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Das Blut der Rhu'u

Das Blut der Rhu'u

Titel: Das Blut der Rhu'u Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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besten suche ich mir schnellstmöglich einen Freund.«
    Kay lachte. »Unmöglich.«
    Kara blickte ihre Tante irritiert an. »Und wieso?«
    »Weil ein einziger Mensch nicht genug Energie besitzt, um ganz allein einen Sukkubus oder Inkubus zu ernähren«, erklärte ihr Vater. »Die Energiemenge, die wir benötigen, kann nicht einmal der kraftvollste Mensch auf die Dauer aufbringen.« Er nickte. »Ich weiß, wovon ich rede. Ich wollte deiner Mutter weitgehend treu bleiben, aber der Versuch, sie als einzige Nahrungsquelle zu nehmen, hat uns beide an den Rand des Todes gebracht. Ich wurde nicht mehr satt, und sie wurde immer schwächer, weil ich ihre Energie verbraucht habe. Am Ende haben wir uns geeinigt, dass ich jeden zweiten Tag sozusagen auswärts essen gehe. Die einzigen Wesen, die genug Energie zur Verfügung haben, sind andere Sukkubi und Inkubi. Allerdings wird der Geschmack immer nur derselben Energie sehr schnell schal, sodass sie uns irgendwann nicht mehr schmeckt.«
    Kara versuchte, das zu begreifen, und verstand nur eines: »Soll das heißen, dass ich in Zukunft ausschließlich mit irgendwelchen Männern schlafen muss, die ich irgendwo für einen One-Night-Stand aufreiße?« Der Gedanke verursachte ihr Übelkeit.
    Kyle schüttelte verständnislos den Kopf. »Wo ist das Problem? Carana, du bist ein Sukkubus . Das ist deine Natur. Du hast ein Recht, sie auszuleben. Begreif doch: Wenn du es nicht tust, verhungerst du und stirbst!« Er lächelte ermutigend. »Ich habe die Notwendigkeit einfach zum Beruf gemacht und verdiene mein Geld als Callboy.«
    »Prostitution ist illegal«, entfuhr es ihr spontan.
    Er grinste. »Wer spricht denn von Prostitution? Cassie und ich sind Inhaber eines stockseriösen Begleitservices. Und jeder, der bisher versucht hat, uns Prostitution nachzuweisen, war am Ende zutiefst davon überzeugt, dass wir beide nichts anderes sind als überaus kultivierte Gesellschaft und Begleiter, mit denen absolut nichts anderes passiert als Eventbesuche und ausgesprochen geistreiche Unterhaltung.« Sein Grinsen wurde breiter. »Kannst du dir eine bessere Möglichkeit vorstellen, uns unser tägliches ›Brot‹ zu beschaffen?«
    Kara starrte erst ihn, dann den Rest der Familie an. »Ihr erwartet doch nicht etwa von mir, dass ich das auch tue? Tut mir leid, das kann ich nicht!«
    »Nein, Carana, das erwartet niemand von dir«, versicherte ihr Vater. »Als ich in Lochinver lebte, bin ich jeden Tag mit dem Boot zum Fischen gefahren, habe die Fische mit Magie in meine Netze geholt und in der Zwischenzeit auf der anderen Seite der Welt mit irgendeiner Frau geschlafen. Diese Möglichkeit steht dir leider nicht zur Verfügung, weil das Menschenblut in dir verhindert, dass du teleportieren, also dich kraft deines Geistes an einen anderen Ort versetzen kannst. Aber es gibt natürlich viele andere Möglichkeiten. Ich arbeite gegenwärtig als Fremdenführer. Da ergeben sich mehr als genug Gelegenheiten.«
    »Und ich betreibe ein Tätowierstudio«, sagte Kay und fügte lächelnd hinzu: »Manche Männer bezahlen meine Arbeit in höchst angenehmen Naturalien.« Sie wurde wieder ernst. »Niemand verlangt von dir, dass du auch einen Beruf ergreifst, der uns die Nahrungsbeschaffung erleichtert. Es geht auch so. Geh in irgendeine Disko oder auf ein Volksfest, und in spätestens einer halben Stunde kannst du essen. Wenn du deine Lockmagie einsetzt, sogar in weniger als einer Minute.«
    Kara schüttelte den Kopf. »Promiskuität liegt mir nicht.«
    »Dann bleibt dir nur ein Inkubus als Partner«, betonte ihr Vater. »Aber die wenigsten von uns gehen untereinander derartige Partnerschaften ein. Die Wahrscheinlichkeit, dass du einen Inkubus findest, der sich mit dir verbindet, ist verschwindend gering. Und völlig ausgeschlossen, dass du einen findest, mit dem dich Liebe verbindet. Wir sind und bleiben Dämonen. Das heißt, dass die meisten von uns keine Seele haben. Wir alle haben eine, weil unter unseren Vorfahren eine Menschenfrau war. Das Menschenblut bringt die Seele sozusagen mit sich. Tamon zum Beispiel ist ein reiner Inkubus und hat keine.« Er legte ihr die Hand auf den Arm. »Es tut mir leid, Carana, aber du wirst auch in diesem Punkt dein Leben vollkommen umstellen müssen.«
    »Ein fester Freund scheidet auch deshalb aus«, sagte Cassie, »weil ein normaler Mensch kaum damit klarkommt, mit einem Sukkubus liiert zu sein. Mal abgesehen davon, dass die wenigsten Menschen an unsere reale Existenz glauben.«
    »Kann

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