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Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition)

Titel: Das Auge der Wüste: Das Geheimnis von Askir 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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ruhmreich.« Sie schien fast beleidigt.
    »Das wollte ich auch nicht anzweifeln. Ich will nur auf einen wesentlichen Unterschied hinaus. Unsere Armee gründet sich auf das Lehenssystem, und den Befehl hat der jeweilige Lehnsherr. Er ist vererbt, nicht erworben. Und es ist für jemanden, der nicht aus dem Adel stammt, nur selten möglich aufzusteigen.«
    »Deswegen werden unsere Ritter ja auch ausgebildet, damit sie wissen, was zu tun ist. Abgesehen davon: Du selbst bist nicht im Adelsstand geboren und hast trotzdem Rang und Ehren erworben.«
    »Ja, mir gelang es. Das waren auch außergewöhnliche Umstände. Aber nicht jeder, der ein Schwert führen kann, ist ein guter Stratege. Nun gut, jedes der Reiche, aus denen das Imperium bestand, unterhielt immer noch eigene Streitkräfte, und sie alle tun das noch heute, nach dem gleichen Lehenssystem wie unseres organisiert. In den Legionen war es anders. Jeder konnte der Legion beitreten, und er wurde nach seinen Fähigkeiten befördert. Jeder Rekrut, der einer Legion angehören wollte, musste einige Bedingungen erfüllen. Zum Beispiel wurde es vom niedrigsten Soldaten verlangt, dass er lesen und schreiben konnte.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch. »Also doch nur Adlige?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Sie konnten es in Schulen lernen. Der Punkt ist, es war nicht einfach, aber möglich, in den Legionen aufzusteigen. Die Zweite Legion galt als die beste aller Legionen, die Elite des alten Imperiums. Jerbil Konai war der Generalsergeant. Dass er von Adel war, zählte in der Legion nichts. Nur seine Fähigkeit. Wie ich kürzlich gelernt habe, ist ein Generalsergeant für die gesamte Legion zuständig, von Verpflegung über Ausbildung bis hin zur Moral der Truppe. Jede Legion besteht aus zehn Lanzen, bei einer vollen Legion also zehnmal tausend Mann. Jede Lanze hat einen Stabssergeanten, der mit dem Generalsergeanten eng zusammenarbeitet. Das so genannte Erste Horn besteht aus den einzelnen Sergeanten der Legion. Das Erste Horn, dessen Überreste wir im Hammerkopf gefunden haben, bestand aus den besten Männern und Frauen der besten Legion des Reiches.«
    »Das alles hast du von dem Priester gelernt?«
    »Nicht nur. Was die Organisation der Legion betrifft, weiß ich es von Kasale. Was mir der Priester erklärte, ist, wie die Bevölkerung das sah. Du weißt, mit welchem Jubel alljährlich bei uns der Sieger des königlichen Tournaments gefeiert wird? Mit welchen Ehren er überschüttet wird und was es bedeutet, wenn jemand mehrfach hintereinander gewinnt?«
    Sie nickte. »Hast du nicht auch einmal in den Schranken gewonnen?«
    »Ja. Aber ich habe nur ein einziges Mal einen Joust gefochten. Ich hatte Glück dabei, meine Arbeit mit einer Lanze ist Furcht erregend schlecht. Die jährlichen Prüfungen innerhalb der Legionen waren so ähnlich. Jerbil und Serafine haben über Jahre hinweg bei diesen Prüfungen gewonnen, weil sie zusammenarbeiteten.«
    Sie sah mich an. »Warum lächelst du so?«
    »Es war romantisch. Da auch Serafine immer gewann, kam es immer wieder dazu, dass sie und Jerbil im letzten Joust aufeinander trafen. Sie machten einen Schaukampf daraus, aber das Ende war immer das gleiche, sie kniete vor ihm nieder, und er zog sie hoch und küsste sie.« Ich grinste. »Das stand nicht im Reglement, aber du kannst dir vorstellen, wie es die Menschen berührte.« Ich machte eine Geste, die den Platz der Ferne einschloss. »Die Prüfungen für die Legion fanden hier auf diesem Platz statt und dauerten fast fünf Wochen. Damals kamen die Menschen von weither, um das zu sehen, und die letzten neun Jahre, bevor die Legion ausrückte, gewannen Serafine und Jerbil, beide hier geboren, als beste Kämpfer einer Legion, die aus den allerbesten Soldaten des Reiches bestand.« Ich blieb stehen und sah sie eindringlich an. »Die beiden waren Volkshelden, Legenden, ein Liebespaar, adlig und aus den führenden Häusern Bessareins.«
    Leandra nickte bedächtig. »Ich glaube, ich verstehe, was du meinst.«
    »Es fehlt noch eins. Als die Legion ausrückte, wurden sie gefeiert. Aber zwei Jahre später dankte Askannon ab. Und die Legion kam nicht zurück. Seitdem geht auch die Legende um, die beiden seien verraten worden, jemand habe den Befehl, der beiden auftrug, nicht mit der Legion auszurücken, absichtlich zurückgehalten, um sie in ihren Tod gehen zu lassen.«
    »Das passt nicht«, sagte Leandra. »Dazu hätte man das Schicksal der Legion vorher kennen müssen.«
    »Richtig. Ich

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