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Das Blut der Rhu'u (German Edition)

Das Blut der Rhu'u (German Edition)

Titel: Das Blut der Rhu'u (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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macht. Selbst wenn wir das nicht durch das Ritual beschleunigt hätten, hättest du dich im Laufe von nach meiner Schätzung einem Jahr, höchstens zweien zu demselben Stadium entwickelt, das du jetzt erreicht hast. Und ebenso wie ein Mensch, der einmal die Geschlechtsreife erreicht hat, nicht wieder ins Stadium eines Kindes zurückkehren kann, kannst auch du nicht wieder der magisch unbegabte Mensch werden, der du vorher warst, und dich von normaler Nahrung ernähren.«
    Kyle legte seinen Kopf gegen ihren. »Du wirst dich daran gewöhnen, Carana. Und dann ist es gar nicht mehr schlimm.«
    Sie nickte langsam. »Ich glaube, ich habe die Lösung meines Problems tatsächlich bei der Gemeinschaft des Lichts gefunden.« Sie berichtete, was passiert war. »Dieser Mann, der mir geholfen hat zu fliehen, hat zum Abschied etwas gesagt, das ...« Sie schüttelte den Kopf. »Er sagte sinngemäß, dass ich mich meiner Natur als Dämonin nicht zu schämen brauche, weil ich trotzdem die Wahl habe, mich für das Gute zu entscheiden. Und er sagte auch, dass der einzige Weg, mein Leben zu meistern, darin bestünde, dass ich meine Natur akzeptiere.«
    Ihr Vater nickte vehement. »Da hat er verdammt recht.«
    Kara blickte ihn nachdenklich an. »Aber wenn er zur Gemeinschaft des Lichts gehört, warum hat er mir geholfen, statt mich zu töten? Er sagte zwar was vom fünften Gebot, aber wieso hält er sich daran und seine Kumpane nicht?«
    Ihr Vater zuckte mit den Schultern. »Er wird seine Gründe haben. Hauptsache, dir ist nichts passiert.« Er sah ihr forschend in die Augen. »Wie ist es, Carana? Bist du bereit, mit der Ausbildung deiner magischen Kräfte und dem Umgang mit deiner Sukkubusnatur zu beginnen?«
    Sie seufzte. »Verschwinden dann die bunten Schatten, die ich um alles herum sehe?«
    »Ja«, antwortete Cassie lächelnd. »Was du siehst, ist die Aura, die alles umgibt und durchdringt. Sie wahrzunehmen nennt man ›magische Sicht‹. Sie zu kontrollieren ist ganz leicht, wenn man weiß, wie es geht. Das zeige ich dir alles, sobald du dich ausgeruht hast.«
    Kara seufzte ergeben. »Ich werde also bei euch bleiben. Zumindest bis ich gelernt habe, mit meinen Kräften umzugehen.« Sie stand auf. »Ich komme um vor Hunger. Ich muss erst mal was essen. Wo ist die Küche?«
    Ihr Vater lächelte. »Der Inhalt des Kühlschranks schmeckt zwar nach wie vor lecker, aber er wird dich nicht sättigen. Ruf Tamon. Du brauchst nur intensiv an ihn zu denken und dir zu wünschen, dass er bei dir wäre. Dann wird er kommen.«
    Kara fühlte, dass sie errötete. Sie seufzte erneut, nickte und zog sich in ihr Zimmer zurück. Sie schloss die Augen und stellte sich vor, wie sie gestern mit Tamon den heißen Sex auf dem Fußboden des Kellerraums gehabt hatte. »Tamon ...«
    Sie fühlte seine Anwesenheit, noch ehe er sie in die Arme nahm, sie küsste und begann, ihr die Kleidung auszuziehen.
     
    *
     
    Patrick tobte innerlich und hatte große Mühe, sich nach außen hin nichts anmerken zu lassen. Nachdem das Feuer in der Bibliothek gelöscht war – Gott sei Dank waren keine wertvollen Bücher beschädigt worden! – und er mit den anderen in die Kapelle zurückgekehrt war, um die Leiche der Dämonin zu beseitigen, war die Höllenkreatur verschwunden. Cameron lag mit einer blutenden Wunde auf der Stirn bewusstlos am Boden. Zum Glück war ihm nichts Schlimmeres passiert. Der junge Mann war zutiefst zerknirscht, ebenso wie Jack, der sich die Schuld an dem Fehlschlag gab. Wäre er bei Cameron geblieben, wäre das nicht passiert. Die Kreatur musste wieder zu sich gekommen sein, kaum dass sie alle die Kapelle verlassen hatten.
    Nicht nur Patrick war inzwischen überzeugt, dass das Feuer in der Bibliothek ihr Werk gewesen war. Es schien aus dem Nichts gekommen zu sein, ohne jede erkennbare Ursache. Teufelswerk, eindeutig. Obendrein hatten die Dolche aufgehört, zu glühen und den Aufenthaltsort der Kreatur anzuzeigen, und auch Megan spürte die Dämonin mit ihren seherischen Sinnen nicht mehr. Sie hatte sich also getarnt. Nun gut. Es gab noch andere Methoden, sie ausfindig zu machen und vor allem, sie zu vernichten. Er würde auf keinen Fall zulassen, dass die erste Dämonin, die sie seit einem Vierteljahrhundert aufgespürt hatten, ihnen dauerhaft entkam.
    Patrick verfügte aus seiner Zeit in der Army, der er in seinen jungen Jahren angehört hatte, über ein paar Kontakte, die sehr nützlich waren. Er ging in sein Arbeitszimmer und verschickte eine

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