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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Aldur brauste, gab es zahlreiche Pferde, und Algar Flinkfuß' Leute fingen sie und zähmten sie, und zum erstenmal ritten Menschen auf Pferden. Ihr Land nannten sie nach ihrem Führer Algarien. Sie wurden Nomaden und folgten ihren Herden und hielten stets Wacht, damit kein Feind sich unbemerkt nähern konnte. Und sie erbauten ein Bollwerk im Süden, das nur als Feste bekannt ist, und besetzten sie, doch sie lebten nicht dort, denn sie zogen lieber mit ihren Herden durch die Steppe. Und zwanzig Jahrhunderte lang lebten sie in diesem Land und verkauften Pferde an die anderen Königreiche.
    Cherek Bärenschulter kehrte zurück nach Alorien, das sich nach Norden und Westen erstreckte, und weil er getrennt war von seinen Söhnen und das Volk der Alorner nicht länger eins war, gab er seinem Land seinen Namen. Von nun an, für viele Jahrhunderte, war es als Cherek bekannt. Und er errichtete eine große Stadt bei Val Alorn und einen Seehafen an der Mündung des Flusses Alorn. Er ließ Schiffe bauen, die anders waren als die der anderen Völker – denn wisset, die Schiffe der anderen dienten dem Transport von Gütern, Chereks Schiffe dagegen dienten dem Krieg. So wurde das Volk Chereks zu seefahrenden Kriegern, welche die Meere patrouillierten, damit der Feind sich nicht über das dunkle Wasser der Insel der Stürme nähern konnte. Und man hörte sagen, Chereks Leute wären Piraten und Räuber der See, aber niemand wußte es wirklich.

    Riva Eisenfaust ging fort in den Westen, weit westlicher noch als die Küste Sendariens, und er nahm Schiffe und segelte mit seinem Volk und seiner Habe und seinem Vieh über das Meer der Stürme zu der Insel, die dort lag. Viele Tage lang suchte er an der Küste eine für die Landung geeignete Stelle. Und auf der Insel der Stürme gab es nur einen einzigen Landeplatz, dort legte er an, nahm seine Leute, seine Habe und sein Vieh und brachte sie an den Strand. Dann verbrannte er die Schiffe, von denen sie über das Wasser gebracht worden waren, damit niemand zurückkehren konnte. Sie errichteten eine Festung und eine Stadt mit hohen Mauern um sie herum, und sie nannten die Stadt Riva und nichts, was darin gebaut wurde, diente dem Handel oder der Schönheit, alles war nur für den Krieg.
    Inmitten der Festung, im bestgeschützten Teil, ließ Riva einen Thronsaal bauen; dort haute er einen großen Thron aus schwarzem Stein, und hoch meißelte er die Rückenlehne.
    Es ergab sich, daß Riva in tiefen Schlaf sank und Belar, der Bärengott der Alorner, ihm im Traum erschien. Belar sprach zu ihm und sagte: »Höre, Hüter des Auges, ich werde zwei Sterne vom Himmel fallen lassen, und ich werde dir zeigen, wo du sie findest, und du wirst die beiden Sterne nehmen und sie in ein großes Feuer geben und sie schmieden. Einer der Sterne soll eine Klinge werden, der andere sein Heft, und dies ist das Schwert, welches das Auge meines Bruders Aldur bewacht.«
    Da erwachte Riva, und wisset, zwei Sterne fielen aus dem Himmel, und Riva suchte sie, und der Geist des Bärengottes war mit ihm und zeigte ihm, wohin die Sterne gefallen waren. Riva hob sie auf und trug sie zur Stadt und schmiedete sie, wie Belar es gewollt hatte.
    Doch als das Werk vollbracht war, ließen sich Klinge und Heft nicht zusammenfügen, so sehr Riva sich auch mühte.
    Da hob Riva den Blick und rief Belar an. »Sieh, ich habe es falsch gemacht, die Klinge läßt sich nicht mit dem Heft verbinden, und das Schwert will nicht eins werden.«
    Ein Fuchs, der in der Nähe saß und zugesehen hatte, sprach zu Riva und sagte: »Du hast nichts falsch gemacht, Eisenfaust. Nimm das Heft und setze ihm das Auge Aldurs in den Knauf.«
    Da wußte Riva, daß er es mit Zauber zu tun hatte, und er folgte dem Rat des Fuchses. Und wisset, das Auge wurde eins mit dem Heft, das Riva aus dem Stern schmiedete, den Belar hatte vom Himmel fallen lassen. Und selbst Rivas Kraft konnte sie nicht mehr trennen.
    Da sagte Riva: »Noch immer ist die Arbeit nicht wohl getan, denn Klinge und Heft sind nicht eins.«
    Der Fuchs sprach erneut: »Nimm die Klinge in deine linke Hand, Eisenfaust, und das Heft in deine Rechte, und führe sie zusammen.« »Das hat keinen Sinn«, entgegnete Riva, »denn sie werden sich nicht verbinden.«
    Wieder lachte der Fuchs und sagte: »Woher weißt du das, wenn du es nicht versucht hast?«

    Riva war beschämt und nahm die Klinge in seine Linke und das Heft in seine Rechte und führte sie zusammen, und die Klinge fuhr ins Heft, wie ein Stock ins

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