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Das Blut der Akkadier - Serienspecial (German Edition)

Das Blut der Akkadier - Serienspecial (German Edition)

Titel: Das Blut der Akkadier - Serienspecial (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Bay
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deutlich, wie einsam es hier draußen war.
    Ella kam neben ihn und folgte seinem Blick nach oben. „Wo sind sie denn nun? Deine aufmüpfigen Seelenhuren?“
    Er sah zu ihr hinunter und verspürte den Drang, sie zu küssen. Sie zu nehmen. Sie zu der Seinen zu machen und ihr zu zeigen, was seine Bestie fühlte.
    Die Akkadia musste ihm etwas ansehen, denn sie runzelte die Stirn und kniff die Augen zusammen. „Brix?!“, sagte sie drohend.
    „Was?“
    „Erzähl mir nicht, du hättest mich wegen der Aussicht hergebracht. Wo genau wurdest du niedergestreckt?“
    Er deutete mit dem Kopf nach rechts und ließ ihre Augen doch nicht eine Sekunde aus dem Blick.
    Was ihn wachrüttelte, war das kaum sichtbare Funkeln von Metall hinter ihrem Kopf. So schnell, er konnte, packte er ihren Arm und zerrte sie an sich. Die Klinge verfehlte ihren Hals, ohne dass sie den Angriff auch nur bemerkte.
    Noch während Ella lautstark protestierte, teleportierte Brix sie beide wenige Meter nach hinten, außer Gefahr.
    „Was zur –“ Die Worte blieben ihr im Hals stecken, als sie sah, welch geifernde Meute sich ihnen näherte. Blitzschnell zog die Akkadia ihre Waffen. „Du hast mich abgelenkt, Blödmann!“, giftete sie und stürzte sich ins Getümmel.
    Brix fing den Schwung eines feindlichen Schwertes mit seinem eigenen ab und stieß den stinkenden Taryk mit einem Fußtritt zurück, drehte sich nach rechts und parierte den nächsten Angriff. Die Gier nach Ella, die ihn ihm brodelte, tat ihr Übriges. Er hatte zwar keinen Bumerang, doch zur Not kämpften Akkadier auch völlig ohne Waffen. Aus seinen Fingern schossen die Klauen der Bestie hervor, die er dem Seelenreißer schwungvoll in den Hals rammte. Mit einem kräftigen Ruck trennte er den Schädel vom Rumpf und widmete sich dem nächsten. Er stoppte das herannahende Eisen mit der bloßen Hand, was unweigerlich Spuren hinterließ. Doch der Schmerz stachelte die Bestie in ihm nur noch mehr an.
    „Ich rieche Blut“, rief Ella tadelnd vom anderen Ende des Kampfes, als müsste sie ihn beschützen.
    „Bekommst du etwa Hunger?“ Er lachte, doch es klang wie das unheilvolle Grollen seines Löwen.
    Brix zog die Klinge in seiner Hand zu sich heran, sodass er den Taryk, der den Griff dummerweise nicht losließ, problemlos köpfen konnte. Beidhändig bewaffnet kreuzte er die Schwerter, um den nächsten Hieb zu blocken, und kämpfte sich weiter durch die Massen aus grinsenden Fratzen, zustoßenden Waffen und fliegenden Köpfen. Schwarzer Rauch erfüllte die Nacht und verdeckte den Sternenhimmel über ihnen. Doch zusammen mit Ella schien es ein Leichtes, die zirka zwanzig Taryk niederzumetzeln. Bis der Duft nach Schokolade plötzlich erschreckend intensiv wurde.
    „Ich rieche Blut“, brüllte der Akkadier drohend.
    „Halt den Mund!“, kam Ellas Antwort. „Ist nur ein Kratzer.“
    Kurz darauf standen sie Rücken an Rücken und kämpften wie ein Mann, als hätten sie das schon immer gemeinsam getan.
    „Du schlägst dich ja richtig gut, wenn du konzentriert bist“, stellte sie belustigt fest.
    „Runter!“
    Das Schwert sauste über ihre Köpfe hinweg. Brix brach dem Taryk mit einem gezielten Tritt das Knie und erledigte ihn. Als er sich um den nächsten kümmern wollte, löste sich dieser in Luft auf. Der Akkadier erwartete einen Überraschungsangriff. Doch nichts geschah. Er schaute nach hinten. Auch Ella blickte ins Leere.
    „Sie fliehen.“
    „Dann hinterher“, knurrte er und rannte Richtung Salzsee.
    Die Akkadia folgte ihm, ihre Sai-Gabeln diesmal vorbereitet in den Händen. „Woher willst du wissen, dass wir sie dort finden?“
    „Ich weiß es nicht.“
    Brix erhöhte sein Tempo und Ella hielt problemlos mit. Sie stachelten sich gegenseitig an. Immer wieder wechselten sie kurze Blicke. Als wäre es ein Wettrennen.
    Gleichzeitig sprinteten die Akkadier einen Hügel hinauf. Unter ihren Schuhen wirbelten Staub und Kiesel hoch. Der Sand wurde aufgrund des getrockneten Salzes zunehmend heller und die Vegetation aus Akazien und Eukalyptusbäumen wich einer kargen Ansammlung aus Totholzbeständen und den wenigen Straucharten, die hier überlebten. Doch von den Taryk fehlte jede Spur.
    Zielstrebig lief Brix über die ausgedörrte Sandlandschaft. Der Eingang zur Höhle, die er letzte Nacht entdeckt hatte, lag am nördlichen Rand des Gewässers und wurde vermutlich alle zehn Jahre, wenn sich der See für kurze Zeit füllte, vom Wasser versteckt. Plötzlich tauchte vor ihm schwarzer Rauch

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