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Das Blut der Rhu'u (German Edition)

Das Blut der Rhu'u (German Edition)

Titel: Das Blut der Rhu'u (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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erst als wir die anderen acht Fragmente zusammengebracht haben, hat sich seine Ausstrahlung verstärkt.«
    Sie gingen zu dem Brunnen, der aus uralten Natursteinen gemauert war, und schauten hinein. Bis etwa drei Meter unter den Rand war er mit Wasser gefüllt. Cal beugte sich über den Rand und blickte hinein. Das taten auch Carana und Camiyu. Außer Wasser war nichts zu sehen.
    Camiyu konzentrierte sich auf die Schwingungen des Kristalls. »Er steckt in der Mauer«, flüsterte er schließlich. »Sie haben ihn darin eingemauert.« Er nickte. »Klar, in der Chronik steht, dass die damaligen Mitglieder der Gemeinschaft, die hier als Wanderarbeiter angestellt waren, unter anderem die Brunnen gebaut haben. Was lag da näher, als den Splitter hier einzumauern auf heiligem, Gott geweihtem Boden.« Er grinste. »Sie konnten ja nicht ahnen, dass es eine Menge Dämonen gibt, die überhaupt kein Problem damit haben, eine Kirche zu betreten. Na, dann holen wir uns mal unser Eigentum zurück.«
    Er teleportierte in den Brunnen hinein. Es gab nur ein leises Plätschern, als sein Körper im Wasser auftauchte. Gleich darauf erschien ein geisterhaftes Licht über seinem Kopf, eine magische Leuchtkugel. Camiyu hielt sich an den Steinen fest und spähte in ihre Zwischenräume.
    »Ich sehe ihn leuchten«, flüsterte er. »Jetzt muss ich mit einem magischen Schalldämpfer arbeiten.«
    Im nächsten Moment verstummten alle Geräusche aus dem Brunnen. Carana sah, wie Camiyu eine Hand vor einen Stein hielt, der Sekunden später aus der Mauer flog und gegen die gegenüberliegende Brunnenwand prallte, ehe er ins Wasser fiel und dort heftige Wellen schlug, die Camiyu ins Gesicht spritzten. Er kümmerte sich nicht darum, sondern schob die Hand in die Lücke, die der Stein gerissen hatte, holte etwas hervor und stand im nächsten Moment triefend neben Carana. In der Hand hielt er einen schlammbedeckten Gegenstand. Doch selbst durch den Schlamm hindurch war das tiefrot pulsierende Leuchten des Splitters zu erkennen.
    Ein markerschütternder Schmerzensschrei aus dem Kloster ließ sie zusammenfahren.
    »Hast du nicht gesagt, die schlafen alle, Camiyu?«, zischte Cal erschrocken und warf einen Blick auf das Gemäuer. »Da brennt ja Licht.«
    Tatsächlich war am Ende des Gebäudes ein Fenster im Erdgeschoss erhellt.
    »Das ist ein Nebenraum, der normalerweise gar nicht benutzt wird«, erklärte Camiyu.
    Ein neuer Schrei zerriss die Nacht. Und ein Wort: »Nein!«
    Carana erbleichte. »Das ist Jarod! Verdammt, was tun die da?«
    Sie wollte hinüberlaufen, doch Cal hielt sie zurück. »Du bleibst hier«, entschied er. »Camiyu wird nachsehen.«
    Camiyu teleportierte direkt neben das Fenster, beugte sich vorsichtig vor und schaute hinein, als ein weiterer Schrei ertönte. Im nächsten Moment war er zurück und nickte.
    »Es ist Jarod Kane. Sie foltern ihn. Er soll ihnen verraten, wo wir wohnen.«
    Carana wollte zum Kloster stürzen. »Wir müssen ihn da rausholen!«
    »Bist du verrückt?«, zischte Camiyu.
    »Auf keinen Fall!«, befahl Cal.
    »Aber ...«
    Camiyu drückte ihre Schulter und sah ihr in die Augen. »Beruhige dich, bitte. Ich habe ihn mit einem Psi-Pfeil betäubt. Ich glaube nicht, dass sie ihn foltern werden, solange er bewusstlos ist. Das würde schließlich nicht viel Sinn haben. Und die Betäubung hält mindestens bis morgen Mittag.« Er hielt ihr den Splitter hin. »Wir haben das letzte Fragment endlich gefunden. Das Wichtigste ist jetzt, den Arrod’Sha zusammenzufügen. Ich darf dich daran erinnern, dass wir noch sehr viel mächtigere Feinde haben als die Gemeinschaft des Lichts. Und gegen die Zehn Mächtigen Fürsten können wir uns nur mit der vollständigen Macht des Kristalls wehren. Jede Sekunde, die wir zögern, kann ihnen die Möglichkeit geben, uns endgültig zu vernichten.«
    »Und deshalb verschwinden wir hier«, entschied Cal, fasste Carana am Arm und stand mit ihr im nächsten Augenblick wieder in seinem Haus in Inverness. Sie wurden bereits erwartet. Allerdings nicht nur von den Zurückgebliebenen, sondern auch von Catunua und Casdiru.
    »Hallo Cousin«, begrüßte die Dämonin Cal. »Hast du geglaubt, ihr könntet vor mir verbergen, dass ihr den letzten Splitter habt, und den Arrod’Sha allein zusammenfügen? Vielleicht hast du vergessen, dass ich hellsehen kann.«
    Cal warf einen Blick in die Runde. Cayelu blutete aus einer Kopfwunde und rappelte sich vom Boden auf, wo er gestürzt war. Die Wunde begann, sich zu

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