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Das Beste aus meinem Leben

Das Beste aus meinem Leben

Titel: Das Beste aus meinem Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Axel Hacke
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wenig anfangen. Auch im medizinischen Fachbericht eines Arztes an einen anderen Arzt, betreffend eine Erkrankung meines Unterleibs, wäre mir Satz für Satz verschlossen.
    Aber! Jemand könnte mir das Koreanische ins Deutsche übersetzen. Ein Mediziner könnte mir erklären, an welcher Krankheit ich leide. Niemals jedoch wird mir jemand begreiflich machen, was diese beiden Sätze bedeuten. Man kann sie nicht übersetzen. Es ist, als wäre man mit Wesen in Kontakt gekommen, die in einer anderen Dimension leben. Es müssen viele sein, sonst würden nicht jeden Tag neue Zeitschriften mit solchen Sätzen erscheinen. Vor einiger Zeit fand ich sogar schon im Sportteil der Zeitung ein Inserat, in dem eine Firma mitteilte, dass sie dem Leser alles über ein Fußballspiel mitteilen könne, falls er das Match nicht habe sehen können. Die Firma gab ihre Internet-Adresse zur Kenntnis und verabschiedete sich mit den Worten: »Viel Vergnügen wünscht Ihr IT-Partner für Beratung, Systemintegration und Outsourcing.« IT-Partner? Systemintegration? Outsourcing? Wer grüßt da wen?
    Ob Leute, die so sprechen und schreiben, noch das gleiche essen wie wir? Vielleicht leben sie nicht mehr von Brot und Butter, Fleisch und Gemüse? Vielleicht sehen sie noch so aus wie wir, tragen Anzüge und Kleider und bezahlen dafür mit Geld, damit sie nicht auffallen. Aber wenn sie allein sind, schlucken sie kleine grüne Tabletten oder verschlingen gierig die Innereien alter Laptops, oder sie verspeisen ihre eigenen Wörter, seltsame Menüs aus Begriffen wie »Bootmanager-Partition«, »Netscape-Browser« und »(»=’«=`«.
    Vielleicht lebt mitten unter uns eine Kaste von Wesen, die in einer anderen Wirklichkeit existieren. Sie gehören einer höheren Realität an, von der wir nichts wissen und zu der wir auch nicht vordringen können, weil unsere Gehirne prinzipiell zur Erkenntnis dieser Dimension nicht in der Lage sind: So wie eine Ameise diesen Artikel nicht lesen kann, kann ich nicht OS/2 Inside dechiffrieren. Diese Wesen lesen ihre eigenen Zeitschriften, surfen in ihren eigenen Computer-Netzen, regieren ihre Parallelwelt in eigenen Ministerien. Sie tanzen auf ihren eigenen Parties nach ihrer eigenen Musik, und wenn sie sich mögen, sagen sie »\(»‘ )/?« zueinander und pflanzen sich mit ihren eigenen Geschlechtsorganen fort, die sehr anders als unsere funktionieren.
    Das Verhältnis zwischen den Computerexperten und uns wird eines Tages ganz und gar sein wie das Verhältnis zwischen Mensch und Tier. Der Mensch erforscht das Verhalten der Tiere, freut sich an ihrer Existenz und nutzt sie. Wozu werden wir von Nutzen sein? Wird man uns als eine Art Singvögel halten, in Käfigen, unserem Gezwitscher lauschend? Wir werden nicht verstehen, was sie mit uns tun, und auf den Lauf der Welt werden wir keinen Einfluss haben.

Nachrichten aus dem Flachland
    E rzähl’ mir von draußen«, sagte Bosch, mein alter Kühlschrank und Freund, als ich ihm abends ein Bier entnahm. »Ich erlebe hier nichts, bloß immer Tür auf und Tür zu – sonst erlebe ich ja nichts.«
    Ich setzte mich an den Küchentisch, nahm einen Schluck und sagte: »Die Straße war heute gesperrt, weil sie einen Film gedreht haben. Immerzu drehen sie hier Filme, weil die Straße so schön ist. Diesmal war es ein Film mit Schießerei. Die Schießerei haben sie auf Handzetteln angekündigt, damit wir nicht erschrecken. Dem Briefträger ist an der Baustelle nebenan ein Ziegel auf den Kopf gefallen, aber er hat es überlebt. Der Elektroladen drei Häuser weiter hat zugemacht. Da ist ein Pizza-Service eingezogen.«
    »War das der Laden, wo du die blöde Mikrowelle gekauft hast?«, fragte Bosch.
    »Ja«, sagte ich.
    »Geschieht dem Laden recht«, flüsterte er, »ich hasse das hysterische Miststück.«
    »Aber was sollen wir mit noch einem Pizza-Service?«, sagte ich. »Immer wenn ein Laden dichtmacht, eröffnet stattdessen ein Pizza-Service. Und jeden Tag liegt der Prospekt eines anderen Pizza-Services im Briefkasten. Eines Tages werden wir keine Läden mehr haben, bloß Pizza-Services.«
    Die Bierflasche war leer. Ich nahm eine neue.
    »Und was macht ein Pizza-Service?«, brummte Bosch. »Bringt Pizza ins Haus«, sagte ich. »Man ruft an, und er bringt sie. Hier, steht alles im Prospekt: Pizza mit Plockwurst und Pizza mit Formfleischvorderschinken und Pizza mit Ananas und Pizza mit Pizza und Pizza mit Schofsköse…«
    »Schofsköse?«, fragte mein Kühlschrank.
    »Schafskäse, ein

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