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Das Blut der Rhu'u

Das Blut der Rhu'u

Titel: Das Blut der Rhu'u Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mara Laue
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hat, nachdem Cameron ihnen gesagt hat, dass wir fast alle Teile des Arrod’Sha bereits besitzen beziehungsweise in kürzester Zeit besitzen werden, jeden Grund, verstärkt nach uns zu suchen, um uns zu erledigen. Wir können hier nicht bleiben. Und unser neues Domizil wird aus Sicherheitsgründen höchstwahrscheinlich sehr weit von Schottland entfernt sein.«
    Er strich ihr über das Gesicht. »Das muss aber nicht bedeuten ...«
    Ihre Hand auf seinem Mund unterbrach ihn. Sie schüttelte den Kopf. »Wir kennen uns kaum, Jarod. Davon abgesehen bin ich ein Sukkubus. Ich kann mir nicht vorstellen, dass du eine Beziehung mit einer Frau haben willst, die dir nicht treu sein kann. Nicht dass ich das nicht wollte; ich kann es nicht.«
    »Ich weiß.« Er drückte sie fester an sich. »Habe ich dir jemals aus deiner Natur einen Vorwurf gemacht?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das ändert nichts an der Tatsache, dass es mit uns nicht gut gehen würde.«
    »Das kannst du nicht wissen.«
    Sie nickte und schüttelte gleich darauf den Kopf. »Das ist egal. So oder so, es ist besser, es endet hier und heute, bevor wir eine Grenze überschreiten und am Ende beide unglücklich werden. Ich bin unglücklich genug damit, dass ich kein Mensch mehr bin und niemals wieder eine normale Beziehung führen, niemals eine eigene normale Familie haben kann.« Sie sah ihm in die Augen. »Ich muss damit erst mal fertigwerden. Ich muss wissen, wie ich mein Leben in Zukunft gestalten kann und will. Danach ...« Sie seufzte. »Danach werde ich nicht mehr die Frau sein, die ich jetzt bin. Sondern ein Sukkubus, der seine Natur akzeptiert hat und nicht mehr an einer festen Beziehung mit wem auch immer interessiert ist.«
    »Ich verstehe.«
    Das tat er wirklich. Vor allem verstand er, dass sie selbst davon keineswegs überzeugt war und das nur gesagt hatte, um ihm den Abschied zu erleichtern. Selbst wenn sie eines Tages ihre Natur mit all ihren Begleiterscheinungen akzeptiert hätte, würde sie sich doch immer danach sehnen, wie ein normaler Mensch leben zu können, zumindest weitgehend. Allerdings musste er auch ihrem Vater recht geben, dass er, falls er sich wirklich auf eine Beziehung mit Kara einlassen wollte, akzeptieren musste, dass sie in regelmäßigen Abständen auch mit anderen Männern schlafen würde. Ob er das auf die Dauer würde aushalten können, musste er tatsächlich erst einmal mit sich selbst klären. Und auch, ob seine Gefühle für Kara, die er nicht Liebe zu nennen wagte, nur auf der Leidenschaft und der sexuellen Anziehung beruhten, die er mit ihr erlebt hatte, oder ob tatsächlich mehr dahintersteckte. Und falls ja, ob es sich mit seiner Berufung als Defensor vereinbaren ließ, mit einer Dämonin liiert zu sein. Im Moment war ein Abschied für sie beide die einzig mögliche Option.
    »Auf Wiedersehen, Kara. Egal ob wir uns wiedersehen oder nicht, es ist mir eine Freude, dir begegnet zu sein.« Er gab ihr einen innigen Kuss und freute sich, dass sie den mit gleicher Hingabe erwiderte.
    »Leb wohl, Jarod. Grüße bitte deinen Onkel und deine Tante. Und wenn es dir möglich ist, habe bitte auch ein Auge auf meine Mutter. Caitlin.«
    Er nickte. »Versprochen.«
    Sie brachte ihn zur Tür, die sie hinter ihm schloss, kaum dass er das Haus verlassen hatte. Sie sah ihm nicht nach, winkte ihm nicht nach. Sie ließ ihn gehen. Er fuhr nach Edinburgh zurück, den Geschmack ihres Kusses noch lange im Mund.
     
     
     
     

7
     
    Shaolinkloster »Heilige Steine«, China
     
    »Du hast gerufen, Meister San.« Gao verbeugte sich tief vor ihm.
    »Läute die große Glocke, Gao. Alle sollen sich im Hof vor dem Eingang versammeln. Es ist so weit. Die Dämonen kommen.«
    Gao konnte sein Erschrecken nicht verbergen. »Aber Meister! Sollten wir nicht besser alle den Schrein schützen?«
    Meister San lächelte nachsichtig. »Geh und tu, was ich dir aufgetragen habe.«
    Gao eilte davon. San stand gelassen auf und ging zur Pforte, wobei er jeden Schritt zu einer Meditation machte. Als er dort ankam, hatten sich bereits alle Mönche versammelt und standen in geordneten Reihen links und rechts des Tores. San stellte sich mitten vor das Tor und blickte auf die offene Pforte.
    Sekunden später flirrte die Luft, aus der sich die Gestalten von vier Männern und drei Frauen bildeten. Sie alle besaßen flammenrotes Haar, helle Haut und grüne Augen. Gekleidet waren sie wie westliche Touristen. Sie trugen sogar Rucksäcke, was darauf hindeutete, dass sie mit

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