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Das Blut der Rhu'u

Das Blut der Rhu'u

Titel: Das Blut der Rhu'u Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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jetzt sollten Sie gehen. Sonst wird Patrick doch noch misstrauisch.«
    Dem Argument konnte Jarod sich nicht verschließen und folgte Wolf zum Tor. »Auf Wiedersehen, Inspector. Aber bitte erst, wenn Sie genug gegen die Gemeinschaft in der Hand haben, um der ganzen Bande das Handwerk zu legen und der Hydra nicht nur einen Kopf abzuschlagen.«
    Jarod fuhr nach Edinburgh zurück und fühlte sich frustriert. Wenn es etwas gab, das für ihn noch schlimmer war als fehlende Hinweise auf einen Täter, dann war es, den oder die Täter genau zu kennen, aber keinen einzigen Beweis zu haben. Als Erstes überprüfte er nach seiner Rückkehr Cameron Wolf. Gegen den Mann lag nichts vor. Er hatte eine ebenso blütenweiße Weste wie der Rest der Mitglieder seiner Gemeinschaft, der er vor fünfzehn Jahren beigetreten war. Jarod hätte jedoch zu gern gewusst, welches Spiel er wirklich spielte. Vor allem, wie er zu Kara stand. Jarod konnte sich des Gefühls nicht erwehren, dass Wolf Pläne mit ihr hatte, die trotz seiner gegenteiligen Versicherung nicht unbedingt ihrem Wohl dienten. Aber das würde er noch herausfinden.
     
    *
     
    Kara brach ihren nächsten Versuch, mit ihrer Familie auf geistiger Ebene in Kontakt zu treten, erschöpft ab. Zwar hatte sie während der vergangenen vier Tage ihrer Gefangenschaft erheblich darin an Praxis gewonnen, aber es nutzte nichts. Die Bashirs hatten eine Art Schutzschild um das Haus gelegt, den Kara nicht durchdringen konnte. Immerhin hatte sie durch die fruchtlosen Versuche begriffen, wie sie einen solchen Schild abtasten und ausloten konnte. Sie hatte sogar festgestellt, dass Catunua dessen Kraftquelle war. Möglicherweise konnte sie den Schild zum Einsturz bringen, wenn sie Catunua irgendwie ausschaltete. Aber Kara war sich nicht sicher, ob das so funktionierte. Außerdem kam sie nie allein zu ihr, sondern immer in Begleitung von mindestens einem ihrer Söhne.
    Diese Besuche waren höchst unangenehm. Catunua versuchte alles, Kara auf ihre Seite zu bringen. Sie demonstrierte ihr ihre eigene magische Macht und versprach ihr, Karas Kräfte bis zu demselben Niveau auszubilden, wenn sie ihr dafür Loyalität schenkte. Doch Kara wusste längst, dass man die angeborene Fähigkeit für ein solches Niveau haben musste, sonst wäre alle Ausbildung nutzlos. Außerdem glaubte sie nicht, dass Catunua eine Konkurrenz mit denselben Kräften neben sich dulden würde.
    Catunua bestrafte ihre Ablehnungen auf äußerst schmerzhafte Weise. Als Nächstes kamen Drohungen und weitere Qualen, um sie gefügig zu machen. Kara ließ sich nicht erweichen. Natürlich war ihr klar, dass sie diese Folter nicht auf Dauer würde aushalten können. Schon jetzt packte sie jedes Mal die Angst vor den nächsten Schmerzen, sobald sie Catunua kommen hörte. Aber eine Flucht schien ohne Hilfe von außen unmöglich zu sein. Ihr Zimmer war ständig abgeschlossen, die Fenster vergittert.
    Da sie ihre Familie nicht erreichen konnte, war der nächste systematische Schritt, den Zusammenbruch ihres Widerstands vorzutäuschen, sich kooperativ zu geben und zu hoffen, dass das irgendwann die Wachsamkeit der Bashirs ihr gegenüber einschläfern würde, damit sie eine Gelegenheit zur Flucht bekam. Das Problem war nur, ihren angeblichen Sinneswandel überzeugend genug darzustellen. Zu allem Überfluss trieb sie ihr seit Tagen unbefriedigter Sukkubus-Hunger langsam in den Wahnsinn.
    Die Tür ihres Zimmers wurde aufgeschlossen, und Camulal trat mit einem Essenstablett in der Hand ein. Er lächelte ihr zu und musterte sie intensiv. »Hungrig?«, fragte er.
    Kara wusste, dass er damit nicht ihren Magen meinte, der seit dem Erweckungsritual nur noch gewohnheitsgemäß nach kulinarischen Genüssen verlangte, durch die sie nicht mehr satt wurde. Natürlich war sie hungrig, aber um nichts in der Welt hätte sie das zugegeben. Sie schüttelte den Kopf.
    Camulal lächelte. »Ich kann es fühlen.«
    »Was fragst du dann?«
    »Aus Höflichkeit.« Er stellte das Tablett auf den Tisch neben der Tür, schloss sie und wandte sich ihr wieder zu. »Du musst Nahrung zu dir nehmen und bei Kräften bleiben.«
    »Bisher wurde mir keine angeboten, die ich verdauen könnte«, knurrte Kara und schätzte ihre Chancen ab, an ihm vorbei zur momentan nicht verriegelten Tür zu gelangen. Er würde sie abfangen, noch ehe sie die Klinke heruntergedrückt hätte.
    Er lächelte, während er sich ungeniert auszog. »Na, was glaubst du, warum ich hier bin und nicht Casdiru?«
    Allein

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