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Das Blut der Rhu'u (German Edition)

Das Blut der Rhu'u (German Edition)

Titel: Das Blut der Rhu'u (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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fürchtete Kara, dass es sich um ein verlassenes Kloster handelte, das nur noch eine Ruine war. Aber die das Grundstück umgebende Mauer machte einen intakten Eindruck, und das Tor war in jedem Fall neueren Datums. Sie parkte den Wagen ein Stück vor dem Eingang am Wegrand, da es keine Parkplätze gab. Offensichtlich waren die Bewohner nicht auf Besucher eingerichtet. Sie hatte noch nicht die altmodische Zugglocke betätigt, als die Pforte im Tor bereits geöffnet wurde.
    Vor ihr stand ein Mann von etwa Mitte dreißig mit schwarzem Haar und blauen Augen, die sich bei Karas Anblick ungläubig weiteten. Er war allerdings ganz normal in Jeans und Karohemd gekleidet und erweckte nicht den Eindruck, ein Mönch zu sein. Dafür sah er so gut aus, dass er augenblicklich Karas Lust weckte.
    »Bitte, ich brauche Hilfe«, sagte sie dennoch. »Geistliche Hilfe.«
    »Da sind Sie hier an einem gänzlich falschen Ort.« Das klang abweisend. Er blickte über die Schulter.
    Kara folgte seinem Blick und sah, dass andere Klosterbewohner auf sie zukamen. Keiner von ihnen trug eine Kutte oder etwas anderes, das Ordenskleidung oder überhaupt geistliche Kleidung hätte sein können.
    »Gehen Sie! Schnell!«, zischte der Mann drängend. Laut fügte er hinzu: »Nach Fort William kommen Sie, wenn Sie, sobald Sie die Hauptstraße erreicht haben, rechts abbiegen und danach immer geradeaus.«
    »Lass die junge Dame rein, Cameron«, sagte einer der Männer, der zum Tor kam. »Sie haben bestimmt noch nicht gefrühstückt, Miss. Kommen Sie, wir haben gerade frisches Brot gebacken.«
    Cameron öffnete die Tür, aber sein Blick wirkte auf Kara bedrohlich. Als sie eintrat und die Männer und Frauen richtig erkennen konnte, die auf sie zukamen, wusste sie auch warum. Drei von ihnen gehörten zu denen, die sie vor drei Tagen in Edinburgh angegriffen hatten. Bevor sie fliehen konnte, wurde die Tür zugeknallt, und ein Schlag traf sie am Kopf. Sie verlor das Bewusstsein.
    »Hey, was soll denn das?« Cameron blickte Jack an, der sich hinter der Tür von der Seite angeschlichen und die Frau niedergeschlagen hatte. »Das ist doch nur eine Touristin, die sich verfahren hat.«
    »Ist sie nicht.« Patrick zog die Hand hinter dem Rücken vor, die er dort versteckt hatte.
    Auch die anderen hatten eine Hand hinter dem Rücken gehalten, die sie jetzt zeigten. Sie hielten Dämonendolche darin, die so hell glühten, dass Cameron geblendet die Augen verengte. Hastig trat er einen Schritt von der am Boden liegenden Frau zurück.
    »Sie ist eine von denen!«, sagte Patrick vehement. Sein Gesicht verzog sich zu einem strahlenden Lächeln. »Verstehst du nicht, Cameron? Sie ist die, die dem Jagdtrupp in Edinburgh entkommen ist. Und Gott hat sie direkt zu uns geführt.« Er hielt ihm den Dolch hin. »Hier. Sie gehört dir. Du hast die Ehre, heute deinen ersten Dämon zu töten.«
    Cameron warf einen Blick zur Tür. »Nicht hier. Ich glaube, ich habe auf dem Weg Wanderer gesehen, die in diese Richtung gingen. Falls sie auf die Idee kommen, hier einzukehren, hätten wir Probleme, denen die Leiche auf unserem Hof zu erklären.«
    »Er hat recht«, stimmte Jack ihm zu. Er bückte sich, hob die Frau auf und warf sie sich über die Schulter. »Die Kapelle ist sowieso der beste Ort dafür.« Er eilte, so schnell es seine Last erlaubte, zur Kapelle.
    Die anderen folgten ihm. Jack lud die Frau auf dem Altar ab, legte sie auf den Rücken und breitete ihre Arme so aus, dass ihre Brust völlig ungeschützt war. Patrick reichte Cameron den Dolch.
    »Hier. Beeil dich, bevor der Dämon wieder erwacht. Wir wissen ja, wie schnell sie sich von Verletzungen erholen.«
    Jack tastete den Brustkorb der Frau ab und deutete auf eine Stelle. »Hier. Wenn du den Dolch hier reinstichst und zwar so«, er führte die Bewegung vor, »dann triffst du direkt ihr schwarzes Herz.« Jacks Augen funkelten ebenso wie die der anderen erwartungsvoll.
    »Nur keine Scheu oder falsche Scham, ganz zu schweigen von Gewissensbissen.« Seymour nickte ihm zu und hielt ihm seinen Arm hin, der dick bandagiert war. »Du hast ja gesehen, was die Höllenbrut mit mir gemacht hat. Und Janet liegt immer noch auf der Krankenstation. Dafür wurdest du ausgebildet. Also los.«
    Cameron streckte die Hand nach dem Dolch aus. Eine durchdringende Sirene ließ sie alle zusammenzucken, die zeigte, dass irgendwo ein Feuer ausgebrochen sein musste. Der Pager an Patricks Gürtel piepte.
    »Was ist los? Wo brennt es?«
    »Die

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