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Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition)

Titel: Das blutige Land: Die Götterkriege 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Leandra kurz und stieß ihm ohne weiteren Umstand Steinherz in die Brust …
    »Aber … Ihr habt doch nicht das Recht dazu!«, rief der Graf, schaute ungläubig auf die zwei Ellen Stahl, die aus seinem Brustkorb ragten … zuckte einmal, röchelte und lag dann still.
    Der Seufzer der Erleichterung war von überall her zu hören.
    Leandra ließ Steinherz in ihm stecken und trat vor die anderen Sers und Seras, die mit geschorenem Haar auf das Schwert oder auf den Strick warteten. Es waren fünf Seras dabei, eine kaum alt genug, um einen Busen zu haben, eine andere eine Greisin. Alle hatten sie geweint, aber nicht eine hatte ihre Haltung verloren … wenigstens nicht, bis Render zu wimmern angefangen hatte, was sie offensichtlich deutlich anwiderte.
    »Dieser Mann dort«, rief jetzt Leandra, nicht nur zu den Gefangenen, sondern zu all ihren Untertanen, die sich auf dem Marktplatz versammelt hatten, »hatte keine Scheu, Kinder zu ermorden oder sich an den Priestern unserer Götter zu vergehen. Er war es, der Königin Eleonora ermorden wollte, weshalb sie in den Graben sprang, um ihm zu entgehen. All das nur, um seinen Sohn auf meinen Thron zu setzen. Er kannte keine Gnade … und ihr habt ihn alle darum winseln hören. Erinnert ihr euch an Sera Nemris? Die seinem nichtsnutzigen Sohn alle Versprechen glaubte, ihn liebte und dann hier geschändet auf dem Scheiterhaufen endete? Mit tausendmal mehr Würde als er es bewies!« Sie spie aus, keine königliche Geste, aber eine, die ihre Meinung umso deutlicher machte. »Er war es, der sie so zurichten ließ, damit sie ihn nicht noch vor Bruder Faban verriet! Er war es, der ihr die Augenlider abtrennte und die Zunge herausriss … und im Verhör hat er gestanden, dass er meinte, im Recht zu sein, denn eigentlich wäre er der König!« Sie drehte sich zu Varosch um. »Adept des Boron, Ihr wart dabei, sage ich die Wahrheit? Bruder Tarmus, spreche ich hier wahr?«
    Beide standen auf und bestätigten ihre Worte.
    Dass Varoschs Anblick die Leute nicht in Angst versetzte, hatte auch noch einen Grund, zuvor war Zokora, in eine braune Robe gehüllt, durch die Menge gegangen und hatte überall das Wort gesagt, das diesen alten Zauber von denen nahm, deren Vorfahren es vermocht hatten, aus der Hand von dunklen Elfen zu entweichen. Danach war sie breit grinsend zurückgekommen, hatte die Kapuze zurückgestreift und sich zufrieden zurückgelehnt, als es dann bei einigen befremdeten Blicken geblieben war.
    Meine Königin wandte sich jetzt direkt an die Gefangenen. »Diesem Mann dort, diesem … diesem … Feigling , wolltet ihr folgen? Ihm euer Schicksal in die Hände legen? Götter, wusstet ihr denn, was ihr da tatet?«
    Der, der vorhin aufgestanden war, beugte das Haupt. »Nein, Hoheit«, sagte er leise, aber vernehmlich. »Ich wäre ihm nie gefolgt, hätte ich gewusst, dass Königin Eleonora Euch als Erben ausgewählt hatte. Ihr seid nicht von königlichem Blut, doch Ihr seid Eleonoras Wahl. Das hätte mir gereicht.« Er ging langsam vor ihr auf die Knie. »Ich will nicht um mein Leben betteln«, fuhr er mit gesenktem Haupt fort. »Ich habe mich an Euch vergangen, aber für mein Weib will ich um Vergebung bitten. Sie schloss sich uns an, weil ich sie überzeugte, dass ein solcher König besser wäre als keiner und Illian Führung brauchte … nur dass ich jetzt weiß, dass jeder besser gewesen wäre als dieses feige Schwein. Lasst mein Weib gehen, und lasst diesen Aldanen an meinem Fleisch mit roten Zangen üben, ich werde versuchen, es mit Würde zu tragen, ohne Eure Ohren dabei allzu sehr zu stören.«
    Leandra gab wortlos einem der Soldaten ein Zeichen, und sie führten das weinende Weib aus der Reihe der Todgeweihten heraus.
    Der Mann hob sein tränennasses Antlitz an. »Wenn ich vor Boron stehe, werde ich ihm von Eurer Güte berichten«, sagte er leise, doch die Menge war so still, dass jedes Wort zu hören war. »Habt meinen Dank dafür.«
    »Nun, Fitz«, sagte Leandra lächelnd. »Würdest du mir die Treue schwören?«
    »Dir? Euch?«, verbesserte er sich hastig. »Nach dem, was Ihr für uns getan habt, als die Schlange kam? Sofort … und ich werde von dem Schwur auch dann nicht weichen, wenn der Kerl dort mich mit seinen Zangen zerreißt!«
    Leandra nickte langsam und trat einen Schritt zurück. »Der oberste Tempel Borons hat uns Bruder Tarmus geschickt, um Bruder Faban zu ersetzen. Er besitzt die Gabe, Lüge von der Wahrheit zu trennen. Gibt es noch jemanden unter

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