Das Auge Aldurs 3 - Der Riva Kodes
Legionen in Übereinstimmung mit dem Vertrag von Tol Vordue den südlichen Abschnitt der Straße nördlich des Arendflusses.
Obwohl die Große Weststraße und die Große Oststraße über ein Jahrhundert lang auf ihre Vollendung warten mußten, war das übergeordnete Ziel nunmehr klar. Wenn diese Großprojekte beendet sein würden, wäre es möglich, auf dem Landweg von Tol Honeth nach Camaar, von Camaar nach Boktor und sodann auf der Nördlichen Karawanenstraße von Boktor nach Yar Marak und Thull Zelik in den Königreichen der Angarakaner zu reisen. Die Macht Tolnedras hatte ihren Zenit erreicht. Ran Horb 11. war tatsächlich der mächtigste Mann der Welt. Durch Kaiserliches Dekret gründete er im Jahre 3827 das Königreich Sendarien an der Nordwestküste. Als bestimmte Kaufleute im Norden lauthals Einwand erhoben, wies er sie darauf hin, daß es wirkungsvoller und bei weitem weniger kostspielig sei, den Sendarern zu gestatten, sich selbst zu regieren, als zu versuchen, ein Land zu verwalten, das fünfhundert Leagues von unserer Nordgrenze entfernt lag. »Laßt die Sendarer den Ärger genießen, den es mit sich bringt, sein eigenes Land zu regieren«, sagte der Kaiser. »Solange wir die richtigen Handelsabkommen mit ihnen haben, werden wir durch unsere Großzügigkeit kaum etwas verlieren.«
Im Herbst seines Lebens schloß Ran Horb II. nun weit über die Achtzig, die Vereinbarung von Sthiss Tor, die den Handelsbeziehungen mit Nyissa einen festen Rahmen gab; und mit einem seiner überraschendsten Schachzüge unterzeichnete er die Übereinkunft von Rak Goska, die den Grundstein für die Südliche Karawanenstraße durch die Berge von Cthol Murgos legte. Bald wäre es einem Mann mit einem guten Pferd möglich, von Tol Honeth nach Boktor im Norden zu reiten, in Yar Marak das Meer des Ostens zu überqueren, dann südlich nach Rak Goska weiterzureiten, das Gebirge zu überqueren und wieder nach Tol Honeth zurückzukehren.
Seine letzten Worte auf dem Totenbett an seinen Sohn Ran Horb III. lauteten: »Halte die Straßen in Ordnung. Solange die Straßen in Ordnung sind, beherrscht Tolnedra die Welt.«
Und so war es. Die späteren Kaiser der HORBITISCHEN DYNASTIE widmete sich ganz der Vervollständigung des Straßensystems, durch das Tolnedra zur ersten Macht im Westen wurde. Sonst war kaum etwas zu tun.
DIE ERSTE RANITISCHE DYNASTIE
3911 – 4001 (90 Jahre, 7 Kaiser)
Die unselige ERSTE RANITISCHE DYNASTIE kam nach dem Tod des letzten Horbiter-Kaisers an die Macht. Das Verdikt, das die Geschichte über diese Unglücklichen spricht, ist vielleicht zu hart. Eine Erbkrankheit in ihrem Geschlecht streckte sie unerbittlich in der Blüte ihrer Jahre nieder. So kam es, daß kein einziger RaniterKaiser lange genug lebte, um irgend etwas von Bedeutung zustande zu bringen. Die Geschichte betrachtet die Raniter infolgedessen zu Recht als eine reine Übergangslösung.
DIE DRITTE VORDUVISCHE DYNASTIE
4001 – 4133
(132 Jahre, 3 Kaiser)
An der Wende zum fünften Jahrtausend konnten sich die Vorduvier erneut des Kaiserlichen Throns bemächtigen. Da Tol Vordue einer der größten Seehäfen ist, waren die Vorduvier stets der Ansicht, der Seehandel sei dem Überlandhandel vorzuziehen, und während des gut einen Jahrhunderts ihrer Herrschaft verfielen die Straßen Ran Horbs II. und die Macht des Reichs schwand.
Kaum hatten die Vorduvier den Thron in Tol Honeth bestiegen, als es zu einem jener umwälzenden Ereignisse in der Geschichte des Westens kam. Der rivanische König Gorek der Weise wurde in Riva von einer Abordnung nyissanischer Händler ermordet, die gemäß den Befehlen ihrer Königin Salmissra von Nyissa handelten. Ran Vordue I. mußte beinahe ohnmächtig zusehen, wie die Welt um ihn herum im wahrsten Sinne des Wortes in die Brüche ging. Die schreckliche Drohung, die seit den Tagen des letzten Boruners in den geheimsten der geheime l Honeth in der Luft hing, n Räte in To wurde zur gräßlichen G er zogen gemeinsam in ewißheit – die Alorn tsächlich. Der Kriegszug der Alorner den Krieg. Alorien existierte ta gegen Nyissa war kurz und schmerzhaft. Angesichts der üblen Laune unserer nördlichen Freunde entschloß Ran Vordue sich klugerweise, weder gegen die Verletzung des tolnedrischen Hoheitsgebiets zu protestieren, welche die nach Süden marschierenden Heersäulen der Algarer und Drasnier begingen, noch die Anwesenheit riesiger cherekischer Flottenverbände in unseren Hoheitsgewässern zur Kenntnis zu nehmen.
Als
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