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Das Blut der Rhu'u

Das Blut der Rhu'u

Titel: Das Blut der Rhu'u Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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Angst, Carana. Ich habe dir versprochen, dass ich dir nicht wehtun werde. Komm.«
    Vielleicht sollte sie es nicht tun, da sie ihn noch keine zwei Stunden kannte, aber er war ihr Vater und sie vertraute ihm, weil sie seine Liebe zu ihr gespürt hatte, als er sie umarmte. Sie ging zu ihm. Er lächelte und drückte ermutigend ihre Hand und hielt sie fest, während sich auch die anderen an den Händen fassten und einen Kreis um den Altar bildeten.
    »Carana anáree pi zitágunee« , sagte er und begann, um den Altar herumzugehen. Kara machte wie die anderen die Bewegung mit. Kay wiederholte dieselben Worte, ebenso Kyle und Cassie.
    Als Kara an der Reihe war, sagte sie: »Yin anáree pi zitágunee.« Sie hatte keine Ahnung, woher sie wusste, dass sie ein anderes Wort sagen musste und welches, aber sie wusste, dass es richtig war, auch wenn sie den Sinn der Worte nicht verstand.
    Sie hatten den Altar einmal umrundet. Alle öffneten ihre Roben und ließen sie zu Boden fallen. Auch Kara, obwohl es ihr unangenehm war, nackt vor anderen Menschen zu stehen, von denen zwei Männer waren, Vater hin, Bruder her. Doch dieses Gefühl wurde von zunehmender Erregung verdrängt.
    Ihr Vater hob sie hoch und half ihr, sich auf den Altar zu legen. Er beugte sich zu ihr herab und strich ihr über das Gesicht. Die Berührung weckte vollends ihre Lust. Wofür sie sich schämte, denn er war schließlich ihr Vater.
    »Es ist alles in Ordnung, Carana. In wenigen Minuten bist du endlich du selbst.«
    Dasselbe hatte er im Traum zu ihr gesagt. Er streckte die Hände aus und hielt sie über ihren Körper. Die anderen taten dasselbe, ehe sie begannen, erneut um den Altar zu schreiten. Dabei murmelten sie erst leise, dann zunehmend lauter: »Zitágunee, Rhu’Carana! Zitágunee!«  
    Eine unsichtbare Kraft drang in Kara ein, die ihren Körper wie von Stromstößen zucken ließ. Sie hatte das Gefühl zu zerfließen. Hatten die vier zunächst in derselben Tonlage dieselbe Melodie gesungen, teilten sich ihre Stimmen in einen mehrstimmigen Gesang in verschiedenen Tonlagen und Melodien auf. Deren Echo vervielfältige sich in Karas Seele und Körper, schwoll zu einem Crescendo an, das durch sie brauste wie ein Sturm und etwas mit sich fortriss, das bisher ein Teil von ihr gewesen war. An seiner Stelle strömte eine Kraft in sie ein, die ihre Sinne schärfte, und die sie in jeder Muskelfaser spürte. Gleichzeitig rumorte in ihr ein Hunger, ein Verlangen, das sie schier wahnsinnig machte.
    Der Gesang verstummte. Ihre Familie sah sie lächelnd an.
    »Es fehlt nur noch ein Detail, dann ist die Erweckung abgeschlossen«, sagte ihr Vater.
    Er trat zur Seite, und auch die anderen zogen sich vom Altar zurück, vor dem aus dem Nichts ein Mann auftauchte, schwarzhaarig, glutäugig und göttlich schön. Auch er war nackt und lächelte ihr zu. Sein pralles Glied zeigte deutlich, wozu er gekommen war. Kara, vom Sukkubus-Hunger getrieben, sprang vom Altar und warf sich ihm in die Arme, presste sich an ihn, küsste ihn und fühlte ihren Körper vibrieren. Sie konnte es kaum erwarten, den Mann in sich zu spüren.
    Er lachte leise und bettete sie auf den Boden, auf dem ein dickes, weiches Tierfell lag, das vorher noch nicht dort gewesen war. Dessen Haare kitzelten angenehm auf Karas Haut, ein sehr sinnliches Gefühl, das ihre Lust zusätzlich steigerte. Sie legte sich auf den Rücken, spreizte die Beine und zog den Mann zu sich herab, half ihm, in ihre Tiefe einzutauchen, und begrüßte die Vereinigung mit einem lustvollen Schrei.
    Ab dem Moment begann der Rausch, der dem Akt eine Intensität gab, die weit jenseits alles Menschlichen lag. Es hatte nichts mit Liebe zu tun, nicht mal im Entferntesten. Es war purer Sex, Lust und zärtliche Wildheit. Der Hunger in ihr sog die erzeugte Energie auf, stachelte die Lust des Mannes an und gab sich ihm und dem Rausch hin, bis er bei ihnen beiden in einem so heftigen Orgasmus gipfelte, wie Kara ihn noch nie erlebt hatte. Sie sah goldene und regenbogenfarbene Funken um sich und ihn herumtanzen und fühlte ihr Blut so heiß durch ihre Adern strömen, dass es hart an der Schmerzgrenze war. Trotzdem war es herrlich und ließ sie schließlich wohlig erschöpft und gesättigt still liegen.
    Der Mann zog sich langsam aus ihr zurück, aber Kara spürte ihn immer noch in sich. Eine ungeheure Kraft durchströmte ihren Körper. Sie fühlte sich mächtig und allem überlegen. Ein beflügelndes Hochgefühl, das sie schwindelig machte. Himmlisch!

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