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Das Blut der Medusa

Das Blut der Medusa

Titel: Das Blut der Medusa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jetzt vor. »Aber wenn, John, dann müssen wir uns noch wärmer anziehen. Stavros hat hier viele Freunde.«
    Das bekam ich bestätigt. Ich hörte ihn lachen. Sehr laut und auch sehr rauh. Sofort lachte die Clique mit, die ihn umstand. Keiner wollte aus der Reihe tanzen. Stavros bezahlte schließlich. Ich sah aus dem Augenwinkel, wie er einen Geldschein, zwischen zwei Finger geklemmt, in die Höhe hob. Er ließ ihn über die Köpfe seiner Mitzecher flattern.
    »Am liebsten würde ich gehen«, sagte Clarissa.
    »Weshalb? Es ist doch nichts passiert. Es ist alles normal. Keine Panik.«
    »Das schon, aber er…« Sie trank hastig einen Schluck Retsina. »Er benimmt sich anders.«
    »Wie denn?«
    »Als würde er Bescheid wissen und es sich nur nicht anmerken lassen, verstehst du? Der hat uns bestimmt schon gesehen. Er wird mit uns spielen, uns weichkochen.«
    »So leicht lasse ich mich nicht verbraten.«
    »Toll gesagt, aber du kennst die Clique hier nicht.«
    »Ist Stavros ein Gangster?«
    Clarissa wiegte den Kopf. »Das will ich nicht mal sagen. Er macht Geschäfte, weißt du.«
    »Schmuggel?«
    »Auch.«
    »Und seine Verbindung zu den Medusen?«
    »Die habe ich noch nicht herausgefunden. Ich weiß auch nicht, ob sie existierten oder alles nur Gerede ist.« Sie schielte wieder zur Theke. Für einen Moment weiteten sich ihre Augen.
    Der Kellner kam und stellte eine brennende Kerze auf unseren Tisch. Die Flamme wurde vor dem hereinfächernden Wind von einer Glashaube geschützt, die oben offen war.
    Der Ober ging noch nicht. Er beugte sich Clarissa entgegen. »Wir kennen uns. Sei vorsichtig, Mädchen. Stavros hat dich ausgeguckt.«
    »Wie meinst du das?«
    »Du wirst sehen. Sei auf der Hut!«
    Der Kellner huschte davon, und Clarissa schaute mich an. »Hast du alles verstanden?«
    »Nicht mal ein Drittel.«
    Sie übersetzte es mir. Ich schielte derweil zu Stavros rüber und sah dessen heimtückisches Grinsen. Also hatte er auch mich entdeckt. In der rechten Hand hielt er ein hohes Glas, in dem eine wasserhelle Flüssigkeit schwappte. Mit einem heftigen Ruck setzte er es an die Lippen und kippte das Zeug weg.
    Es war für ihn wie ein Zeichen. Hart stellte er das Glas zurück auf die Theke. Der Handlauf zitterte, als er sich abstieß und den Weg zwischen zwei Tischen fand.
    Seine Kumpane blieben zurück, behielten ihn aber im Blick. Mir gefielen die tückischen Augen der Thekensteher nicht. Ich beschloß, auf der Hut zu sein.
    Stavros blieb neben dem Tisch stehen, schaute nach unten und begann zu lachen. Es waren kichernde Geräusche, die er ausstieß. Seine Augen standen dabei weit offen. In den Pupillen blitzten die Lichtreflexe der Kerzenflammen.
    Ich blickte auf Clarissa. Sie hatte Angst. Die Hände lagen aufeinander, die Finger zitterten.
    Stavros verzog die Lippen. »Man soll sich nicht in andere Dinge einmischen«, erklärte er. »Es war nicht gut von dir, Clarissa. Du hast dir Feinde gemacht.«
    Sie schwieg.
    Da Stavros englisch gesprochen hatte, damit ich ihn auch verstehen konnte, bekam er von mir eine Antwort. »Sie meinen mich doch mit der Person, der geholfen worden ist.«
    Er blickte mir ins Gesicht und tat so, als würde er mich jetzt erst richtig wahrnehmen. »Haben die Schlangen dich nicht gewollt?«
    »Nein, ich war unverdaulich.«
    Seine Augen bekamen einen düsteren Glanz. »Das läßt sich aber nachholen, Sinclair.«
    »Wieder mit Schlangen?«
    »Möglich.«
    Ich spielte mit meinem Weinglas. Stavros roch nach einem herben Männerparfüm. »Es gibt ja auch menschliche Schlangen, nicht wahr?«
    »Klar.« Er hatte beide Hände auf die Platte unseres Eßtisches gestemmt. »Wen meinst du damit?«
    »Medusen?«
    Stavros sagte nichts. Er schaute kurz zurück, sah seine Freunde und war beruhigt. Erst dann stellte er die nächste Frage. »Weshalb seid ihr hier in dieses Lokal gekommen? Weshalb? Sinclair, du bist aus der Scheiße raus. Du hättest dich in ein Flugzeug setzen sollen. London ist für dich viel gesünder.«
    »Ich bin nun mal anders.«
    »Das kann dich den Hals kosten«, sagte er böse.
    Ich schaute ihn an. »Stavros, ich mag es nicht, wenn man mich in eine Schlangenhöhle führt und mich dann allein läßt.«
    »Du willst mir drohen?«
    »Kaum, nur meine ich, daß du mir noch etwas schuldig bist!«
    »Was denn?«
    »Eine Information zumindest.«
    »Laß mich mal durch, und streck deine Kiste nicht in die Gegend.«
    Konstantin tänzelte heran. Er zwinkerte mir zu. »Schließlich muß ich auch mein

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