Das Beste aus 40 Jahren
was dich zum Lachen bringt … und ich wollte, dass du dasselbe Interesse für mich empfindest.“
„Dich zu heiraten war meines Erachtens ein Zeichen von Interesse“, erwiderte er trocken.
Ihr Herz pochte plötzlich schneller. „Was hat dich wirklich dazu bewogen, mich zu heiraten?“
„Ich wollte dich haben … für immer“, antwortete er, ohne zu überlegen.
Typisch männliches Besitzdenken, dachte sie schaudernd. „Trotzdem hast du mich gehen lassen“, rief sie ihm ins Gedächtnis.
„Du wolltest es so.“ Ungehalten trommelte er mit den Fingern auf die Tischplatte.
„Warum hast du nicht versucht, mich aufzuhalten? Warum bist du mir später nicht gefolgt?“
Er trank sein Glas leer, bevor er antwortete: „Weil du mich betrogen hast.“
„Nein, ich war unschuldig“, widersprach sie eindringlich.
„Unschuldige fliehen nicht!“
Anastasia stand auf und merkte, dass ihr die Knie weich geworden waren. „Aber wenn man zornig ist, läuft man durchaus weg, bevor man etwas Schlimmes anrichtet. Und ich war außer mir vor Zorn. Auf dich, Rico, und …“ Bestürzt verstummte sie. Beinah hätte sie Chiara verraten! „Und ich kann nicht fassen, dass du jetzt, ein Jahr später, darüber redest“, beendete sie den Satz.
„Ich kann es auch kaum fassen“, gab er zu und fuhr sich über den Nacken. Er wirkte, als würde er gegen Dämonen kämpfen müssen, mit denen er sich nicht auseinandersetzen wollte.
„Du hast das Thema selbst angeschnitten, Rico!“
„Ja, und das war ein Fehler. Besser, wir lassen es fallen“, meinte er missmutig, „bevor ich etwas sage oder tue, was ich später bedaure.“
Anastasia blickte starr auf den Tisch. Für sie gab es schon so vieles zu bedauern, dass es kaum mehr werden konnte. Es tat ihr leid, dass sie vor einem Jahr nichts gegen die wachsende Entfremdung getan hatte. Sie bedauerte, in jener schicksalhaften Nacht einfach geflohen zu sein – anstatt für ihre Liebe zu kämpfen!
Heiße Tränen traten ihr in die Augen, und sie hörte, wie Rico scharf einatmete.
„Nicht weinen!“, bat er rau. Dann legte er ihr die Hand um den Nacken und neigte sich zu ihr, um sie sanft zu küssen. „Du bist die Einzige, die nie versucht hat, mich mit Tränen zu erpressen.“
„Ich weine ja gar nicht“, flüsterte sie, die Lippen an seinen. „Ich weine nie !“
„Unbeugsam bis zum letzten Atemzug!“, lobte er neckend und küsste sie wieder, diesmal länger und inniger.
„So unbeugsam bin ich gar nicht“, sagte sie schließlich und legte ihm die Hände um den Nacken, der sich verspannt anfühlte. „Ach, Rico, ich wünschte, du hättest mir das alles schon früher erzählt.“
„Es ist ein Thema, über das ich gewöhnlich überhaupt nicht spreche“, erinnerte er sie.
Sie spürte seinen warmen Atem auf der Haut, und plötzlich durchflutete überwältigendes Begehren sie. Sie wollte mit Rico schlafen. Sofort. Was die Zukunft bringen würde, war ihr im Augenblick völlig gleichgültig.
Es zählte nicht, dass Rico sie noch immer für eine treulose Frau hielt. Jetzt zählte nur, dass sie ihn wollte. Dass sie ihn liebte . Früher hatte sie alles von ihm haben wollen, jetzt gab sie sich mit dem zufrieden, was er ihr anbot. Solange er es ihr anbot.
Ihr war auch egal, dass sie ein Jahr gebraucht hatte, um zu lernen, ohne ihn zu leben. Sie wollte ihn. Sie war süchtig nach ihm.
Egal, was es sie kosten würde – sie war bereit, jeden nur erdenklichen Preis zu zahlen.
Rico spürte, was in ihr vorging. Rasch stand er auf und hob sie hoch. „Zum Glück ist unser Zimmer ganz nah“, flüsterte er an ihrem Ohr und eilte ins Haus.
Im Schlafzimmer ließ er Anastasia sanft aufs Bett gleiten und legte sich neben sie. Eine Hand schob er ihr in die dichten Locken, die andere ließ er aufreizend über ihre Beine gleiten und schob ihr dabei den Rock hoch.
„Deine Haut ist weich wie Seide“, flüsterte Rico.
„Ich will dich, Rico“, rief sie unbeherrscht und zerrte an seinem Hemd. „Ich will dich spüren. In mir.“
Ihr Verlangen wuchs und wuchs, und sie war nahe daran, ihn anzuflehen.
„Rico, ich … ich …“ Sie stöhnte vor Lust.
„Ich weiß, du willst mich.“ Er schob ihr den Rock über die Hüften und betrachtete sie begehrlich. „Das brauchst du mir nicht zu sagen. Du wirfst mir vor, ich würde dich nicht kennen, aber ich weiß einiges über dich.“
Wieder stöhnte Anastasia. „Ich will nicht warten, nicht eine Sekunde!“
Er knöpfte ihr die duftige Bluse
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