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Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Chaldan, der Gott der Arender. »Nein, mein Bruder«, antwortete Aldur, und traurig war sein Herz, als er sprach. »Das Auge muß zurückbleiben, denn nur in ihm liegt die Macht, die Toraks Herrschaft über die Welt zu verhindern vermag. So lange das Auge bleibt, werden eure Völker sicher sein vor Versklavung.«
    So geschah es, daß die Götter sich zurückzogen aus der Welt, die sie geschaffen hatten, doch im Geiste verweilte jeder bei seinem Volk. Von den sieben Göttern blieb nur Torak zurück, doch das Auge verhinderte, daß er die Herrschaft über die Welt an sich reißen und alle Menschen versklaven konnte. Und im Ödland von Mallorea, im Osten, wußte dies der entstellte Gott, und das Wissen fraß an seiner Seele.
    Belgarath sprach zu Cherek und seinen Söhnen: »Hört auf die Worte der Götter, denn wisset, das ist ihre Entscheidung und das Schicksal, das sie für euch ausersehen haben. Hier müssen wir uns trennen und getrennt leben voneinander wie an dem Tag, an dem alle Menschen getrennt wurden.«
    Und zu Riva sprach er: »Deine Reise ist die längste, Eisenfaust. Trage du das Auge auf die Insel der Stürme. Nimm dein Volk mit dir und deine Habe und dein Vieh, denn du wirst nicht zurückkehren. Errichte dort eine Festung und eine Zuflucht und bewahre sie und verteidige das Auge mit deinem Leben und dem Leben deines Volkes, denn wisse, allein das Auge vermag Torak zu hindern, über die Menschen zu herrschen und sie zu unterjochen – und die Macht über die ganze Welt an sich zu reißen.«
    Und zu Dras sprach er: »Verlasse uns hier, Stiernacken, und verteidige die Marschen des Nordens gegen die Angarakaner und gegen Kal-Torak. Nimm dein Volk und deine Habe und dein Vieh und kehre nicht mehr zurück, auf daß das Marschland nicht unbewacht ist.«
    Und zu Algar sprach er: »Verlasse auch du uns hier, Flinkfuß, und verteidige die Ebenen des Südens gegen den Feind. Nimm dein Volk, deine Habe und dein Vieh und kehre nicht mehr zurück, auf daß die Ebenen nicht unbewacht sind.«
    Und zu Cherek sprach er: »Dein Schicksal, Bärenschulter, ist die See. Geh du auf die Halbinsel im Norden, die nach den Alornern benannt ist, und erbaue darauf einen Seehafen und eine Flotte schneller, großer Schiffe und verteidige das Meer, damit der Feind nicht auf dem Seeweg gegen deinen Sohn Riva ziehen kann. Und verteidige dein Volk, deine Habe und dein Vieh. Und lehre dein Volk, die See zu verstehen, auf daß ihnen auf dem Meer niemand überlegen ist.«
    Dann hob er das Gesicht und sprach mit gewaltiger Stimme: »Höre mich, Torak-Einauge. So wird das Juwel verteidigt und sicher vor dir verwahrt. Und du wirst es nicht wieder an dich bringen. Ich, Belgarath, Jünger des Aldur, verkünde dies. An dem Tag, da du gen Westen ziehst, werde ich Krieg führen gegen dich und dich vernichten. Und ich werde dich überwachen bei Tag und bei Nacht. Und ich werde deines Kommens harren bis an das Ende der Tage.« Im Ödland Malloreas hörte Kal-Torak die Stimme Belgaraths und war ergrimmt und schlug um sich in seiner Wut, und er zerschmetterte selbst die Felsen, denn er wußte, daß der Tag, an dem er gegen die Königreiche des Westens Krieg führen würde, seinen Untergang besiegelte.
    Dann umarmte Cherek Bärenschulter seine Söhne, zog dahin und sah sie nie wieder.
    Dras Stiernacken wandte sich ab und lebte fortan in dem Land, durch das der Mrin floß, im Norden der Aldursümpfe bis zur Tundra und noch weiter und von der Küste bis zu den Bergen Nadraks. Und er erbaute die Stadt Boktor östlich des Zusammenflusses von Mrin und Atun. Die Menschen nannten dieses nördliche Land das Land von Dras oder Drasnien, in der Sprache der Alorner. Und tausend und abermals tausend Jahre lang lebten dort im Norden die Nachkommen von Dras Stiernacken und breiteten sich über die Marschen aus und verteidigten sie gegen den Feind. Und sie zähmten die riesigen Herden von Rentieren, und die gehörnten Tiere wurden für sie zu Haustieren wie Katze und Hund. Und sie nahmen aus den Flüssen und Marschen Felle und Häute von edelster Art; und auch leuchtendes Gold fanden sie, und Silber. Sie handelten mit den Königreichen des Westens und auch mit den Händlern des Ostens, die andersartige Gesichter hatten. So blühte und gedieh Drasnien, und Kotu an der Mündung des Mrin war eine Stadt von Reichtum und Macht.
    Algar Flinkfuß wandte sich ab und begab sich mit seinem Volk und seiner Habe und seinem Vieh nach Süden. Auf der weiten Ebene, durch die der Fluß

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