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Das Blut der Rhu'u (German Edition)

Das Blut der Rhu'u (German Edition)

Titel: Das Blut der Rhu'u (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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vollkommen durchtränkte und ein Band zwischen ihnen und ihm formte, das niemals wieder aufgelöst werden konnte.
    »Arrod’Sha!« , rief Daruluk neun Mal das Wort der Macht und siegelte damit die Kraft in den Stein, der daraufhin zu einer perfekten Kugel erstarrte.
    Sie glühte noch einmal auf, verblasste langsam und blieb schließlich als dunkelroter, fast schwarzer, schwach durchsichtiger Kristall in der Hand des Dämons zurück. Er reichte ihn Rhu’Ca. Sie hielt ihn in einer Hand und legte einen Finger der anderen Hand auf ihn. Dasselbe taten ihre Geschwister. Als ihre neun Finger einander mit den Spitzen berührten, floss eine schier unglaubliche Kraft aus dem Kristall in sie alle. Mächtiger und stärker als alles, was sie sich in ihren kühnsten Träumen erhofft hatten.
    Allerdings hatte die Sache einen kleinen Schönheitsfehler, wie sie sofort bemerkten. Nicht die Rhu’u kontrollieren den Arrod’Sha, sondern Daruluk. Ohne seine Zustimmung, seinen Willen, waren sie genauso machtlos wie zuvor.
    Rhu’Ca erstickte ihre aufkeimende Wut und die ihrer Geschwister mit eisernem Willen und lächelte Daruluk an. »Vielen Dank – Meister«, sagte sie ruhig. »Die Rhu’u werden dir treu dienen bis zum Tod.« Bis zu deinem Tod , fügte sie in Gedanken hinzu.
    Daruluk lachte zufrieden. »Dann macht euch ans Werk, meine Scharfrichter. Tötet Naguruth!«
    »Wir sind schon unterwegs.« Rhu’Ca führte ihre Geschwister zu ihrem eigenen Lager zurück, wo sie den Arrod’Sha sorgfältig auf einen Sockel setzten und mit ihren magischen Sinnen seine Macht sondierten.
    »Daruluk hat uns reingelegt!«, knurrte Cabu wütend.
    »So etwas war zu erwarten«, sagte Rhu’Ca gelassen. »Immerhin hat er in einem Punkt Wort gehalten. Die Macht, die er uns gab, ist zwar nicht groß genug, um dem Herrn der Unterwelt die Stirn zu bieten. Und so hoch wollen wir auch gar nicht hinaus. Aber sie reicht aus, uns an die Spitze der Dämonendynastien zu setzen und eine der Zehn Mächtigen Fürstenfamilien zu werden. Solange wir zusammenhalten.«
    Sie betrachtete den Kristall von allen Seiten. »Wir werden herausfinden, wie er den Arrod’Sha kontrolliert, und seine Kontrolle brechen. Danach ...«
     
    *
     
    Daruluk lag besiegt am Boden. Die neun Rhu’u blickten mitleidlos auf ihn herab.
    »Hast du gedacht, du könntest uns ewig versklaven?«, fragte Rhu’Ca ihn kalt. »Wir hatten in diesem Punkt eigene Pläne. Und nachdem wir herausgefunden haben, wie du den Kristall kontrollierst, war es leicht, dir diese Kontrolle zu entreißen. Jetzt sind wir die Herren in deinem Reich.«
    Daruluk lachte. »Dann freut euch daran, solange ihr noch könnt. Ihr werdet feststellen, dass es ziemlich schwer ist zu behalten, was man gewonnen hat.«
    Das waren seine letzten Worte. Ein mächtiger Energieball tötete ihn. Die Rhu’u übernahmen die Herrschaft über die Feuerflüsse. Als Erstes töteten oder unterjochten sie mit der Magie des Arrod’Sha alle Dämonen, die sie für ihre Feinde hielten, und genossen die Furcht, die sie damit in der Unterwelt verbreiteten.
    Aber unmittelbar danach begann die Spaltung. Die Hälfte der Rhu’u, unter Führung von Cabu, dem Zweitältesten, wollte die gesamte Unterwelt unterwerfen. Die andere Hälfte unter Rhu’Cas Leitung wollte die Stellung, die sie erreicht hatten, festigen und ansonsten ihr Leben genießen. Es kam zu einem ernsten Zerwürfnis zwischen den beiden Parteien, das die übrigen Dämonen ausnutzten, um sie anzugreifen in dem Bestreben, sich der Gefahr zu entledigen, die ihnen so plötzlich durch die Rhu’u entstanden war.
    Durch den internen Streit war die Macht des Arrod’Sha zwar geschwächt, aber sie reichte noch aus für einen erbitterten Widerstand der Rhu’u gegen ihre Angreifer. Während sieben Rhu’u sich ein Duell mit einigen Dämonen lieferten, überfielen andere ihr Lager, töteten die beiden zurückgebliebenen Wächter des Arrod’Sha und versuchten, die Macht des Kristalls zu benutzen, um die Rhu’u endgültig zu vernichten.
    Doch da der Kristall mit dem Blut der Rhu’u erschaffen worden war, konnte er nicht gegen sie eingesetzt werden. Er weigerte sich, gegen sie zu arbeiten, als hätte er einen eigenen Willen. Mit dem Tod zweier seiner Schöpfer war aber seine Kraft schwächer geworden. Die Feinde versuchten, ihn zu zerstören, aber obwohl sie ihre geballten Kräfte auf ihn warfen, erwies er sich als unzerstörbar. Stattdessen spaltete der Angriff ihn in neun Teile, von denen zwei kaum

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