irgendeinen äonenalten Zwist zwischen den Ulgos und den Angarakanern gibt, dessen Ursprung sich in den Nebeln der Vergangenheit verliert. Den Algariern und Drasniern fiel es schon bald nicht mehr schwer, den Horden KalToraks zu folgen, da ihr Weg buchstäblich von den Leichen jener Unglücklichen gepflastert war, welche die Ulgos systematisch in Hinterhalte gelockt und abgeschlachtet hatten. Der Lichtempfindlichkeit ihrer Augen wegen kommen die Ulgos in der Nacht am besten zurecht, und der Blutzoll, den ihre nächtlichen Überfälle unter den schlafenden Angarakanern forderten, war furchtbar.
    In der Schlacht von Vo Mimbre nahmen die Ulgos zusammen mit den Algariern und Drasniern an dem Angriff auf die angarakanische Linke teil. Als sie ihre Umhänge und Kapuzen für die Schlacht ablegten, enthüllten sie die traditionelle Rüstung der Ulgos, eine eigenartige Schuppenpanzerung, die den Schuppen einer Schlange nachgebildet ist, welche sich auf eine Weise überlappen, daß der Panzer praktisch undurchdringlich ist. In ihrer blumigen Ausdrucksweise heißt diese Rüstung ›Drachenhaut‹. Im Verlauf der Schlacht legten die Ulgos eine ungewöhnliche Tapferkeit an den Tag und stürzten sich ohne zu zögern ins Handgemenge mit den wesentlich größeren Murgo-Kriegern, welche die linke Flanke hielten. Und nach der Schlacht, als die Dunkelheit hereingebrochen war, streiften ulgonische Krieger über die Walstatt und sorgten dafür, daß nicht ein einziger verwundeter Angarakaner entkam.
     

    Als nach dem Krieg wieder halbwegs zur Normalität einkehrte, wurde der eingeschränkte Handel wieder aufgenommen, doch die Ulgos haben ihre heimlichtuerische Art nicht abgelegt.
    Der gegenwärtige Gorim der Ulgos scheint ein ausgesprochen alter Mann zu sein, obschon das in ihren Höhlen herrschende Dämmerlicht solch feine Unterscheidungen erschwert. Die Art und Weise, wie die Ulgos ihren Gorim wählen, oder wie weit ihre Reihe zu den dunklen Wurzeln der Vergangenheit zurückreicht, sind selbstverständlich Fragen, die aller Wahrscheinlichkeit nach nie eine Antwort finden werden.

    MÜNZSYSTEM

    Ulgos benutzen keine Münzen, sondern tauschen sowohl nützliche als auch schöne Dinge ein.
    Ulgonischer Schmuck ist so exquisit und fein gearbeitet, daß er im Westen nahezu unbezahlbar ist. Sie handeln auch mit Rohgold und Silber sowie mit geschliffenen und ungeschliffenen Edelsteinen.

    KLEIDUNG

    Standardkleidung – ein leinenes, pyjama-ähnliches Teil. Kapuzenumhänge aus grobem Tuch. Alle ziemlich dunkel gefärbt.

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