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Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Titel: Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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wünschte mir, Serafine wäre nicht so zurückhaltend gewesen. Sie hätte es uns sagen können. Wenn es diesen Befehl gab, dann bezweifle ich, dass er Jerbil und Serafine nicht erreichte. Wir wissen ja nun, dass die Legion mehrere Monate lang kämpfte, und erst nachdem das Erste Horn, oder besser Balthasar, etwas in dem Wolfstempel getan hatte, um die Magie der Schamanen zu unterbinden, brach die Verbindung ab.«
    »Wir haben nie herausgefunden, was es war«, sagte Leandra. »Ich habe Serafine gefragt, aber sie wusste nur, dass Balthasar allein hineinging. Er war es, der die Kristalle dort aufstellte, um die Energielinien zu beherrschen. Ich weiß nur, dass niemand verstand, wieso Balthasar zum Verräter wurde. Er war selbst eine Legende und nichts wies darauf hin, dass er ein Verräter sein könnte.« Sie schluckte. »Ich werde nie vergessen, wie leicht er Zokora und mich besiegte …«
    »Er fand etwas in dem Tempel. Diese Wolfsfigur. Vielleicht ist sie der Grund.« Die Figur befand sich noch immer in meinem Gepäck, ich hatte sie oft studiert. Ich fühlte mich nicht mächtiger durch sie, aber ich war ja auch kein Maestro. Ich zuckte mit den Schultern. »Es ist jetzt auch nicht wichtig. Was wichtig ist: Wir wissen, dass die Legion erst dann die Verbindung zu Askir verlor, als Balthasar die Energielinien versiegelte.«
    »Die Tore brauchten Energie, die nicht mehr zu ihnen gelangen konnte«, sagte Leandra nachdenklich.
    »Eben. Oder zumindest wahrscheinlich. Jerbil hatte Torsteine dabei, und es dürften nicht die einzigen gewesen sein. Es wäre unverantwortlich von ihm gewesen. Aber zu diesem Zeitpunkt wusste niemand, wohl auch Balthasar nicht, dass die Tore nicht mehr benutzbar waren. Was für einen Sinn hätte es auch für ihn gehabt, sich selbst den Rückweg abzuschneiden? Wir wissen auch, aus den Aufzeichnungen des Kommandanten der Hammerkopf -Einheit, dass die Legion nicht vollständig aufgerieben wurde. Zu dem Zeitpunkt, als der Wolfstempel versiegelt wurde, war die Donnerfeste noch besetzt. Die Legion gewann, die Barbaren gaben den organisierten Widerstand auf. Als die Zweite Legion hier ausrückte, waren es fast siebzehnhundert Männer und Frauen. Die Legion war zwar auf tausend Mann reduziert, aber der Anteil der unterstützenden Einheiten für Logistik und anderes war fast so stark wie die Legion selbst. Ich denke, dass mehrere hundert Legionäre den Kampf gegen die Barbaren gewannen. Wäre der Tempel nicht versiegelt worden und wäre das Erste Horn nicht von Balthasar verraten worden, wären Jerbil und Serafine triumphierend nach Gasalabad zurückgekehrt.«
    »Wo sind die überlebenden Soldaten hin?«, fragte Leandra.
    »Ein Teil der Leute aus dem Hammerkopf folgte Balthasar.« Ich rieb mir über die Stirn. »Aber erst, nachdem mehrere Monate keine Nachricht oder Unterstützung aus dem Reich kam. Ich hätte wahrscheinlich nicht anders gehandelt, schließlich wusste niemand von Balthasars Verrat. Aber niemand weiß, wohin die Legionäre, die in der Donnerfeste stationiert waren, gegangen sind. Wir fanden keine Kampfspuren und auch keine Leichen.«
    »Wir haben auch nicht danach gesucht«, gab Leandra zu bedenken.
    »Richtig. Aber ich denke, dass wir bald dazu kommen werden. Der Donnerpass ist jetzt nur noch einen Schritt entfernt. Und wahrscheinlich die sicherste Feste in den Neuen Reichen. Ich kann mir vorstellen, dass man mit ihr den Donnerpass sogar gegen Thalak halten kann.«
    Ich wartete, bis ein Ochsenkarren, der uns den Weg versperrte, vorbeigerumpelt war. »Wie auch immer. Das alles lässt darauf schließen, dass die Legende von der zu späten Rückberufung der beiden keine Grundlage hat. Niemand, auch nicht Askannon, rechnete wirklich damit, dass die Zweite Legion nicht zurückkommen würde. Schließlich hätte er sie durch die Tore leicht verstärken können. Dass Askannon angeblich Jerbil als Kalifen für Bessarein einsetzen wollte, spricht nur wieder dafür, dass der Vertrag von Askir von langer Hand vorbereitet war.«
    »Havald, ich habe geduldig deinen Ausführungen gelauscht. Und gebe dir in deinen Schlüssen recht. Worauf willst du hinaus?«
    »Das Haus des Adlers wurde für den Tod des ersten Kalifen aus dem Haus des Löwen verantwortlich gemacht, der als unfähig galt. Der nächste Kalif kam ebenfalls aus dem Haus des Löwen, konnte aber aus Jerbils Schatten niemals heraustreten. Er wurde an einer Legende gemessen. Es dauerte nicht lange, bis das Haus des Löwen die Macht verlor. Nun

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