Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes

Titel: Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
unermeßlich weite Landschaft zu besetzen ist ein beinahe aussichtsloses Unterfangen. Die Algarer ließen die Horden KalToraks einfach vorbeiziehen, um ihnen dann in den Rücken zu fallen und jene Stippangriffe zu führen, für die die Algarer in Lied und Legende so berühmt sind.

    Obwohl das Kriegsheer auf seinem Marsch gen Süden furchtbare Verluste hinnehmen mußte, ließ Kal-Torak nicht von seinem Plan ab. Er belagerte die Feste, den traditionellen Sitz der algarischen Könige, der in Drasnien einer Stadt noch am nächsten kam. Die Feste der Algarer ist eine der uneinnehmbarsten Landfestungen der Welt, nicht weil das umliegende Gelände irgendwelche Schwierigkeiten geboten hätte, sondern schlicht aufgrund der unglaublichen Höhe und Dicke ihrer Mauern. Weil diese Mauern höher als die höchsten Bäume sind, kann man keine Sturmleitern bauen, die groß genug wären, die Wälle zu bezwingen, und weil die Mauern mehr als dreißig Fuß dick sind, vermag keine Belagerungsmaschine, sie einzureißen.
    Die Angarakaner warfen sich sechs Monate lang gegen diesen von Menschenhand aufgetürmten Berg, bis sie die Vergeblichkeit ihrer Bemühungen einsahen und sich auf eine längere Belagerung und das Aushungern des Gegners einrichteten.
    Die Belagerung sollte acht volle Jahre dauern (4867-4875). Die Unbezwingbarkeit der algarischen Feste verschaffte dem Westen die Zeit, die er brauchte, um seine Truppen zu mobilisieren. Im Frühling des Jahres 4875 wandte Kal-Torak, erbost über die Vergeblichkeit seiner Angriffe auf die Feste, sich nach Westen und begann seinen Marsch zum Meer. Wiederum wurde er von algarischen Reitern und nach Rache dürstenden drasnischen Infanterieeinheiten verfolgt. Im Gebirge traf er auf ein weiteres Problem. Des Nachts kamen die Ulgos aus ihren Höhlen hervor und schlachteten die schlafenden Angarakaner zu Tausenden ab. Eine zahlenmäßig stark verringerte Horde verließ das Gebirge auf der anderen Seite und überflutete die Ebenen Arendiens; dennoch war diese Horde immer noch gewaltig. Verläßliche Augenzeugen haben versichert, daß Kal-Torak seinen Angriff auf Vo Mimbre mit mindestens 250 000 Mann führte. Wenn man den Berichten aus Drasnien während der ersten Jahre der angarakanischen Invasion Glauben schenken darf, zählte das Kriegsheer anfänglich über eine halbe Million. Falls diese Zahlen der Wahrheit entsprechen, dürfen wir annehmen, daß die Kriegszüge in Drasnien und Algarien und die Überquerung des Gebirges über Ulgoland Kal-Torak beinah die Hälfte seiner Streitmacht kosteten. (Diese Rechnung läßt selbstverständlich die Besatzungstruppen, die in Drasnien zurückgelassen wurden, ebenso außer acht wie die erkleckliche Anzahl von Malloreanern, welche die Belagerung der algarischen Feste fortführten.)
    So also war die Bühne für den titanenhaften und blutigen Endkampf bereitet, den die Menschen die Schlacht von Vo Mimbre zu nennen pflegen.
    Kal-Torak hielt nur kurz inne, um sich nach der gefahrvollen Überquerung der Berge von Ulgoland zu erholen und seine Truppen neu zu sammeln; dann zog er sogleich am Arendfluß hinunter zur Stadt Vo Mimbre. Sofort wurde jedem klar, daß sein Ziel in Arendien dasselbe war wie in Drasnien – die totale Vernichtung der Nation und ihrer Menschen. Die gräßlichen Beweise dafür säumten seinen Weg den Arendfluß entlang. Greuel, die zu scheußlich sind, als daß man sie in Worte zu fassen vermöchte, gehörten zu seiner üblichen Vorgehensweise. Als die Horde sich der Stadt Vo Mimbre näherte, bereitete der Westen sich auf die Entscheidungsschlacht gegen die Angarakaner vor.
    Die Vorbereitungen waren langwierig und schwierig gewesen, begleitet von schwerwiegenden Zweifeln bezüglich des Ausgangs. Kal-Torak schien unbesiegbar. Hinzu kam, daß man zwar davon ausging, er wolle nach Süden auf Tol Honeth vorstoßen; aber niemand konnte sicher sein, wo genau er aus dem Gebirge herauskommen würde. Deshalb mußten die Streitkräfte des Westens sich in Bereitschaft halten, bis Kal-Torak sich zur Schlacht stellen würde.
    Während der acht Jahre der Belagerung der Feste der Algarer hatten die Generäle des Westens Hunderte möglicher Schlachtfelder in Augenschein genommen und für jedes eine Strategie entwickelt. Es geschah im Verlauf dieser Vorbereitungen an der Kaiserlichen Militärakademie in Tol Honeth, daß das militärische Genie Brands hervortrat, des Wächters von Riva. Mit der Hilfe jenes ungleichen Paars, das ihn beriet, entwickelte er eine

Weitere Kostenlose Bücher