Das Band des Mykerinos - Band 2 (Adrian Pallmers magische Abenteuer) (German Edition)
Speisen! Der Beloaa stand daneben und schaute Adrian erwartungsvoll an. »Schrift'n über Mykerinos Band«, beantworte er Adrians fragenden Blick. »Danke!«, reagierte dieser automatisch und hatte den Eindruck, ein leichtes Lächeln im Gesicht des kleinen Kerlchens zu erkennen.
Im Laufe der nächsten Tage wühlte sich Adrian durch die Bücher, die noch relativ einfach zu lesen waren. Doch die Ausbeute an verwertbaren Informationen war äußerst mager. Immer wieder fand er Hinweise darauf, dass es ein Armband gegeben hatte, das übernatürliche Kräfte besaß. Der Pharao hatte es einst von Hathor, einer mächtigen Zauberin, die in vielen Mythen sogar als Göttin bezeichnet wurde, erhalten und seiner Tochter geschenkt. Mithilfe des magischen Armbandes sollte sie in der Lage gewesen sein, wilde Tiere zu zähmen und noch einiges mehr. Doch auf irgendwelche Hinweise, wo er danach suchen müsste, war er dabei nicht gestoßen. Aber da war ja noch ein großer Stapel Schriftrollen, die der Beloaa gebracht hatte. Die Untersuchung dieser Rollen erwies sich als wesentlich aufwendiger als das Durchblättern der Bücher. Adrian lernte mit der Zeit immer besser, durch geeignete Fragen das Wissen des Beloaas zu nutzen, um schneller die Stellen zu finden, die für ihn interessant waren. Und auch das magische Übersetzungsbuch erwies sich jetzt als unersetzbare Hilfe, da er herausgefunden hatte, dass es, neben eine Schriftrolle gelegt, selbstständig zu den gesuchten Hieroglyphen blätterte, sodass Adrian recht schnell in der Lage war, den Inhalt zu verstehen. Schließlich fand er eine Rolle, die sein Herz höher schlagen ließ. Sie enthielt eine Art Katalog besonderer Gegenstände aus dem Nachlass des Pharaos und eine detaillierte Beschreibung ihrer Verstecke. Und dort war auch endlich das lange gesuchte Armband aufgeführt.
Gerade, als Adrian versuchte herauszufinden, wo das Versteck war, flog die Tür auf und Ben Mosaaf, der Hüter der Bibliothek, den Adrian seit dem Tag, an dem er hier angekommen war, nicht wieder gesehen hatte, obwohl er sich in seinem Arbeitszimmer aufhielt, stürzte mit besorgtem Gesicht herein. »Er ist hier. Hier drin! Du musst so schnell wie möglich verschwinden!«
»Wer ist hier?«, verstand Adrian die Aufregung nicht.
»Connet ist hier«, antwortete der alte Zauberer mit flüsternder Stimme.
»Hier? Ich denke, hier ...«, begann Adrian, wurde aber sofort unterbrochen.
»Er kann hier auch keine Magie ausführen! Das ist sicher. Aber wenn er dich hier aufspürt, wird es für dich nahezu unmöglich, die Bibliothek wieder zu verlassen. Außerhalb des Gebäudes wirkt die Kraft der Beloaa nicht mehr. Und wenn er dich dann mit seinen Helfern ergreift, werden wir nichts dagegen tun können.«
»Aber ich bin noch nicht fertig!«, entgegnete Adrian, »Ich muss erst noch herausfinden, wo sich das Versteck des Bandes von Mykerinos befindet, sonst war meine Suche sinnlos.«
»'ch helf' dir!«, mischte sich der Beloaa ein, »Folg' mir ins Inn're der Bibliothek.«
Ohne lange nachzudenken und ohne noch etwas zu dem alten Hüter zu sagen, schnappte sich Adrian die Schriftrolle und das magische Übersetzungsbuch und lief dem Beloaa hinterher. Dabei musste er fast rennen, so schnell war dieser unterwegs. Sie durcheilten die schmalen Gänge zwischen den hohen Regalen, vorbei an den Studiertischen und verfolgt von den Blicken der Forschenden, die verwundert waren über die ungewöhnliche Hektik und Unruhe. Der Beloaa führte ihn schließlich in eine abgelegene Sektion, wo keine Menschen zu sehen waren. Einzig ein Beloaa kletterte hoch oben auf einer der schmalen Leitern und sortierte Bücher in einem der Regale um. Der Studiertisch, der etwas abseits in einer Nische stand, war völlig verstaubt, was ein klares Zeichen dafür war, dass auch ihn seit langer Zeit niemand mehr benutzt hatte.
»Hier hast du 'twas Ruhe. 'ch bin da, wenn d' mich suchst«, sagte er und verschwand um die nächste Ecke.
Sofort breitete Adrian die Rolle wieder aus und suchte nach weiteren Hinweisen, wo das Armband versteckt sein könnte. Er kam zu dem Schluss, dass es eine geheime Kammer in der Pyramide des Pharaos geben musste, doch er fand gar nichts darüber, wie er da hineinkommen könnte. »Es muss doch noch irgendeine Beschreibung geben, wie man in diese verborgene Kammer gelangen kann.«
»Welche verborgene Kammer?« Adrian zuckte zusammen, als er die ihm schon bekannte, tiefe und raue Stimme hörte. »Adrian Pallmer! Ich bin hoch
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