Das Band des Mykerinos - Band 2 (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
obersten Magister bestimmt wurde. Zurück in seiner Loge bedankte er sich, fast wie ein Politiker nach einer gewonnenen Wahl, und sprach über die Dinge, die er erreichen wollte, was alles zu tun sei und, und, und ...
Adrians Aufmerksamkeit ließ schnell nach und seine Gedanken wanderten ziellos in den Erinnerungen der letzten Tage und Wochen umher und er malte sich aus, was wohl jetzt bald alles noch passieren werde, als er plötzlich seinen Namen hörte.
»... Adrian Pallmer und Juan Juárez Sanchéz.« Adrian hoffte, noch etwas mehr zu hören, aber der Magister schien mit dem, was er zu sagen hatte, fertig zu sein. Hunderte Augen richteten sich auf die beiden jungen Männer, und da Juan von seinem Platz aufstand, erhob sich auch Adrian. Wie konnte es nur sein, dass er von dem Teil der Rede, der ihn betraf, überhaupt nichts mitbekommen hatte? Fragend blickte er zu Magister Larsen, seinem Tutor, um vielleicht doch noch irgendwie herauszubekommen, was er jetzt tun sollte. Aber der schaute gerade in eine andere Richtung. Als Adrian sich weiter Hilfe suchend umschaute, trafen sich seine mit Camilles Augen. Und obwohl sie gar nichts sagte, fühlte er sich augenblicklich eigenartig beruhigt und wartete einfach ab, was wohl als Nächstes geschehen würde. Cami schien ihren Einfluss zu spüren und ein flammendes Lächeln flog über ihr Gesicht. Adrian durchfuhr es heiß und kalt gleichzeitig und er wäre am liebsten zu ihr hin gelaufen, doch Larsen setzte wieder zum Sprechen an.
»Adrian Pallmer und Juan Juárez Sanchéz wurden von den ehemaligen Magistern Hermer Pallmer und Vioala Armedana als ihre Nachfolger bestimmt. Sie wurden ausgebildet und haben sich bereit gemacht, trotz ihrer Jugend die Prüfungen des Rates der Magister zu absolvieren.«
Applaus und anerkennende Zurufe fluteten den riesigen Saal, doch Magister Larsens wuchtige Stimme übertöne den Lärm, als er weitersprach.
»Doch es sind weitere Positionen im Rat der Magister zu besetzten. Zum einen muss Igor Marenkin, der seinen Platz im Rat verlassen und keinen Nachfolger bestimmt und ausgebildet hat, ersetzt werden. Weiterhin hat der Rat der Magister mit Blick auf das Erstarken G'Marbors beschlossen, auch weitere Protektoren des Ordens neu zu berufen, um seine Kraft noch besser zu bündeln. Somit sind also mindestens weitere vier Anwärter gefragt.«
Diese Mitteilung führte dazu, dass es im Saal laut wurde. Aber Larsen wartete geduldig, bis sich die Aufregung wieder etwas gelegt hatte, bevor er weitersprach.
»Alle Magierinnen und Magier, die sich bei der letzten Großen Versammlung schon vorgestellt haben und noch immer das Ziel haben, in den Magisterrat einzutreten oder Protektor zu werden, bitten wir, sich hier vor den Logen der Magister einzufinden!«
Es dauerte nur wenige Augenblicke und die Eingangstür zum Saal öffnete sich, und drei Zauberer traten herein und liefen schnurstracks auf die Loge zu, in der der neue oberste Magister stand. Adrian erkannte zwei von ihnen sofort wieder. Der Erste hatte ein schmales Gesicht, aschfahle, lange Haare und trug eine dunkle Robe. Mit beiden Händen trug er eine Art Zepter vor sich her, an dessen Oberseite mehrere große Edelsteine prangten. Um seinen Hals hing eine mächtige Goldkette und an seinen Fingern steckten mehrere Ringe aus Gold. Über dem Zepter tanzte ein kleiner Minitornado. Adrian hatte mit ihm kurz gesprochen, als sich viele Zauberer des Ordens von Arlon bei den Jonsons in den Bergen gesammelt hatten, um gegen G'Marbor vorzugehen und Magnus zu befreien, was ja schließlich gelungen war. An den Namen konnte er sich aber nicht mehr erinnern.
Den Zweiten erkannte Adrian an seinem auffälligen Äußeren wieder. Seine Haare standen wild in alle Richtungen und schillerten in sämtlichen Farben des Regenbogens. An den Fingern seiner Hände trug er unzählige Ringe aus leuchtendem Metall - ganz offensichtlich aus Magium. Zusammen mit seiner schwarzen Lederkleidung und seinen abgenutzten Stiefeln sah er eher aus wie ein Punker als wie ein Zauberer. Über seiner ausgestreckten Hand flog ein riesiger Wassertropfen und vollführte dabei allerlei Bewegungen. Er hatte dem Anschlag bei der letzten Großen Versammlung, als die magischen Blitze des Angreifers völlig unkontrolliert durch den Raum schossen, mit einer großen Wasserkugel, die die Blitze verschluckte, ein Ende gesetzt. Und auch bei dem Angriff gegen die Schwarze Hexe war er mit dabei gewesen.
Den dritten, äußerlich völlig unscheinbaren
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