Das besondere Kräuterkochbuch
Großmutter Oregano sparsam einsetzte, war meine Mutter als Liebhaberin der mediterranen Küche verschwenderischer, manchmal auch zu verschwenderisch.
Beschreibung
Im Sommer ist diese Pflanze eine wahre Freude für Bienen und Schmetterlinge. Alle Sorten von Origanum vulgare sind winterhart und blühen im Sommer in kleinen, malvenfarbenen Röhren. Die Blätter sind dunkelgrün, aromatisch und behaart. Echter Majoran hingegen kommt in kühleren Klimazonen nicht über den Winter.
Er blüht weiß in kleinen Ähren, die graugrünen Blätter sind höchst aromatisch.
Vitalität und Aroma aller Oreganosorten variieren je nach Standort und Klima. Im Mittelmeerraum riecht man das Kraut, bevor man es entdeckt, während man hier im feuchten, kühlen Nordeuropa den Duft erst wahrnimmt, wenn man die Blätter zerreibt oder kocht. Daher sollte man ihn vollsonnig und in durchlässigen Boden pflanzen. Oregano und Echter Majoran sind aus Samen zu vermehren, wobei die Samen äußerst winzig sind und man sie deshalb besser mit Sand oder Mehl gemischt aussäen sollte, um einen zu dichten Pflanzenabstand zu vermeiden. Dann kann man von beiden Arten im Sommer Stecklinge vom neuen Austrieb nehmen, zudem lassen sich etablierte Oreganopflanzen im Frühling oder nach der Blüte auch teilen.
Alle Oreganoarten sind für die Topfkultur geeignet. Am besten sind gute Komposterde mit Kies oder Sand gemischt und ein Standort in voller Sonne.
Als Küchenpflanze
Im Mittelalter wurde in England Oregano, kombiniert mit Frauenminze (Tanacetum balsamita) , zur Aromatisierung von Bier verwendet – bis zur Regierungszeit von Heinrich VIII., als Hopfen nach Großbritannien kam. In The Englishman’s Flora von Geoffrey Grigson (1905–1985) ist ein Holzschnitt aus dem 16. Jahrhundert abgebildet, auf dem eine Italienerin Oregano wässert. Als Bildunterschrift ist zu lesen: »confortat cerebrum et omnia viscera«, was sich mit »tut dem Kopf und allen inneren Organen gut« übersetzen lässt.
Ernte und Verwendung
Blätter
Oreganoblätter sind in Nord und Mitteleuropa während des ganzen Jahres zu bekommen, die des Echten Majorans nur vom Frühling bis Frühherbst. Für beide Arten gilt, dass die Blätter vor oder nach der Blüte am aromatischsten sind. Nach zahlreichen Sonnenstunden während des Sommers schmecken die Blätter strenger, da die Sonnenwärme den Öltransport zu den Blättern fördert. Die Blätter können in Salaten, zu Eiern, in Gemüse, gekocht mit Fleisch, in Marinaden und zu gegrilltem Fisch verwendet werden.
Blüten
Man kann die im Sommer geöffneten Blüten über Salate, Suppen, Pellkartoffeln und gebackenes Gemüse streuen.
Eigenschaften
Majoran und Oregano unterstützen die Verdauung, denn sie regen die Produktion von Magensäften an und tragen dazu bei, schwer verdauliche Nahrung aufzuschließen. Außerdem helfen sie bei Appetitlosigkeit, Übelkeit und Magenschmerzen.
Weitere Arten
Ich habe hier von den zahlreichen Oreganoarten und -sorten meine Favoriten für die Küche aufgelistet.
Griechischer Oregano
Origanum vulgare ssp. hirtum ‘Greek’
Die behaarten, dunkelolivgrünen Blätter und weißen Blüten haben ein sehr starkes Aroma. Exzellent zu Fleisch und Geschmortem.
Oregano `Acorn Bank´
Origanum vulgare ‘Acorn Bank’
Diese gelbblättrige Sorte hat im Sommer kleine rosa Blüten. Die Blätter schmecken mild und eignen sich für Salate und Gemüse.
Französischer Oregano
Origanum onites
In voller Sonne werden die grünen Blätter goldgelb. Blüht im Sommer in hellen pinkfarbenen Büscheln. Der leicht würzige Geschmack passt zu vielen Gemüsegerichten.
Majoran
Origanum majorana
Der Majoran wird als einjährige Pflanze angeboten. Er hat kleine weiße Blüten und ovale, blassgrüne, weiche, aromatische Blätter. Sie schmecken besonders gut zu Tomaten und Tomatensaucen, Gemüse und Fleischgerichten.
GEBACKENER ZIEGENKÄSE AUF GRILLGEMÜSE-SALAT MIT MAJORAN
Dies ist ein kräftiger Bauernsalat. Majoran und Minze, die miteinander verwandt sind, passen wunderbar zum salzigen Ziegenkäse.
Ergibt 4 Portionen
2 kleine oder 1 große Zucchini, in 1 cm dicke Scheiben geschnitten
2 rote Paprikaschoten, halbiert und ohne Samen
4 EL Olivenöl, plus etwas zum Beträufeln
1 Fenchelknolle, halbiert und sehr fein geschnitten
1 Bund Rucola
2 EL Majoranblätter, von den Stielen abgezupft
200 g Ziegenkäse, in 4 runde Scheiben geschnitten Meersalz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer Saft von ½ Zitrone
10 Zweige
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