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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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breit. »Wir haben das schon einmal geübt!«
    »Was denn?«, rief einer der Soldaten empört. »Woher wollt Ihr wissen, wie sich ein Käfer anfühlt?«
    »Tut, was sie euch sagt«, rief Grenski, die ebenfalls Mühe hatte, sich auf den Beinen zu halten, doch als Zokora das Seil von ihrem Sattel nahm, begann auch sie zu grinsen.
    »Nun, Leute«, lachte Grenski und bleckte ihre Zähne. »Ich hatte ja versprochen, mit euch Schlitten zu fahren, wenn ihr nicht schnell genug rennt!«
    »Ich kann nicht glauben, dass wir das hier wahrhaftig tun«, hörte ich Leandra rufen, »aber bei den Göttern, so sind wir viel schneller!«
    Für einen Moment fragte ich mich, was sich die Späher des Feindes wohl dachten, als sie uns wie die wilde Jagd heranbrausen sahen. Die Pferde rannten noch auf dem Wasser, das unter ihren Hufen spritzte, zuletzt ritt Sieglinde und hielt Eiswehr hinab, sodass uns eine Schleppe aus Eis folgte, und darauf, rücklings, wie Käfer strampelnd, hielten sich die Legionäre an den Seilen fest, mit denen wir sie hinter uns herzogen, es sah von Weitem aus, als ob auch sie auf dem Wasser glitten, und jeder von unseren Soldaten zog einen Schweif von Wasser hinter sich her … jeder, der uns sah, mochte leicht an seinen Sinnen zweifeln.
    Hinter der nächsten Biegung war der Hügel schon zu sehen. Links und rechts des Flusses standen die Reste von Häuserruinen, es gab nur einen Platz, den Hof einer alten Gerberei, wo sie uns nicht den Weg verwehrten, dort ritten wir ans Ufer … Die Legionäre rutschten laut fluchend hinterher … und dann standen, und zum Teil lagen, wir den ersten schwarzen Legionären gegenüber, die uns ungläubig beglotzten.
    Ich schlug mit Seelenreißer das Seil durch und gab meinem Pferd die Sporen, mitten durch das alte Tor der Gerberei in den Feind hinein. Ein Fauchen ertönte von meiner Seite her, als Yoshi einen seiner Zettel dem Feind entgegenschnippte und uns eine Feuerwalze vorweg entsandte, die mein Pferd beinahe steigen ließ.
    Auf der anderen Seite sah ich, wie Ragnar sich im Sattel niederbeugte und ein altes Fass mit einer Hand ergriff und nach vorne warf, während sein Pferd fast unter dem Gewicht strauchelte. Hinter mir hörte ich Grenski Befehle brüllen, eine Lanze traf mein Pferd, dann eine zweite und dritte, eine fuhr mir fast ins Bein und glitt an meinem Panzer ab … um meinen treuen Gaul in der Flanke aufzuspießen.
    Während er schrie und unter mir zusammenbrach, sprang ich bereits dem Feind entgegen. Schwarze Lederrüstungen, Helme, verzerrte Gesichter, Schreie … und Seelenreißers fahle Klinge, die gierig jeden Tropfen Blut aufsaugte, der an ihm haften blieb, und keine zwei Atemzüge später nicht nur fahl, sondern gleißend hell leuchtete. Über all dem der dumpfe Schlag der Trommeln und der bittere Geschmack des Spinnenpanzers auf meiner Zunge, der uns vor den Trommeln schützen sollte; diesen in den Mund zu nehmen, war für mich fast schwerer gewesen, als mich dem Feind zu stellen.
    Ich fand mich an der Spitze unseres Keils, neben mir Ragnar, der mit seiner Axt den Feind gleich zu mehreren niedermähte, hinter mir Yoshi, dessen Zettel immer wieder Feuer in den Gegner sandte, Sieglinde auf der anderen Seite, die Eiswehr schwang, deren Klinge jeden, den sie traf, zuerst zu Eis erstarren und dann splittern ließ. Leandra weiter hinten, die Steinherz schwang und deren Blitze Gassen vor uns schlugen, und Zokora, die man kaum sah, weil sie sich in Dunkelheit hüllte … und eine Spur von Sterbenden und Toten hinterließ. Und hinter uns, außer Atem und doch in diesem festen Tritt, marschierte Blixens neue fünfte Lanze in den Feind hinein, erschlug, was wir noch leben ließen, deckte uns den Rücken … und schnitt selbst tief in den Feind hinein.
    Es ging über eine Straße, ein Wagen stand im Weg, Ragnar schlug ihn mit seiner Axt zur Seite, als ob er nur ein Spielzeug wäre, dann über eine niedrige Mauer und diesen Hügel hinauf. Ein Mann wie ein Turm erschien vor mir, ein schwarzer Legionär mit einer Axt, nicht viel kleiner als die von Ragnar, sein verzerrtes Gesicht ganz nah vor mir, und Seelenreiter, der in einem anderen steckte und sich kaum noch rechtzeitig lösen konnte … Er hätte mich entzweigehauen, doch der Schlag kam nicht, ein Blitz traf ihn im Gesicht und riss ihn halb verkohlt zurück, dann wischte Ragnarskrag ihn zur Seite, und er flog davon … und ich sah mich dem nächsten Feind gegenüber.
    Einmal sah ich Sieglinde neben mir in

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