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Das Blut der Rhu'u (German Edition)

Das Blut der Rhu'u (German Edition)

Titel: Das Blut der Rhu'u (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Blutes kann durch keinen Zauber abgeschirmt oder gar zerschnitten werden.«
    Cayelu nickte. »Der Mond steht heute Nacht günstig für das Ritual der Blutsuche. Ich bereite mich gleich darauf vor.« Er zögerte. »Ich fühle, dass Carana lebt. Aber ...« Er schüttelte den Kopf.
    Cal nickte. »Ich weiß, mein Junge. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun. Und mögen alle Götter und Dämonen Catunua gnädig sein, wenn sie ihr etwas angetan hat!«
    *
    Jarod blickte auf die alte Mauer des ehemaligen Klosters St. George the Pure, die alles andere als einen einladenden Eindruck machte. Sie sah im Gegenteil überaus abweisend aus und ließ ihn ahnen, was ihn im Innern erwarten würde, wenn er sich die Leute zur Brust nahm. Die Tür stand einladend offen. Jarod folgte der Einladung und trat in einen Hof, der nicht den Eindruck erweckte, als residierte hier ein Nest von Verbrechern, die vor eiskaltem Mord nicht zurückschreckten. Neben der Tür befand sich ein kleiner Laden. In den Auslagen der großzügigen Fensterfront, die von einer Pergola überdacht war, gab es alles von Honig über Kräutertee, Seife und Handarbeiten bis zu Wollerzeugnissen und handgemachter Kleidung.
    Jarod hatte sich über die Gemeinschaft des Lichts informiert, die ganz offen unter diesem Namen ihren Hof bewirtschaftete und im Internet mit dessen Erzeugnissen warb, die sie auch in einem Laden in Glenfinnan und in Fort William verkauften. Es gab nichts Auffälliges über diese Leute, nicht einmal einen Strafzettel für den auf die Gemeinschaft zugelassenen Ford Transit, der neben dem Laden parkte und in dessen Motorraum ein Mechaniker schraubte.
    »Guten Morgen, Sir.«
    Der Mann richtete sich auf und zog reflexartig den Kopf ein, um nicht an die aufgestellte Motorhaube zu stoßen.
    »Morgen, Sir«, erwiderte er Jarods Gruß und musterte ihn abschätzend von oben bis unten aus seinen tiefblauen Augen. Er zog einen fleckigen Lappen aus der Tasche seiner Jeans, wischte sich die Hände ab und strich sich sein schwarzes Haar zurück. »Was haben wir verbrochen, dass uns die Polizei besucht?«
    »Wie kommen Sie darauf, dass ich von der Polizei bin?«
    Der Mann grinste. »Sehe ich Ihnen an.«
    Jarod blickte ihn aufmerksam an. »Sie haben offensichtlich Erfahrung mit der Polizei, Mister ...«
    »Cameron Wolf. Und nein, ich besitze lediglich eine gute Menschenkenntnis. Was können wir für Sie tun, Mister ...«
    »Inspector Jarod Kane, CID Edinburgh. Ich würde gern mit dem Leiter, Chef, Oberhaupt Ihrer Gemeinschaft sprechen.«
    Wolf steckte das Tuch in die Tasche zurück. »Das ist Mr Patrick Buchanan. Kommen Sie mit. Ich bringe Sie zu ihm.«
    Patrick Buchanan. Jarod hielt es nicht für einen Zufall, dass das Oberhaupt denselben Namen trug wie der Mann, der Jeremia Cuthbert mit dem Mord an Kara beauftragt hatte. Jarod folgte Wolf vorbei an gepflegten Blumenbeeten mit einem alten Brunnen darin, um den herum ein breitblättriges Gewächs wucherte, das Jarod nicht kannte.
    »Wie viele Menschen leben hier?«, wollte er wissen.
    »Hunderteinundzwanzig.«
    »Wo sind die alle?« Für eine so große Gemeinschaft war es verdächtig still und menschenleer.
    »Schafe hüten unten am See, im Garten hinter den Gebäuden Kräuter und Äpfel ernten, in den Arbeitsräumen Wolle verspinnen, ein paar Glückliche dürfen in der Bibliothek sitzen und lesen, und ich habe die dankbare Aufgabe, dafür zu sorgen, dass das alte Monster«, er deutete mit dem Daumen über seine Schulter in Richtung des Fords, »noch ein paar Meilen weiterläuft.«
    Er öffnete die Tür des Hauptgebäudes und ließ Jarod den Vortritt. Ein Mann Mitte sechzig kam ihnen entgegen, der Jarod wachsam anblickte.
    »Patrick, das ist Inspector Kane vom Criminal Investigation Department in Edinburgh. Er will was mit dir besprechen.«
    Jarod zog seinen Dienstausweis und hielt ihn Buchanan hin. »Guten Morgen, Sir. Wenn wir in Ihr Büro gehen könnten?«
    Patrick Buchanan nickte. »Einen Moment bitte, Inspector.« Er winkte Wolf zu sich und ging mit ihm ein paar Schritte zur Seite, wo er ihm etwas zuflüsterte.
    Wolf blickte Jarod kurz an und nickte. »Möchten Sie auch ein paar Äpfel, Inspector? Wenn ich schon welche hole, kann ich Ihnen ein paar mitbringen.«
    »Nein danke.« Jarod war sich sicher, dass Buchanan dem Mann garantiert nicht aufgetragen hatte, Äpfel zu holen. Dazu hätte er nicht flüstern müssen.
    »Kommen Sie bitte, Inspector Kane.« Buchanan führte Jarod in ein geräumiges, modern

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