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Das Blut der Rhu'u

Das Blut der Rhu'u

Titel: Das Blut der Rhu'u Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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waren spürbar glücklich, Kara gefunden zu haben, und gaben sich die größte Mühe, ihr die Integration in die Familie zu erleichtern. Nur Kay war zurückhaltender. Sie spürte Karas Unsicherheit und ließ sie auf ihre eigene Weise damit klarkommen, hatte aber signalisiert, dass sie ebenfalls jederzeit für sie da wäre.
    »Und wenn wir doch einmal auffallen«, fuhr Cal fort, »und das ein gewisses Maß überschreitet, ist es Zeit umzuziehen. So wie damals, als deine Mutter ermordet wurde. Die Jäger hatten uns aufgespürt, obwohl ich unseren Unfalltod vorgetäuscht hatte. Danach hielten Cayuba und ich es für geraten, erst einmal aus Schottland zu verschwinden. Wir waren ein paar Jahre in Cornwall, ehe wir uns fünfzehn Jahre später hier in Inverness niederließen.«
    »Und meine Mutter war wirklich mit dir verheiratet? Ganz legal mit Heiratsurkunde und so?«
    »Ja. Ist das für dich so schwer zu glauben?«
    »Allerdings. Dass meine Mutter verrückt nach dir war und das für Liebe hielt, kann ich schon verstehen. Schließlich heißt es in den Legenden, wer einmal Sex mit einem Inkubus oder Sukkubus hatte, kann niemals mehr Erfüllung mit einem Menschen finden. Aber du? Wieso hast du sie geheiratet?«
    Er lächelte. »Als ich deiner Mutter begegnet bin, da entwickelte ich plötzlich dieses allzu menschliche Gefühl von Liebe.« Er blickte Kara liebevoll an. »Glaub mir, Carana, ich habe deine Mutter so sehr geliebt, wie ein Mensch sie nicht inniger hätte lieben können. Ich würde mein Leben geben, wenn ich sie dafür dem Tod entreißen könnte. Und ich liebe auch meine Kinder. Ich hoffe, das fühlst du.« Er ergriff ihre Hand. »Es macht mich sehr glücklich, dich gefunden zu haben. Hätte ich früher von deiner Existenz gewusst, hätte ich dich sofort zu mir geholt. Du gehörst zu uns.«
    Sie blickte ihn nachdenklich an. »Warst du auch mit Cassies Mutter verheiratet?«
    »Nein. Cassilya war im Gegensatz zu dir und Cayelu zumindest von mir nicht geplant. Ihre Mutter war nur ein One-Night-Stand, aber eine Hexe und hat während unserer Vereinigung einen Zauber benutzt, um schwanger zu werden.« Er verzog das Gesicht. »Sie hat genau gewusst, dass ich ein Inkubus bin, und wollte deshalb ein Kind von mir, in dem sich meine magischen Kräfte zusammen mit ihren kumulieren sollten. Das hat auch ganz gut geklappt.«
    »Und wieso lebt Cassie jetzt bei dir und nicht bei ihrer Mutter?«
    »Daran ist die Gemeinschaft des Lichts schuld. Cassilyas Rhu’u-Blut war vom Tag ihrer Geburt an voll entwickelt. Der Seher der Gemeinschaft hat sie aufgespürt. Ihre Mutter wusste nicht, dass die Gemeinschaft hinter uns her ist.« Er zuckte mit den Schultern. »Es gab keinen Grund, ihr das zu sagen, weil ich nicht ahnen konnte, dass sie von mir schwanger werden würde. Ich dachte, ich sehe sie nie wieder. Deshalb habe auch ich erst von Cassilyas Existenz erfahren, als sie geboren war. Ihre Mutter starb bei dem Versuch, sie zu beschützen. Ich kam zu spät, um sie zu retten, aber gerade noch rechtzeitig, um Cassilya aus den Fängen des Babykillerkommandos der Gemeinschaft zu reißen. Seitdem lebt sie bei uns.«
    »Warum hasst die Gemeinschaft uns so sehr? Was haben wir ihnen getan?«
    Ihr Vater lächelte. »Du hast ›uns‹ gesagt. Du beginnst, dich langsam als eine von uns zu fühlen.«
    Kara seufzte. Sie gewöhnte sich tatsächlich an die veränderten Umstände und die Tatsache, dass diese dämonische Familie ihre Blutsverwandtschaft war, egal wie sehr sie sich dagegen wehrte. Sie fragte sich, ob sie sich jemals als ein Teil ihrer Familie fühlen würde, ob sie akzeptieren konnte, eine halbe Dämonin zu sein. Dass sie sich damit wohlfühlen würde, mit ständig wechselnden Männern zu schlafen, erschien ihr dagegen ausgeschlossen. Obwohl sie es inzwischen als Notwendigkeit akzeptiert hatte.
    »Die Gemeinschaft ist eine Horde von Fanatikern«, beantwortete Cal ihre Frage. »Sie glauben, von Gott persönlich den Auftrag erhalten zu haben, explizit die Familie Rhu’u auszulöschen.«
    Kara schüttelte den Kopf. »Wie kommen die denn darauf? Vor allem, woher wissen die von unserer Familie?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Sagen wir mal so: Jemand, der von unserer Existenz unter den Menschen weiß, hat uns sozusagen denunziert und wollte sich der Gemeinschaft des Lichts bedienen, um uns loszuwerden.« Er grinste. »Hat nur bis heute nicht geklappt.« Er wurde ernst. »Jedenfalls, Carana, ist es ungeheuer wichtig, dass du deine Kräfte

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