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Das Blut der Rhu'u (German Edition)

Das Blut der Rhu'u (German Edition)

Titel: Das Blut der Rhu'u (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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blickte ihn fragend an. »Das bedeutet?«
    »Dass die Bashirs jetzt eine Chance sehen, durch dich die Macht innerhalb unseres Clans an sich zu reißen. Ihre Matriarchin Catunua – Catena Bashir – ist, würden wir unsere magischen Kräfte einzeln gegeneinander messen, die Stärkste von uns. Zusammen mit ihren beiden Söhnen Casdiru und Camulal sind sie uns vieren ebenbürtig. Gemäß der Abstammungslinie bin ich aber das rechtmäßige Clanoberhaupt.«
    Kara begann zu begreifen. »Wenn ich mich auf ihre Seite schlagen würde, bekämen sie dadurch die Möglichkeit, dir deine Stellung streitig zu machen?«
    Ihr Vater nickte. »Catunua würde mir nicht nur meine Stellung streitig machen, sie würde sie an sich reißen und danach mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln verteidigen. Wobei sie über Leichen ginge, wenn es sein müsste. Wenn wir danach irgendwann den Kristall wieder zusammenfügen können, hätte sie das Sagen und damit die Kontrolle über seine Macht. Das Problem ist, dass die Bashirs der dunkle Teil unserer Familie sind. Machtgierig, egoistisch, rücksichtslos und manchmal brutal. Deswegen haben wir auch so wenig wie möglich mit ihnen zu tun. Durch dein Erwachen, Carana, bist du praktisch zum Zünglein an der Waage geworden. Solange du auf unserer Seite stehst, kann Catunua ihre Pläne mit dem Kristall – welche das auch immer sein mögen – vergessen. Wenn es ihr aber gelingt, dich auf ihre Seite zu bringen, dürfte es schwer sein, ihr Einhalt zu gebieten.«
    Kara blickte nachdenklich zu Boden. Das ergab einen logischen Sinn. Besonders im Hinblick darauf, dass Kassim – Casdiru – massiv versucht hatte, sie ihrer Familie zu entfremden.
    »Was ist mit unserem Cousin Camiyu? Wo steht er bei der ganzen Sache? Und wo ist er überhaupt?«
    Cal zog erstaunt die Augenbrauen hoch. »Du hast offenbar schon eine ganze Menge mitbekommen.« Er seufzte. »Es war ein Fehler, dir nicht alles von Anfang an zu sagen. Aber ich dachte wirklich, dass dich das überfordert. Verzeih mir bitte.«
    Kara nickte. »Da hattest du gar nicht mal unrecht. Ich fühle mich immer noch überfordert. Und das umso mehr, je mehr ich erfahre. Aber die ganze Situation nimmt darauf nun mal keine Rücksicht. Also ziehe ich es vor, alles zu erfahren, was ich wissen muss, um ein vollwertiges Mitglied dieser Familie zu sein.«
    Ihr Vater grinste. »Okay, ich habe verstanden.« Er wurde ernst. »Camiyu ist seit Jahren auf der Suche nach den fehlenden Teilen des Arrod’Sha. Wo genau er sich im Moment aufhält, wissen wir nicht. Wir haben schon lange nichts mehr von ihm gehört. Über zwanzig Jahre, um genau zu sein.«
    »Ich habe Tante Kay sagen hören, er hätte sich für den falschen Weg entschieden. Was hat sie damit gemeint?«
    Cal zuckte mit den Schultern. »Sie und Camiyu haben sich kurz vor seinem Aufbruch heftig gestritten. Wir versuchen die ganze Zeit, die fehlenden Teile auf magische Weise aufzuspüren. Scrying, Pendeln, Suchrituale und so weiter. Das ist das, was du neulich Nacht mitbekommen hast. Camiyu wollte in alten Schriften der Menschen nach Hinweisen suchen. Cayuba fand allein schon den Gedanken lächerlich, erklärte ihn für einen Dummkopf und Schlimmeres, ein Wort gab das andere – und das war es. Camiyu verschwand und ward seitdem nicht mehr gesehen.«
    »Wenn er wiederkommt, auf welcher Seite wird er dann stehen?«
    »Auf unserer. Er würde niemals freiwillig auf derselben Seite stehen wie Casdiru. Die beiden hegen keinerlei Sympathie füreinander und sind nur eine Haaresbreite von offener Feindschaft entfernt. Warum, das wissen nur sie allein.« Er blickte Kara eindringlich an. »Und damit bist du der entscheidende Faktor, solange Camiyu verschwunden bleibt. Selbst wenn er wieder auftaucht – irgendwann wird er das –, ist es fraglich, wie dann das Machtgefüge der Rhu’u aussähe, wenn du auf Catunuas Seite stündest. Sie ist nicht nur die Stärkste, sondern auch die Älteste von uns und verfügt über magisches Wissen, das meines bei Weitem in den Schatten stellt. Sie könnte wahrscheinlich deine magische Kraft benutzen, um ihre eigene zu verstärken, und sich dann zum Oberhaupt aufschwingen, selbst wenn Camiyu da wäre, um uns zu unterstützen.« Er blickte sie nachdenklich an. »Wenn du wirklich alles wissen willst, dann gibt es dafür eine Möglichkeit: das Wissen des Blutes .«
    Kara blickte ihn fragend an. »Was ist das?«
    »Unser Blut hat eine Besonderheit. Es speichert die Informationen, die

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