Das besondere Kräuterkochbuch
also nicht Kümmel? Dann fragte ich mich, was wohl herauskäme, wenn ich zum Anisgeschmack noch Minze hinzufügen würde. Diese Gedanken führten zu diesem wunderbaren Rezept. Mit frischen Früchten und Schlagsahne servieren.
Ergibt 12 Baisers Öl und Mehl für die Backbleche (wahlweise)
4 Eier, getrennt (Eigelbe für Saucen aufbewahren)
225 g feiner Streuzucker
2 TL Kümmelsamen, in einem Mörser zerstoßen
2 EL Grüne Minzblätter, fein gehackt
Backofen auf 120°C vorheizen. Entweder zwei Backbleche mit Backpapier auskleiden oder die Bleche mit Öl bestreichen und mit Mehl bestäuben. Überschüssiges Mehl von den Blechen klopfen. Die Eiweiße steif schlagen, bis die Masse Kuppen bildet. Unter ständigem Schlagen den Zucker dazugeben, danach Kümmel und Minze.
Löffelweise die Baisermasse auf den beiden Backblechen platzieren – insgesamt sollten 12 Baisers herauskommen. Die Bleche für 1 Stunde in den Ofen schieben, dann die beiden Bleche tauschen, da das obere mehr Hitze abbekommt. Weitere 30–40 Minuten backen.
Wenn sich die Baisers gesetzt haben, hebt man sie vorsichtig mit einem breiten Messer oder Tortenheber auf einen Rost zum Abkühlen. Will man sie rundum richtig knusprig haben, dreht man sie einzeln um und backt sie weitere 30 Minuten im Ofen.
Baisers lassen sich abgekühlt in einem luftdicht verschließbaren Gefäß einige Tage aufbewahren.
Überschüssige Minze
Mutters Minzsauce
Noch bevor ich eingeschult wurde, lernte ich von meiner Mutter, wie man diese Sauce zubereitet. Damals kniete ich auf einem Holzstuhl, um mit einem sehr scharfen Messer die Minze zu hacken. Zu meinen größten Erfolgserlebnissen zählte es, wenn diese Sauce zu unserem sonntäglichen Mittagessen serviert wurde, dem kulinarischen Höhepunkt der Woche.
1 Strauß Minze (Grüne Minze, keine Pfefferminze; folgende Sorten eignen sich besonders: Marokkanische, Ährige, Taschkent, Apfelminze, ‘Guernsey’)
Feiner Streuzucker (genug, um die gehackten Blätter komplett zu bedecken)
Weißweinessig (Balsamico-Essig geht auch, dann aber weniger Zucker nehmen)
Minzblätter von den Stängeln zupfen und sehr fein hacken. Unter Zugabe von Zucker weiter hacken, so werden die Öle und Aromen der Minze vom Zucker aufgenommen.
Wenn Sie mit der Konsistenz zufrieden sind, die Mischung in eine kleine Schüssel geben. So viel Essig einrühren, um die Masse eben flüssig zu machen, allerdings nicht zu viel, sonst wird der Essig zu dominant. Die Süße testen und gegebenenfalls noch etwas Zucker zugeben.
Zugedeckt hält sich die Sauce 7 Tage im Kühlschrank. Vor dem Verzehr gut umrühren und falls sie zu trocken geworden sein sollte, noch etwas Essig unterrühren.
Ich habe mich in die Myrte verliebt, als ich sie als geschnittene Hecke auf der Alhambra in Granada gesehen habe und später wild wachsend in den Bergen von Sardinien. Dort klebt sie an schroffen Felsen und duftet himmlisch unter der brennenden Sonne. Mittlerweile ist die Myrte zu einem Muss in meinem Kräutergarten geworden. Sie sieht hübsch aus und ist meiner Meinung nach eines der völlig unterbewerteten Küchenkräuter. Sie vermag einen mitteleuropäischen Grillabend in ein mediterranes Fest zu verwandeln.
Beschreibung
Dieses hübsche und aromatische mediterrane Gewächs ist immergrün. Myrte trägt nahezu während des ganzen Sommers schöne weiße, duftende Blüten, denen purpur-schwarze Beeren folgen, die bis zum Spätherbst halten. Die dunkelgrünen, ovalen Blätter haben eine süßliche Würze.
Als Pflanze des Mittelmeerraumes braucht sie volle Sonne und einen nahrhaften, gut durchlässigen Boden. In Gegenden mit harschen Wintern gehört sie vor eine Süd- oder Westwand, die sie erstens vor kalten Ostwinden schützt und zweitens die Regenmenge um etwa 25 Prozent reduziert. Eine Reduzierung der Regenmenge ist auf jeden Fall notwendig. Wo im Winter die Temperatur häufig unter –5°C fällt, empfiehlt es sich, Myrte besser im Topf mit guter Komposterde zu ziehen. So kann man sie im Winter an einen geschützten Platz stellen.
Als Küchenpflanze
Myrte wird seit über 2000 Jahren als Würze, Parfüm und Medizin verwendet. Die Alten Römer stellten Myrten-Wein her, indem sie die reifen Früchte in gärenden Traubensaft tauchten. Auch in der römischen Küche waren die Früchte beliebt, besonders zu Wildschwein. In Chile machte man aus getrockneten Myrtesamen und -knospen einen speziellen Kaffee.
Ernte und Verwendung
Blätter
Von dieser immergrünen Pflanze kann
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