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Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Titel: Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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gibt«, sagte Sieglinde leise. »Havald, Euer Rücken ist aufgerissen.«
    »Blutet es noch?«, fragte ich sie. Sie trat an mich heran und fuhr mit kühlen Fingern über meine Haut.
    »Nein. Wie macht Ihr das?«
    »Seelenreißer. Wenn ich verletzt bin und er dann tötet, heilt er mich.«
    Sie sah zu Seelenreißer hin. »Ich bin froh, dass Ihr ihn tragt. Mir ist Eiswehr lieber. Euer Schwert ist mir unheimlich.«
    »Mir auch«, sagte ich, als sich Zokora umdrehte und auf uns zukam. Die Elfe stand einen Moment verloren im Gang, dann drehte sie sich um und ging davon, mit gebeugten Schultern, als ob Verzweiflung sie niederdrücken würde.
    »Ist alles in Ordnung?«, fragte Varosch. »Was hast du herausgefunden?«
    »Nein«, sagte Zokora. »Nichts ist in Ordnung. Ihr Name ist Aleya. Sie weiß nicht, wer sie ist oder woher sie kommt, Barbaren fanden sie, fast tot, vor zweihundert Jahren. Sie wurde von ihnen gesund gepflegt und zu ihrer Schamanin gemacht. Sie folgt jetzt dem Wolfsgott. In einem Traum sah sie dich, und ein weißer Wolf führte sie hierher. Im Traum sah sie das Gebiet vor der Donnerfeste, dort wo der Gasthof ist. Der Wolf sagte ihr, dass sie ihren Stamm dorthin führen solle, um dort zu siedeln. Friedlich. Sie kennen Ackerbau und Viehzucht, sie wollen keinen Kampf, sondern nur in Frieden leben. Dazu sind sie bereit, fast alles zu tun. Sie sind seit fast fünf Wochen unterwegs. Die Hälfte von ihnen starb auf dem Weg. Wir haben ihre besten Krieger getötet, deshalb weint sie. Einer von ihnen war ihr einziger Sohn.«
    Zokora legte ihre Hände auf ihren Bauch und holte tief Luft. Ich hatte beinahe vergessen, dass auch sie schwanger war und wie wichtig Elfen ihre Kinder waren.
    »Dort wo sie herkamen, werden die Barbaren von den Anhängern Omagors vertrieben. Omagor ist ein Begriff aus einem alten Dunkelelfen-Dialekt. Er bedeutet der Schwarze . Es scheint mir der Name eines Gottes zu sein. Oder zumindest wird er von Dunkelelfen als Gott verehrt. Es ist der Name eines toten Gottes. Dieser wurde einst von den Dunkelelfen verehrt und es scheint, als ob sie ihm dort noch immer dienen und allen düsteren Legenden über uns gerecht werden. Sie sah oder roch mich und dachte, ich folge dem Dunklen. Sie haben geschworen, jeden Anhänger Omagors zu töten oder beim Versuch zu sterben. Sie starben. Umsonst. Ich diene Solante.«
    Sie sah mich an, in ihren Augen las ich eine Art Bitte.
    »Ich glaube Euch, Zokora. Jeder hier weiß, dass Ihr keinem dunklen Gott dient.« Die anderen nickten, und Varosch trat an sie heran und legte ihr den Arm um die Schulter. Ich glaube, das war das erste Mal, dass ich sah, wie Zokora sich an ihn lehnte.
    »Mann«, sagte Janos. »Ihr Sohn. Was für eine Scheiße.«
    Zokora schloss die Augen und atmete noch einmal tief durch. »Ich sagte ihr, sie solle in menschlicher Form bei Eberhard vorstellig werden und ihm ausrichten, dass sie Freunde von uns seien und dass du, Havald, sie schickst. Sie wartet außer Sichtweite, sie schämt sich, uns unter die Augen zu treten, will aber ihre Leute begraben, wenn wir gegangen sind«, fuhr sie leise fort. Sie öffnete die Augen und sah mich an. »Was hast du mit dem Wolfsgott zu tun?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Meines Wissens nichts.«
    »Versuche nicht, ihr das zu erklären«, sagte sie dann. »Sie würde für dich sterben, wenn du es ihr befiehlst. Du hast in ihrem Traum ihren Gott befreit.«
    Danke, Götter. Ich schloss die Augen. Ich hatte gerade mal genug mit Soltar zu tun.
    »Warum bist du hier?«, fragte sie dann.
    »Wir müssen zurück. Es gibt Ärger in Gasalabad.«
    »Ich nehme an, das bedeutet, dass ich den Gang nicht verschließen muss?«, fragte Natalyia hinter uns. Sie saß mit dem Rücken zur Wand des Gangs auf dem Boden und wirkte vollständig erschöpft.
    »Nein«, sagte Varosch. »Das wird nicht nötig sein.«
    »Gut«, sagte Natalyia und kippte ohnmächtig zur Seite weg.

23. Ein einfacher Plan
     
    Der Rückmarsch zum Torraum dauerte länger als gedacht. Auf halber Strecke brach Sieglinde zusammen; es stellte sich heraus, dass sie ein halbes Dutzend gebrochene Rippen hatte und ihr Unterwams vollgeblutet war. Zokora versorgte sie, so gut sie es ohne ihre Trauben vermochte. Auch Janos hinkte, seine Beinwunde hatte sich wieder geöffnet. Tatsächlich waren nur Varosch und Zokora ohne Blessuren davongekommen. Auch ich fühlte mich zerschlagen, ohne Seelenreißer hätte ich diesen Kampf nicht überlebt.
    »Ich hasse es wirklich, wenn sich

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