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Das Blut des Teufels

Titel: Das Blut des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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sie den Steinen der Ruine widmete!
Sam glitt auf einer Sprosse aus und musste rasch zupacken, um nicht zu stürzen.
Nach drei weiteren Sprossen berührten seine Füße Felsboden. Er stieg von der Leiter und betrat die enge Höhle auf der ersten Ebene. Das grelle Licht der Neonlampen stach in seine Augen und ihm hing der schwere Geruch nach umgewendeter Erde und feuchtem Ton in der Nase. Das hier war keine staubtrokkene Grabstätte in Ägypten. Vom immer währenden Dunst und den regelmäßigen Regenstürmen in den Regenwäldern der hohen Anden war der Boden mit Feuchtigkeit gesättigt. Statt gegen Sand kämpften die Archäologen gegen verfaulte Wurzeln und feuchten Ton, um die unter der Erde eingeschlossenen Rätsel zu befreien. Rings umher erstrahlte die Handwerkskunst alter Baumeister im Lampenschein. Ziegel und Steine waren so geschickt aneinander gefügt worden, dass nicht einmal eine Messerklinge dazwischengepasst hätte. Aber selbst ein solcher Bau konnte dem Zahn der Zeit nicht gänzlich trotzen. Viele Bereiche der unterirdischen Anlage waren durch Ranken sowie über Jahrhunderte angehäuften Lehm und Erde instabil geworden.
Die Ruinen ringsumher ächzten. Das Geräusch kam völlig regelmäßig: unter Spannung stehende Steine, die sich setzten, nachdem das Team Lehm und Erde aus den Räumen und Gängen entfernt und sie auf diese Weise quasi ausgehöhlt hatten. Die hiesigen Quecha-Arbeiter hatten ein Netzwerk aus Holzbalken errichtet, die die uralten, von Wurzeln beschädigten Wälle und Decken stützten. Dennoch ächzte und stöhnte der unterirdische Bau nach wie vor unter dem Gewicht der darauf angehäuften Erde.
»Hier entlang«, sagte Ralph und führte sie zu der hölzernen Leiter, die zur zweiten Ebene von Tunnels und Räumen hinabging. Auch das war nicht ihr endgültiges Ziel. Erst nachdem sie zwei weitere Leitern hinuntergestiegen waren, erreichten sie die tiefste Ebene, die fast zwanzig Meter unter der Erde lag. Dieser Abschnitt war noch nicht vollständig gesäubert und katalogisiert worden. Inmitten des Labyrinths aus schmalen, freigelegten Tunnels und Räumen, die von hölzernen Rahmen gestützt wurden, schleppten Arbeiter mit bloßem Oberkörper Säcke voller Schlamm und Schutt.
Normalerweise hallten in den Tunnels die Lieder der Arbeiter wider, aber jetzt war alles ruhig. Selbst die Arbeiter ahnten etwas von der Bedeutung dieses Funds.
Wie eine Wolldecke lag die Stille über den Ruinen. Sogar der geschwätzige Ralph hatte schließlich seine laut vorgetragenen Überlegungen über die Entdeckung der versiegelten Kammer eingestellt. Die drei schritten schweigend durch die letzten Tunnels der untersten Ebene. Nachdem sie sich im Gänsemarsch durch den Gang geschoben hatten, betraten sie die breite Kammer und Sam bekam schließlich mehr zu sehen als bloß Norman Fields’ gebeugten Rücken.
Die Kammer war kaum größer als eine vollgepfropfte Garage. Dennoch spürte Sam in diesem kleinen, zwanzig Meter unter der Erdoberfläche begrabenen Raum, dass ein Stück Geschichte sich anschickte, enthüllt zu werden. Die gegenüberliegende Seite war eine Wand aus quaderförmigen Steinen und erneut so wunderbar errichtet, dass sich die Granitbrocken zusammenschoben wie ein kompliziertes Puzzlespiel. Obwohl sie nach wie vor an vielen Stellen von Lehm und Schlamm bedeckt war, hatte die Kunst der Baumeister offensichtlich der Zeit und den Elementen getrotzt. Doch so erstaunlich die gesamte Architektur war – es war etwas in der Mitte der Mauer, das aller Blicke auf sich zog. Ein Bogen aus rohem Stein, in dessen Öffnung ein sorgfältig eingepasster Felsbrocken eingelassen war und über den horizontal drei statische Bänder aus einem matt schimmernden Metall verliefen. Jedes war eine Handspanne breit und sowohl an der Tür als auch am Rahmen mit Bolzen befestigt.
Offenbar war niemand durch dieses Portal geschritten, seit es versiegelt worden war.
Sam musste sich zwingen, Luft zu holen. Was hinter der verschlossenen Tür auch liegen mochte, es war mehr als bloß ein Durchgang zu einem weiteren Untergeschoss. Derjenige, der es versiegelt hatte, wollte etwas schützen und bewahren, das in seiner Gesellschaft von gewaltigem Wert war. Auf der anderen Seite dieses Portals lagen seit Jahrhunderten unangetastete Geheimnisse.
Es war Ralph, der schließlich die Stille durchbrach. »Das verdammte Ding ist fester versiegelt als Fort Knox!«
Seine Worte lösten den Bann, den der Anblick der Tür über Sam geworfen hatte. Nun

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