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Das Blut der Rhu'u (German Edition)

Das Blut der Rhu'u (German Edition)

Titel: Das Blut der Rhu'u (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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böser Traum gewesen wäre.
    Schließlich löste sie sich von Caitlin, die ihr ein Taschentuch reichte, und versuchte, die Informationen, die sie bekommen hatte, in einen vernünftigen Zusammenhang zu bringen. Wer waren die Feinde ihres Vaters? Vor allem: Wer war ihr Vater, dass er Feinde hatte, die nicht davor zurückschreckten, ihn und sogar seine neugeborenen Kinder zu töten? Und falls diese Feinde tatsächlich dieselben waren, die Kara gestern angegriffen hatten, wie hatten sie sie aufspüren können?
    Sie erinnerte sich an Jarods Behauptung, dass nicht nur die Kanes, sondern auch andere Menschen mit der Gabe gesegnet waren, die »Anderen« aufspüren zu können, und dass einige von denen auf dem Standpunkt standen, dass man diese Wesen unterschiedslos töten sollte. Aber Kara war ein Mensch. Sie blutete, wenn sie sich verletzte, und das Blut war ganz normal rot. Doch bestimmt waren diese Wechselbalgjäger fanatisch genug, um ganz normale Menschen zu töten, nur weil sie über besondere Fähigkeiten verfügten. Und wenn die sie in Edinburgh aufgespürt hatten – wie eigentlich? –, dann würden sie Kara auch hier finden. Sie stöhnte.
    »Oh Kara, Liebes.« Caitlin zog sie wieder in ihre Arme. »Ich weiß, das muss schrecklich für dich sein. Ich wünschte, ich könnte es leichter für dich machen.«
    Kara löste sich von ihr und sah ihr in die Augen. »Mom, ich muss hier weg. Die Leute, die mich angegriffen haben – wenn es wirklich dieselben sind, die meine Familie umbringen wollen, dann werden sie mich auch hier finden. Wenn ich hierbleibe, bringe ich dich auch in Gefahr.«
    Caitlin drückte sie wieder an sich. »Wohin willst du denn gehen? Diese Leute wissen, wo du in Edinburgh wohnst. Sie werden dir bestimmt dort auflauern. Aber woher sollten sie wissen, dass du hier bist?«
    »Woher haben sie gewusst, wo ich in Edinburgh wohne?«
    Caitlin schüttelte den Kopf. »Du stehst im Telefonbuch.«
    »Du auch. Und falls sie wissen, dass du mich aufgezogen hast ...« Sie schüttelte den Kopf. »Hierzubleiben ist einfach zu gefährlich, Mom.«
    Caitlin schwieg eine Weile. »Das wäre möglich. Aber du solltest nichts überstürzen. Und mindestens bis morgen bist du hier in Sicherheit.«
    Das hoffte Kara auch. Sie stand auf. »Ich muss meinen Bruder finden. Kyle. Da zumindest er noch lebt, weiß er wohl, wie man sich vor denen schützen kann. Falls es tatsächlich dieselben Leute sind, von denen m... Mirjana sagte, dass sie uns umbringen wollten.«
    Caitlin fasste ihre Hand. »Bist du mir böse, Kara?«
    Kara schüttelte den Kopf. »Aber nein, Mom. Warum sollte ich denn? Du hast nur getan, worum meine Mutter dich gebeten hat. Und ich hatte es immer gut bei dir. Habe ich mich eigentlich schon mal dafür bedankt?«
    Caitlin schüttelte den Kopf. »Das ist nun wirklich nicht nötig. Schließlich hatte ich durch dich so viel Freude.« Sie drückte Karas Hand. »Wenn ich dir irgendwie helfen kann, sag es mir bitte. Ich tue alles für dich.«
    Kara nickte nur und hoffte, dass dieses Angebot nicht am Ende darin gipfelte, dass ihre Ziehmutter unfreiwillig ihr Leben ihretwegen verlor. Sie zog sich in ihr Zimmer zurück, nahm ihren Laptop und suchte im Internet nach Caleb, Mirjana und Kyle MacLeod.
     
    *
     
    Kara fühlte sich maßlos enttäuscht, als sie am nächsten Morgen mit Caitlin frühstückte. Ihre Internetsuche nach ihrer Familie hatte keinen einzigen Treffer ergeben. In ganz Schottland gab es keine MacLeods mit den Vornamen, die Caitlin ihr genannt hatte. Bis auf Kyle MacLeod. Es gab sogar mehrere Männer dieses Namens, aber bei keinem stimmte das Geburtsdatum mit ihrem überein. Sie hatte Jarod angerufen, ihm alles erzählt und ihn gefragt, ob er über die Polizeidatenbanken etwas herausfinden könnte. Seine Suche hatte zwar einen Treffer ergeben, aber der war alles andere als positiv. Demnach war eine Familie Caleb und Mirjana MacLeod mit ihrem Baby Kyle – geboren am 21. Juni 1984 – am 30. Juli 1984 auf der Straße kurz vor Glasgow bei einem Zusammenstoß ihres Wagens mit einem Tanklaster umgekommen.
    Kara glaubte das nur bedingt, denn zumindest Kyle war noch am Leben. Vielleicht hatten sie ihn ebenfalls in eine Pflegefamilie gegeben, um ihn zu schützen. Oder sie hatten den ganzen Unfall arrangiert, um untertauchen zu können und von ihren Feinden nicht mehr gesucht zu werden. Kara würde jedenfalls erst an ihren Tod glauben, wenn sie dafür hieb- und stichfeste Beweise hatte.
    Sie hatte versucht, Kyle zu

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